Elisabeth Karamat

 3,8 Sterne bei 16 Bewertungen
Autor*in von Honigmann und Honigmann.

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Cover des Buches Honigmann (ISBN: 9783404607136)

Honigmann

(15)
Erschienen am 11.01.2013
Cover des Buches Honigmann (ISBN: B09PK525MV)

Honigmann

(1)
Erschienen am 05.01.2022

Neue Rezensionen zu Elisabeth Karamat

Cover des Buches Honigmann (ISBN: B09PK525MV)
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Rezension zu "Honigmann" von Elisabeth Karamat

parden
Neubeginn auf der Karibikinsel St. Kitts...

NEUBEGINN AUF DER KARIBIKINSEL ST. KITTS...

Elisabeth ist Mitte vierzig, hat einen guten Job und drei erwachsene Kinder. Aber soll es das schon gewesen sein, das gute Leben? Nach einem Urlaub auf der idyllischen Karibik-Insel St. Kitt’s beschließt sie auszuwandern. Ein Grund dafĂŒr: der rĂ€tselhafte Kwando, ein Rastafari und spiritueller Heiler, der sie geradezu magisch anzieht. Elisabeth lĂ€sst sich auf ein neues Leben in einer fremden Kultur ein. (Klappentext)

ErzĂ€hlt wird dieser Erfahrungsbericht aus der Ich-Perspektive, nahezu einem Tagebuch entsprechend, und tatsĂ€chlich beinhaltet das Buch die realen Erlebnisse der Autorin. Zu Beginn prĂ€sentiert sich die Österreicherin Elisabeth, genannt Lisuscha, mit ihrem Leben in BrĂŒssel als Botschaftsangehörige. Sie ist seit Jahren von ihrem Mann geschieden, von den drei Kindern lebt nur noch die Tochter bei ihr, die anderen gehen bereits ihre eigenen Wege. Die Arbeit in der Botschaft gefĂ€llt Elisabeth schon lange nicht mehr, zumal der Botschafter sich ihr gegenĂŒber wenig freundlich verhĂ€lt. WĂ€hrend eines Urlaubs auf der Karibikinsel St. Kitts im Hause ihrer Freundin Helen merkt Elisabeth, was ihr wirklich gut tut: die WĂ€rme, die Entschleunigung, die Herzlichkeit. Die depressiven Verstimmungen sind wie weggeblasen, und am Ende ihres Urlaubs nimmt ein Gedanke immer mehr Formen an: Lisuscha will ihr Leben Ă€ndern.

Kaum zurĂŒck in BrĂŒssel, reifen die PlĂ€ne ĂŒberraschend schnell heran. Elisabeht nimmt sich eine lĂ€ngere Auszeit von ihrer Arbeit an der Botschaft und will auswandern - auf St. Kitts will sie ambitioniert als Koordinatorin an einem Landwirtschaftsprojekt der Kirche mitarbeiten, auch wenn sie selbst dazu kaum Hintergrundwissen besitzt. Diese Entscheidung fĂ€llt zumindest in der Darstellung seltsam hopplahoppmĂ€ĂŸig, was ich nicht so recht nachvollziehen konnte. Immerhin gibt Elisabeth doch einige Sicherheiten auf. Und sie setzt ihre Entscheidung auch gegen den Willen ihrer Kinder durch, die ihre Mutter lieber nĂ€her bei sich wissen wĂŒrden. Auch das wirkte auf mich etwas seltsam, zumal auch die jĂŒngste Tochter nach dem Abi auszieht und ihr Studium beginnt. Alle flĂŒgge und trotzdem klammern? So kam es jedenfalls bei mir an...

Die Spanne in Europa wird hier jedenfalls recht schnell abgehandelt, um sich dann um so ausfĂŒhrlicher dem Leben auf St. Kitts zu widmen. Schnell wird deutlich, dass der Unterschied Urlaub vs. Alltagsleben schon eklatant ist, aber Elisabeth hĂ€lt an ihrer Entscheidung fest und stĂŒrzt sich voller Feuereifer auf ihre neue Aufgabe. Da sie intelligent und strukturiert ist, kann sie das Projekt adĂ€quat begleiten, stellt aber auch Mitarbeiter:innen fĂŒr die konkrete Arbeit mit den schwierigen Jugendlichen und die eigentliche Arbeit auf dem Feld ein. Doch oft genug muss auch Lisuscha tatkrĂ€ftig mit anpacken. Zudem begegnet sie schon bald einem Rastafari, der auf der Insel als traditioneller Heiler arbeiet (tief in seinem christlichen Glauben verankert, heilt er Menschen, die durch Obeah, eine karibische Version von Voodoo, verhext wurden) und außerdem BienenschwĂ€rme ohne jede Schutzkleidung entfernt: den Honigmann. 

Eine große aber schwierige Liebe entwickelt sich zwischen den beiden, sie scheinen wie fĂŒreinander geschaffen zu sein - ohne jeden Kitsch. Doch Alkohol und Drogen lassen bei Kwando ganz andere Seiten hervortreten, die es Elisabeth schwer machen, an ihrer Liebe festzuhalten. Unmöglich sogar? TatsĂ€chlich steht diese Liebe mit ihren Aufs und heftigen Abs im Mittelpunkt der ErzĂ€hlung. Die anderen Begebenheiten und die VerhĂ€ltnisse auf der karibischen Insel erfĂ€hrt man teilweise nur zwischen den Zeilen wie nebenher. Hier hĂ€tte ich mir doch mehr Einblicke gewĂŒnscht. Die Verschiedenheit der Kulturen, die die Autorin hier gleichberechtigt nebeneinander stellt, kommt jedoch auch so zum Tragen.

Das Berichthafte der ErzĂ€hlung hĂ€lt Lesende wie Hörende auf Distanz - hier werden wenig Emotionen preisgegeben, man kommt den Figuren samt der Ich-ErzĂ€hlerin nicht wirklich nah. So fĂ€llt es schwer, einige von Elisabeths Entscheidungen nachzuvollziehen, und auch die Person als solche kristallisierte sich fĂŒr mich nicht deutlich heraus. So wirkt Elisabeht oftmals sehr sachlich und neutral - nicht nur bei ihrer Arbeit, sondern auch im privaten Leben: ein Problem -> eine Lösung, meist ohne die dazugehörigen Emotionen. Dem Honigmann und ihren Freund:innen zufolge scheint es auch viel Liebenswertes an Lisuscha zu geben, was man Außenstehende jedoch allenfalls erahnen kann. Das fand ich schade.

Claudia Falk liest die ungekĂŒrzte Hörbuchausgabe (6 Stunden und 33 Minuten) fast schon erschreckend passend zum nĂŒchternen ErzĂ€hlstil. GleichmĂŒtig liest sie die Zeilen, nahezu ohne Betonung und Emotionen. AbsĂ€tze oder Abschnitte werden nicht beachtet, sondern alles hintereinander weg gelesen, so dass man oft erst zwei oder drei SĂ€tze spĂ€ter merkt, dass sich die ErzĂ€hlung gerade einem ganz anderen Punkt zugewandt hat. Da gibt es definitiv Verbesserungspotenzial!

Trotzdem liefert die autobiografische ErzÀhlung nicht nur interessante wenn auch kurze Einblicke in Natur, Bevölkerung, Traditionen auf St. Kitts, sondern sie macht auch Mut, das eigene Leben zu verÀndern, wenn man denn in einer Sackgasse gelandet ist. Es muss ja vielleicht nicht gleich ganz am anderen Ende der Welt sein...


© Parden

Cover des Buches Honigmann (ISBN: 9783404607136)
✗

Rezension zu "Honigmann" von Elisabeth Karamat

Ein LovelyBooks-Nutzer
Meine Meinung zu: Honigmann von Elisabeth Karamat

Als begeisterte Karibik-Urlauberin wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Durch eine Leserunde hatte ich das unverschĂ€mte GlĂŒck, auch noch ein Exemplar gewinnen zu dĂŒrfen.

Die Autorin berichtet darĂŒber, dass Sie mit Mitte 40, gutem Job und erwachsenen Kindern und eigentlich einem guten Leben in Belgien, einen Neuanfang in der Karibik, genauer St. Kitts, wagt. AnfĂ€nglich noch alles toll, stellt sich langsam heraus, wie mĂŒhevoll das Leben dort ist.  Sie arbeitet dort an einem sozialen, landwirtschaftlichen Projekt mit, und denkt immer öfter an die VorzĂŒge mit denen man in Europa lebt. Über diese tiefgrĂŒndigen Gedanken kann ihr der Medizinmann kennen und lieben. Aber diese Liebe ist nicht von langer Dauer, da Alkohol, Drogen und Übergriffe die GefĂŒhle wanken lassen. Ein Tatsachenbericht, der so manche TrĂ€ume ins rechte Licht rĂŒckt.

Leider fand ich das Buch stellenweise sehr langatmig und Emotionsfrei. Ich hĂ€tte mir mehr Tiefe gewĂŒnscht. Stattdessen wurde das Augenmerk mehr auf die Liebesgeschichte gelegt, was ich sehr schade fand. Der tatsĂ€chliche Erfahrungsbericht ĂŒber Land und Leute ist dabei viel zu kurz gekommen.

Deshalb vergebe ich diesem Buch nur 3 Sterne.

Cover des Buches Honigmann (ISBN: 9783404607136)
Themistokeless avatar

Rezension zu "Honigmann" von Elisabeth Karamat

Themistokeles
Honigmann

Es handelt sich hier, auch wenn ich es ehrlich beim Lesen nicht wirklich glauben konnte, wirklich um eine reale Begebenheit. Warum ich nicht glauben konnte, dass es wirklich real war, lag wohl daran, dass ich nicht verstehen kann, wie die ErzÀhlerin sich so behandeln lassen konnte, wie sie es hier in ihrer Geschichte erzÀhlt.

Allein schon die Idee, dass sie in diese Gegend, auf diese Karibik-Insel zieht, klingt ein wenig verrĂŒckt, auch wenn ich das noch in einem gewissen Maß verstehen konnte, denn wann man sich in einen Ort verliebt hat und auch noch das GefĂŒhl bekommt, dass man dort Gutes tun könnte, dann entscheidet man vielleicht so. Was mir jedoch vollkommen schleierhaft bleibt, ist warum sie dann dort eine Beziehung mit dem Rastafari Kwando anfĂ€ngt. Das lag wohl unter anderem daran, dass ihre ErzĂ€hlweise extrem biographisch wirkt. Man kommt Elisabeth Karamat einfach nicht nah beim Lesen, versteht dadurch ihre Emotionen auch einfach nicht und mir viel es sehr schwer nachzuvollziehen, wie sie dann dazu kam, dass sie mit ihm eine Beziehung begonnen hat.

Besonders auch die FortfĂŒhrung dieser Beziehung wirkte auf mich sehr seltsam, was wohl auch viel daran lag, dass mit den beiden vollkommen unterschiedliche Kulturen aufeinander prallten und ich auch meine Schwierigkeiten hatte, die Handlungen Kwandos nachzuvollziehen, denn sie waren fĂŒr mich hĂ€ufig weder logisch, noch wirklich von GefĂŒhlen geprĂ€gt, die verstĂ€ndlich waren, sondern oftmals auch so, dass ich mit diesem Menschen in meinem Leben nichts mehr zu tun hĂ€tte haben wollen.

Zudem fand ich es, auch wenn das Buch schon vom Titel klar erkennen lĂ€sst, dass er ĂŒber Kwando, den Honigmann, und Karamats Beziehung zu ihm berichten wĂŒrde, schade, dass man so wenig von ihrem Leben auf St. Kittys unabhĂ€ngig von Kwando erfĂ€hrt. Wie es mit den Projekten voran ging, wegen derer sie dorthin gezogen ist, welche Projekte sie noch angeht etc. werden zwar angerissen, aber danach oft kaum noch erwĂ€hnt, was ein wenig schade ist, da man so von dem Leben dort nur sehr oberflĂ€chlich etwas erfĂ€hrt und vor allen Dingen auch hauptsĂ€chlich ĂŒber das ganz spezielle Leben bestimmter Personen, wie Kwando und dem Pfarrer der Insel.

FĂŒr mich ein Buch, das leider zu weit weg von Emotionen ist und eher wie ein biographischer, historischer Bericht wirkt, bei dem man zwar ĂŒber Emotionen liest, die einen aber nicht erreichen, da er einfach so geschrieben ist, dass alles extrem weit weg wirkt. Ein Buch, das einem aber auf jeden Fall zeigt, wie unterschiedlich die Kulturen der Erde sind und was fĂŒr eine Arbeit es auch manchmal kosten kann, irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen., selbst wenn scheinbar Liebe im Spiel ist oder vielleicht auch gerade dann.

GesprÀche aus der Community

Liebe Leserinnen und Leser,

Heute möchte ich Euch zu einer Leserunde aus dem autobiographischen Roman „Honigmann“ von Elisabeth Karamat einladen.

Trotz ihres guten EU-Jobs in BrĂŒssel steckt Elisabeth (Lisuscha) in einer Lebenskrise. Nach einem kurzen Urlaub auf der karibischen Insel St. Kitts, beschließt sie dort zurĂŒckzukehren, um in einem Landwirtschaftsprojekt der Kirche mit Jugendlichen zu arbeiten. Ihre Begegnung mit Kwando, einem Bienenmann, Farmer und spirituellen Heiler entwickelt sich schnell von anfĂ€nglicher Faszination zu gegenseitiger Liebe. In einem direkten und mitreißenden Stil beschreibt Elisabeth Karamat BeziehungsĂ€ngste, MissverstĂ€ndnisse und kulturelle Unterschiede, die Kwando und sie letztendlich ĂŒberwinden.

"Honigmann" berĂŒhrt, inspiriert, ermutigt. Ein Buch, welches uns in einen Spiegel schauen und dabei Fehler entdecken und WĂŒnsche erkennen lĂ€sst. Ein Werk, das einer fulminanten LiebeserklĂ€rung an die heilende Liebe, den unbĂ€ndigen Glauben und das bittersĂŒĂŸe Leben selbst gleicht. Eine Geschichte, die beweist, dass es sich lohnt, mutig zu sein.

Ihr habt ab sofort eine Woche lang Zeit, also bis einschließlich des 1. MĂ€rz, Euch als Testleser fĂŒr diesen eindrucksvollen Tatsachenroman zu bewerben! Zusammen mit Bastei LĂŒbbe vergeben wir 10 Leseexemplare unter allen Bewerbern. Im Gewinnfall ist eine Teilnahme an dieser Leserunde sowieso eine abschließende Rezension selbstverstĂ€ndlich!


149 BeitrÀge
hannelore_bayers avatar
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