Elisabeth Jacquet

 3,7 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Wir zwei und Das Mädchen- Buch.

Lebenslauf

Elisabeth Jacquet, geboren 1963, hat als Drehbuchautorin, Werbetexterin und Lektorin gearbeitet, bevor sie selbst begann, Romane zu schreiben. In ihren Texten beschäftigt sie sich u.a. mit verschiedenen Formen des Erzählens und fragt sich dabei stets, wie man die Menschen in unserer durchtechnologisierten Zeit zum Lesen bewegen kann. Sie lebt mit ihrem Mann in Paris.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Elisabeth Jacquet

Cover des Buches Wir zwei (ISBN: 9783492058926)

Wir zwei

 (2)
Erschienen am 01.02.2019
Cover des Buches Das Mädchen- Buch (ISBN: 9783576105843)

Das Mädchen- Buch

 (1)
Erschienen am 01.01.1996

Neue Rezensionen zu Elisabeth Jacquet

Cover des Buches Wir zwei (ISBN: 9783492058926)
cosima73s avatar

Rezension zu "Wir zwei" von Elisabeth Jacquet

Wenn aus zwei Menschen ein Paar wird
cosima73vor 3 Jahren

Was passiert, wenn man einen Menschen trifft, heiratet, das Leben gemeinsam bestreitet? Was verändert das in jedem von uns und aus uns als Paar? Worauf hat die Heirat sonst noch Einfluss?

Elisabeth Jacquet denkt sich in kleinen Häppchen durch das Leben zu zweit, auf das gefühlte und geteilte Miteinander. Sie zeigt, wie aus Dingen plötzlich gemeinsame Dinge werden, sogar die Welt wird zu einer geteilten:


„Ausserdem ist der Raum um uns herum zu einem Mischraum geworden.“


Das Teilen hört auch nicht auf, wenn einer von beiden nicht anwesend ist, er ist trotzdem dabei:


„Wo immer ich bin, ist plötzlich auch mein abwesender Mann.“


„Wir zwei“ handelt vom Leben als (Ehe-)Paar, von den sich einschleichenden Gewohnheiten, den geliebten Ritualen, von den Besonderheiten und den Veränderungen im Leben und in der eigenen Person. Das Buch zeigt, wie ein geteiltes Leben ein reicheres wird, da man sich gegenseitig so viel zeigt, was einer allein nicht gesehen hätte oder dem er sonst vielleicht weniger Bedeutung zugedacht hätte, wäre da keiner gewesen, dem man es hätte zeigen können.

Auf jeder Seite stehen ein bis zwei kurze Gedanken, oft nicht länger als ein Satz. Anfänglich sind diese Gedanken sehr originell, entlocken mal ein Lächeln, führen zu einem Aha-Erlebnis, dann werden sie etwas seicht und auch gesucht. Das Buch ist generell klein, die Seiten mehrheitlich weiss, es entsteht ein wenig der Eindruck über die Seiten hinweg, dass der Stoff doch nicht für ein ganzes Buch gereicht hat. Trotzdem ist es eine schöne Idee, der Umstand, dass das Buch bei mir auf der Gästetoilette liegt, ist keine Abwertung des Buches, sondern schlicht der für diese Form geeignete Lektüreort, wie ich finde.

Fazit:
Das Leben als Paar in kurzen Gedanken dargestellt – eine schöne Idee, wenn auch ein wenig mager ausgefallen. Empfehlenswert.

Cover des Buches Wir zwei (ISBN: 9783492058926)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Wir zwei" von Elisabeth Jacquet

Knappes Lesestündchen
Thomas_Lawallvor 5 Jahren

Wir zwei
Eine Reflexion über das Leben als Paar


von Elisabeth Jacquet


144 Seiten
© Serge Safran Éditeur, 2016
© Piper Verlag GmbH, München 2019
www.piper.de 
ISBN 978-3-492-05892-6



Eine Reflexion also. Interessante Thematik, dachte ich, die mich wohl tagelang beschäftigen würde. Die Ernüchterung traf aber bereits beim ersten Durchblättern ein und machte sich sogleich mit Enttäuschung auf den Weg ins Vergessen. Doch etwas bleibt immer ...

Aus der erwarteten Auseinandersetzung mit dem "Leben als Paar" wurde ein knappes Lesestündchen. Wie das geht? Indem man die Typographie des Buches mit einer gähnenden Leere füllt, was im wörtlichen Sinne zu verstehen ist. Eine ganze Seite mit nur einem einzigen Satz zu verschwenden ist dreist: "Eines Tages wurde aus einem Mann mein Mann." Na und?

Ja, schon klar. Mit dem leeren Raum möchte man die schier unglaubliche Tiefsinnigkeit und die erhabene Bedeutung dieser weltbewegenden Erkenntnis unterstreichen. Die Vermutung, es könnte sich um ein Konzept der Dehnung handeln, wird leider bestätigt. Ein putziges Manuskriptchen mutiert somit schnell zu einem Buch respektablen Umfangs.

Elisabeth Jacquet stellt Fragen. Zum Beispiel, woran man denn sehen würde, dass sie und ihr Mann verheiratet wären. Grammatikalischer Art dürfen sie ebenfalls sein, egal ob sie französische, deutsche oder hebräische Definitionen der Rollen betreffen. Vereinfacht ausgedrückt: "Meine Gattin" hört sich gut an, "mein Gatte" irgendwie doof.

Höhepunkte sinnloser Fragenkomplexe sind Erwägungen, die sich auf mögliche Ehen im Vorfeld beziehen. Hätte dann noch eine Eignung als Ehemann bestanden, hätte man das im Falle eines Verschweigens irgendwie gemerkt ... und "hätte das irgend etwas geändert?" Die Autorin hat, wie sie sagt, "nicht die geringste Ahnung". Wenn es auf Fragen keine Antwort gibt, könnte es dann nicht sein, dass sie überflüssig sind?

Auch an den sog. gemeinsamen Erinnerungen wird herumgedoktert. Selbstverständlich hat jeder seine eigene Sichtweise der gemeinsam erlebten Dinge. Die Autorin macht daraus wieder ein Denkspiel. Worauf sie wohl damit hinaus will? Man darf gerne mitraten.

Herzerfrischend wird es aber, wenn sie beliebt, sich etwas klarer auszudrücken, obwohl ihr einfache Strukturen Unbehagen bereiten. Dennoch bereiten Zeilen wie diese hier großes Vergnügen:

"Manchmal könnten mein Mann und ich Zwillinge sein. An anderen Tagen finden wir, der andere tickt nicht ganz richtig."

Schön wäre es, die Dinge auf den Punkt zu reden und zu schreiben, statt sich in endlosen Fragen und Analysen zu verstricken und mehrfach über den eigenen Verstand zu stolpern. Mit Herz geht oft viel mehr als mit Verstand. Und damit kommen wir zum rührenden Teil. Den gibt es auch. Jenen mit den Ringen, die sie stets begleiten, egal wo sie sein mögen, "wir nehmen sie auch mit ins Jenseits".

Tiefsinnig hier und überflüssig anderswo. Kurze Gedanken, massiv gedehnt. Das ist im Ansatz ganz gut. Beim nächsten Mal darf es aber gerne etwas mehr sein. Klare Sicht zu schaffen wäre auch gut und nicht so viel indirektuellen Nebel.

Fazit: "Nichts Besonderes, denkt man, kein Grund, ein großes Bohei darum zu machen."

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