Rezension zu "Dem Leben neu vertrauen" von Elisabeth Kübler-Ross
Das Buch ist sehr gut geschrieben und die Kapitel sind kurz gehalten (was ich persönlich gut finde, um das gelesene kurz sacken zu lassen - oder wenn Chronischer Zeitmangel besteht, es auch aus der Hand legen zu können - was ich persönlich kaum konnte, da es mich sehr gefesselt hat *gg*)
Was ich sehr schön finde ist, dass Erstens die 5 Stadien am Anfang des Buches im Einzelnen sehr Detailliert und Verständlich Beschrieben werden. Und Zweitens im weiteren Verlauf anhand von Erfahrungen anderer Menschen sehr gut Veranschaulicht wird. Die Trauer an sich wird sehr Einfühlsam, und doch Individuell beschrieben. Ich denke jeder, der dieses Buch lesen wird, wird sich dort wieder finden können.
Ein Kapitel handelt von „Stärke“. Es geht u.a. darum, was der Ausspruch „Sei stark“ bedeutet und für manch einen Trauernden für Auswirkungen haben kann. Aber auch, was man unbedingt tun sollte, nämlich die Trauer ausleben, sich ihr hingeben. Das man sich von Niemanden sagen lassen sollte, wann die Trauer zu enden hat.
Es geht in diesem Buch um so vieles. Um die vielen Facettenreichen Gefühle, um Dinge die man während der Trauer tut und warum. Das hadern mit Gott, oder der Meinung zu sein, das man in seinem Leben etwas getan oder nicht getan hat und daher von „ihm“ Bestraft würde, weil „er“ uns das nimmt was wir am meisten Lieben.
Auf alle Themen wird sehr Interessant, Einfühlsam und so eingegangen, wie ich es mir wünsche. Nämlich bei seiner eigenen Meinung bleiben zu können. Zu Verstehen und auf sein Herz zu hören.
Danach gehen die Beiden Autoren auf das Leben nach dem Tod ein und sie stellen eine, wie ich finde sehr wichtige Frage setzen aber nicht voraus, dass nun jeder Mensch an ein Leben nach dem Tod glaubt, glauben kann oder wird. Sie stellen die Frage, an Jemanden der daran glaubt oder ein „Erlebnis“ diesbezüglich hatte: „Hat es Sie getröstet?“
Das 3. Kapitel (es gibt 7) beschäftigt sich mit der äußeren Welt der Trauer und geht u.a. auf Gedenktage, Körper und Gesundheit ein, lässt aber auch Tabuthemen wie z.B. Sexualität nicht aus.
Des Weiteren wird in diesem Buch in Kapitel 4 aber auch auf Dinge wie Kinder, mehrfacher Verlust, Katastrophen, Suizid, Alzheimer und Plötzlicher Tod eingegangen. Kapitel 5 Beschäftig sich mit der Wandlung durch Trauer und in Kapitel 6 und 7 erzählen die Beiden Autoren ihre eigenen Erfahrungen.
Ich kann dieses Buch wirklich von ganzem Herzen Empfehlen, denn es erklärt auf wunderbare Weise all das, um sich selbst und anderen zu helfen die Trauer zu verstehen, zu leben und sie leichter werden zu lassen.
Ich möchte diese Buchvorstellung mit den Worten der Beiden Autoren Elisabeth Kübler-Ross und David Kessler, die sie in ihrer Vorbemerkung zu dem Buch schreiben, beenden:
„Es gibt keine richtige Weise zu trauern. Wir haben diese Buch geschrieben, um Leserinnen und Leser mit den Aspekten der Trauer um den Verlust vertraut zu machen. Doch kein Buch ist so Anzuwenden, dass professionelle Hilfe, wo diese nötig ist, dadurch ersetzt werden kann. Es ist unsere Hoffnung, dass dieses Buch zu einem Leuchtturm werde, die schwierigste Zeit, die wir alle in unserem Leben durchmachen, erhellen kann.
(Elisabeth Kübler Ross und David Kessler August 2004)
„Lieben bedeutet letztendlich, das zu verlieren, was wir Lieben durften“