Elisabeth Heresch

 3,7 Sterne bei 16 Bewertungen

Alle Bücher von Elisabeth Heresch

Cover des Buches Alexandra (ISBN: 9783784460307)

Alexandra

(3)
Erschienen am 01.10.2008
Cover des Buches Die Romanows (ISBN: 9783894797966)

Die Romanows

(1)
Erschienen am 06.12.2013
Cover des Buches Zarenmord (ISBN: 9783776681291)

Zarenmord

(1)
Erschienen am 30.01.2015
Cover des Buches Geheimakte Parvus (ISBN: 9783776650389)

Geheimakte Parvus

(0)
Erschienen am 24.01.2013
Cover des Buches Rasputin (ISBN: 9783784460314)

Rasputin

(0)
Erschienen am 01.10.2008

Neue Rezensionen zu Elisabeth Heresch

Cover des Buches Alexandra (ISBN: 9783784460307)
A

Rezension zu "Alexandra" von Elisabeth Heresch

Andreas_Oberender
Eine brauchbare Biographie der Zarin Alexandra

In den 1990er Jahren gehörte die Österreicherin Elisabeth Heresch zu jenen Autorinnen und Autoren, die das neuerwachte Interesse an Russlands vorrevolutionärer Geschichte mit Büchern über den letzten Zaren und seine Familie bedienten. 1992 veröffentlichte Heresch eine Biographie Nikolaus' II. Ein Jahr später folgte ein Buch über die Zarin Alexandra. Hereschs Buch über die Zarin weist erhebliche inhaltliche Parallelen zu der Biographie des Amerikaners Greg King auf, die 1994 erschien. Es ist nicht verwunderlich, dass Heresch und King ein Bild vom Leben und von der Persönlichkeit der Zarin Alexandra entwerfen, das viele Gemeinsamkeiten, aber kaum Unterschiede aufweist. Beide, Heresch wie auch King, nutzten im Großen und Ganzen dieselben Quellen, hauptsächlich Briefe, Tagebücher und Memoiren. Ergänzend zogen beide Autoren unveröffentlichte Dokumente heran, die sie bei ihren Recherchen in den neugeöffneten russischen Archiven gefunden hatten. Die Frage, welcher der beiden Biographien der Vorzug zu geben ist, lässt sich schwer beantworten. In erzählerischer Hinsicht ist Kings Buch besser gelungen. King behandelt auch einige Themen, die Heresch nur oberflächlich streift oder ganz auslässt, etwa die Ausbildung der Prinzessin Alix, der späteren Zarin.

In enger Anlehnung an die Quellen arbeitet Heresch alle wesentlichen Aspekte heraus, die seit langem das Alexandra-Bild bestimmen. Heresch bestätigt noch einmal, was bereits die Zeitgenossen wussten: Die Zarin war in ihrer Stellung fehl am Platze. Königin Viktoria, Großmutter der Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt, hatte Recht mit ihrer Vorahnung, dass ihre Enkelin auf lange Sicht in Russland nicht glücklich werden würde. Schon als Mädchen und junge Frau entwickelte Alix Persönlichkeitszüge, die sich später, nach ihrer Heirat mit dem jungen Zaren, als schweres Handicap erwiesen: Introvertiertheit, soziale Inkompetenz, inbrünstige Religiosität, moralische Strenge, Drang nach Abkapselung innerhalb der Familie und eines kleinen Kreises von Vertrauten. Ihren Pflichten als Zarin wurde Alexandra zu keinem Zeitpunkt in zufriedenstellender Weise gerecht. Die Hofgesellschaft und die Petersburger Aristokratie sahen in ihr eine humorlose, verkniffene, frömmelnde und spießige Langweilerin. Alexandras Ungeselligkeit und ihr Desinteresse an glanzvoller Hofhaltung wären noch zu verschmerzen gewesen. Schlimmer und folgenschwerer war, dass sich die Zarin in die Politik einmischte, ohne ein realistisches Bild von den Zuständen in Russland zu besitzen. Aufgrund ihrer selbstgewählten Isolation im Alexander-Palast von Zarskoje Selo hatte sie gar kein Gespür für das, was im Lande vor sich ging. Seinen katastrophalen Höhepunkt erreichte Alexandras schädlicher Einfluss auf den Zaren im Ersten Weltkrieg. Sehr anschaulich zeigt Heresch, wie die Intrigen der Zarin zum rapiden Ansehensverlust der Monarchie beitrugen. Alexandras starrsinniges Festhalten an der überlebten autokratischen Regierungsform wurde der ganzen Romanow-Dynastie zum Verhängnis.

Ist Hereschs Buch inhaltlich gelungen, so gibt es doch in formaler Hinsicht einiges zu beanstanden. Der gesamte Text ist mit Hunderten von Zitaten aus Briefen, Tagebüchern und Memoiren gespickt. Stellenweise nehmen die Zitate derart Überhand, dass der Erzählfluss holprig wird. Zu einem guten Buch gehört mehr als nur das geschickte Arrangieren von Zitaten. Mitunter werden ganze Briefe komplett zitiert. Viele der Zitate sind indes unnötig und verzichtbar, da sie keine interessanten oder wichtigen Informationen enthalten. Ärgerlich ist aber vor allem, dass bei der überwältigenden Mehrzahl der Zitate ein Quellennachweis fehlt. Heresch, eine promovierte Historikerin, diskreditiert sich durch den Verzicht auf einen ordentlichen Anmerkungsapparat als ernst zu nehmende Autorin (bei King ist der Anmerkungsapparat vorbildlich). Bei den meisten Zitaten ist für den Leser nicht erkennbar, woher sie stammen, wo man sie bei Bedarf und Interesse auffinden könnte. Im Anhang (S. 378/379) finden sich Nachweise für lediglich 43 Zitate. Woher stammt beispielsweise der Brief der Großfürstin Elisabeth, der älteren Schwester der Zarin, aus dem Heresch auf S. 167/168 zitiert? Liegt er irgendwo ediert vor, oder hat Heresch ihn bei ihren Archivrecherchen ausfindig gemacht? Mehrfach zitiert Heresch aus den Erinnerungen der Großfürstin Olga Alexandrowna, der jüngeren Schwester des Zaren. Man muss schon ein Experte sein, um zu wissen, wo man diese Erinnerungen finden kann, wenn man sie lesen möchte. Sie sind in dem Buch "The Last Grand Duchess" des Kanadiers Ian Vorres enthalten. Das sind nur zwei Beispiele für Hereschs nonchalanten Umgang mit Quellen und Quellennachweisen. Wer so viel mit Zitaten arbeitet, der sollte die Frage der Nachprüfbarkeit besonders ernst nehmen.

Alles in allem ist Hereschs Biographie der Zarin Alexandra auch 20 Jahre nach ihrem Erscheinen noch immer ein brauchbares Buch. 

(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im August 2014 bei Amazon gepostet)

Cover des Buches Die Romanows (ISBN: 9783894797966)
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Rezension zu "Die Romanows" von Elisabeth Heresch

otegami
Die Romanows - gut 300 Jahre russische Zarengeschichte

Als Einstieg erzählt das Buch die russische Geschichte    v o r  den Romanows. Iwan IV, ‚der Schreckliche‘ genannt, ist wohl der bekannteste. Ich wusste jedoch z.B. nicht, dass er angeblich neun Mal verheiratet gewesen sein soll. (Wikipedia zählt nur 7 Ehefrauen auf, eine andere Quelle 8  -  bei beiden fehlt die letzte: Lady Mary Hastings, die er kurz vor seinem Tod ‚ehelichte‘?) Seine Ehefrauen starben entweder nach kurzer Zeit durch Gift oder wurden in ein Kloster verbannt. (Diese Schilderungen rufen bei mir immer ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit hervor, dass ich in der jetzigen Zeit und hier leben darf!)

Äußerst interessant fand ich, dass die russische Armee schon immer auf die ‚Hilfe‘ des strengen, russischen Winters zählen konnte, und das nicht erst im Krieg gegen Napoleon oder gegen Hitler.

Und dann traten am 11. Juli 1613 die Romanows auf die Weltbühne der russischen Geschichte, mit Michail Fjodorowitsch Romanow als ersten Vertreter. (Schon allein die Umstände, wie es dazu kam, sind äußerst spannend!)

Peter der Große und Katharina die Große waren große Zaren, die dem Beinamen ‚Große‘ alle Ehre machten. Kleine Anekdoten über die Eigenheiten und das Portraitgemälde jedes Herrschers bieten zusätzlich tiefe Einblicke in ihr Leben. Tragisch endet die Geschichte der Romanows mit dem Erschießen von Nikolaus II und seiner Familie. Abergläubische Seelen fühlten sich bestätigt, da sie der Ehe mit Alix, Prinzessin von Hessen-Darmstadt, schon von Anfang an skeptisch gegenüber gestanden waren. Begründung: hessische Prinzessinnen hätten Zaren schon immer Unglück gebracht! (Die Zaren Paul I und Alexander II waren ermordet worden.)

Das Buch ist mit vielen weiteren herrlichen Bildern - z. B. Familienbildern und von Ereignissen, Regalien und prachtvollen Bauten  - ausgeschmückt. (Die Bilder von Sankt Petersburg weckten wunderschöne Reiseerinnerungen an unsere Studienreise 2002 während der ‚weißen Nächte‘ in mir). Dadurch wirkt es aufgelockert und sehr ansprechend!

Als weiteres Highlight sah ich noch die ans Ende angehängten Stammbäume an! Spannend empfand ich dabei die Verknüpfungen und Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Herrscherhäusern. Geschichtsinteressierte werden ihre hellste Freude an diesem Buch haben – ihnen kann ich dieses Prachtwerk wärmstens empfehlen!

Cover des Buches Marie Antoinettes geheimes Tagebuch (ISBN: 9783492244787)
Readyforbookss avatar

Rezension zu "Marie Antoinettes geheimes Tagebuch" von Evelyne Lever

Readyforbooks
Rezension zu "Marie Antoinettes geheimes Tagebuch" von Evelyne Lever

Hat mir leider überhaupt nicht gefallen!Es war langweilig und jeder Tag war dasselbe (ist wahrscheinlich auch realistisch so) schade

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