Cover des Buches Bann der Ewigkeit (ISBN: 9783453408906)
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Rezension zu Bann der Ewigkeit von Elisabeth Naughton

Rezension zu "Bann der Ewigkeit" von Elisabeth Naughton

von Rosenmaedchen vor 12 Jahren

Rezension

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Rosenmaedchenvor 12 Jahren
Es heißt, er sei unverwundbar. Es heißt, er kämpfe immer, als habe er nichts mehr zu verlieren. Es heißt er sei ein direkter Nachfahre des Achilles. Doch eine Schwäche hat der unbesiegbare Zander, eine, die zu einer tödlichen Gefahr für ihn und alle seine Mitstreiter werden kann - und dies gerade in dem Augenblick, als sich die Mächte der Finsternis zu ihrem letzten großen Schlag rüsten. Denn der ewige Wächter hat sein Herz und seine Seele einer Frau geschenkt, die er nicht mehr vergessen kann. Die schöne Callia ist Zanders Seelenverwandte. Für sie riskiert er alles – auch das Schicksal der gesamten Menschheit, die auf seine magischen Kräfte angewiesen ist... •●• Den ersten Band der Reihe fand ich ja schon richtig gut – immerhin war es eines meiner Highlights im Monat März. Vor allem gefällt mir an der Reihe das man dabei zusehen kann, wie die Charaktere sich entwickeln, wie man mit Spannung durch die Szenen geleitet wird und die Action ebenfalls vorhanden war. Außerdem kam man mit außergewöhnlichen Dingen der griechischen Mythologie in Berührung. Diesmal ging es um ein neues Paar, was wirklich vielversprechend klang, vor allem da es sich schon kannte und eine gemeinsame Vergangenheit teilte. Und das Buch gefiel mir ungefähr genauso gut wie der erste Teil, wenn nicht sogar noch besser. - Anfangen tut alles mit Zander, der zusammen mit dem Wächter Titus unterwegs ist. Man erfährt, dass er ein Nachfahre von Achilles ist und ihn nichts umbringen kann – er ist unsterblich, sehr alt und hatte seine Seelenverwandte gefunden, aber diese verloren. Er ist, nic ht nur deswegen, sehr verzweifelt und will unbedingt sterben, er kann es einfach nicht ertragen zu sehen, wie alle um ihn herum sterben können nur er nicht, egal was er tut. Sein langes Leben ist für ihn kein Geschenk, sondern eher ein Fluch. Schon bald wechselt die Szene und man ist im königlichen Hof. Der König liegt immer noch im Sterben und möchte auch immer noch Isadora an einen Argonauten, einen der Wächter wie Zander oder Titus es ist, verheiraten, um die Thronfolge nach seinem Tod abzusichern. Hier tritt Callia wieder auf, die man aus dem ersten Buch schon kennt. Sie ist die Heilerin des Königs und die auserkorene Seelenverwandte für Zander. Vor zehn Jahren waren die beiden noch glücklich, doch dann ist etwas passiert, weswegen Callia jeden Kontakt mit den Argonauten meidet. Das Ereignis, was damals denn genau geschehen ist, wird eine ganze Zeit verschwiegen, was gut ist, denn so bleibt die Sache auf einem gewissen Grad geheimnisvoll und spannend. - Auch trifft man hier wieder auf Casey und Isadora, die beiden Töchter des Königs, welche man noch aus dem ersten Teil kennt. Jedoch rückt Casey diesmal mehr in den Hintergrund, wofür Isadora auch hier wieder einige Szenen bekommt, die sie in ein anderes Licht rücken. Doch dazu später noch etwas mehr. Allerdings kann man hier sehen, dass die beiden Schwestern komplett unterschiedlich sind. Nicht nur vom Aussehen her, sondern vor allem auch vom Charakter. Die Handlung um den Thronerben geht wie gesagt weiter – Isadora soll einen der gefürchtetsten Argonauten heiraten, damit ein starker Enkel entsteht. Und was macht sie? Sie wehrt sich erneut kein Stück gegen die Entscheidung ihres Vaters. Sie ist wieder die schwache, unterwürfige Frau aus dem ersten Band und nichts ist mehr übrig von der starken Heldin gegen Ende von diesem. Nach einem Zusammenstoß mit Theron, dem Chef der Argonauten, sucht Zander einen Grund dafür, dass sein Leben lebenswert ist. Als alle Argonauten beim König versammelt sich und festgelegt werden soll, wer Isadora zur Frau bekommt, meldet sich Zander freiwillig. Es ist für ihn wie eine Rettungsleine, und da er seine Seelenverwandte Callia verloren glaubt, hat er auch nichts mehr zu verlieren, die anderen hingegen schon. Callia ist über diese Entscheidung ausnahmslos schockiert und in ihrer eigenen Meinung über Zander nur weiterhin bestärkt. Seitdem sie vor zehn Jahren auseinander sind herrschen zwischen ihnen nur Missverständnisse und falsche Tatsachen. - Auch Atalanta ist wieder dabei - immerhin ist sie ja der Gegenspieler der Argonauten - und schmiedet neue Rachepläne gegen ihre Feinde. Man sieht sie bei ihrer Art der Erziehung eines Zehnjährigen namens Maximus, welcher eindeutig von den Argonauten abstammt. Sie unterrichtet ihn als ihren Sohn und behandelt ihn wie ein Tier – doch Max lässt sich nicht von ihr unterkriegen und plädiert an seine Menschlichkeit, die er nicht verlieren möchte. Außerdem hat er ein Ziel: seine richtige Mutter finden und sie fragen, warum er sie an Atalanta abgegeben hat. Seine Verbindung zu einer Argoleanerin ist mehr als deutlich und hier kommt eine leise Vermutung auf, wie die ganze Geschichte zusammen hängen könnte. Also ist es wie im ersten Band: einige Sachen sind sehr vorhersehbar, dadurch aber nicht unbedingt schlecht, und andere wiederum komplette Überraschungen. Zurück bei Callia erfährt man schließlich, dass nicht nur Zander seine Freiheit opfert, sondern auch sie. Denn ihr ist es vorbestimmt einen auserwählten Mann zu heiraten. Doch mir stellte sich die Frage, warum ist denn alles so gekommen? Spätestens ab hier war ich gespannt wie ein Flitzebogen, was sich die Autorin denn alles ausgedacht hat und wie das zusammenhängt. - Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr entwickeln sich die Charaktere auch wieder. Zander und Callia kommen sich wieder nähern, obwohl beide einer Vermählung entgegenstreben. Und doch herrscht bei ihnen immer noch kein Vertrauen, nichts ist so wie früher. Auch Isadora kommt wieder aus ihrer niederen Rolle heraus und nimmt die Dinge selbst in die Hand. In irgendeiner Weise besitzt sie immer noch eine Schlüsselrolle, auch wenn sie mir noch nicht ganz einleuchtet. Ich würde sehr gerne erfahren, was ihre eigentliche Rolle denn ist. Sie rebelliert teilweise gegen alles, was sie ist. Sie ignoriert die Traditionen, schleicht sich raus und schließt zwielichtige Geschäfte ab. Das ist keine verwöhnte, schüchterne und unterwürfige Prinzessin, wie man anfangs denkt, sondern eine mutige, waghalsige Frau. Je mehr Seiten verfliegen, desto mehr Stränge und Einzelheiten fließen zusammen, sodass langsam ein großes Ganzes daraus wird. Einige Puzzleteile werden gelüftet und überraschen einen als Leser komplett. Hier fällt mir erstmal auf, dass Naughton wieder ihren gewohnten Schreibstil hat, der mich jedes Mal begeistern kann. Anders wie im ersten Band hatte sie diesmal keinerlei Startschwierigkeiten, sondern hielt sich die ganze Zeit auf dem höchsten Niveau. Es macht einfach Spaß, ihre Bücher zu lesen. - Gegen Ende wird klar, dass Maximus die wichtigste Rolle in diesem Buch spielt. So beginnt eine emotionale Suche nach dem Jungen, der ebenfalls gegen seine vermeintliche Mutter rebelliert hat und vor ihr auf der Flucht sind. Zander und Callia suchen ebenfalls nach ihm, erfahren dabei viel Leid. Vor allem hier war ich mehrmals ergriffen von den Emotionen und der Geschichte und musste einfach schnellstens weiterlesen. Obwohl ich sie das ganze Buch über schon vermisst hatte, tauchen sie gegen Ende doch wieder auf: die Götter. Okay, eigentlich hat nur Persephone einen kurzen Auftritt, und das auch nur, weil Isadora ihr noch einen Gefallen schuldig ist. Aber man sieht hieran wieder, dass sie trotzdem noch eine Rolle spielen und wie Menschen handeln. Sie zeigt bei ihrem Besuch Isadora ihre Zukunft, die vermutlich niemals so kommen wird, da sie sich das überhaupt nicht vorstellen kann. Außerdem scheint mit ihr irgendetwas zu geschehen, denn ihre Zofe benimmt sich mehr als komisch und da es im dritten Band um Isadora selbst geht würde ich diesen zu gerne sofort lesen! Mich wurmt es, dass es den noch nicht gibt und nicht mal ein Erscheinungsdatum feststeht. Bis zum bitteren Ende der letzten Seiten sind die Nerven zum zerreißen gespannt – denn es ist vollkommen unklar, ob Zander und Callia nun zusammen kommen oder nicht. Happy-End, ja oder nein? Das möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Aber ich finde es traumhaft, wie die Autorin dies geschafft hat. Die Spannung, ob die beiden erneut zueinander finden, sowohl dürfen und können, bleibt bis zur allerletzten Seite erhalten und das ist eine wahre Kunst. •●• Für mich war das Buch ein absoluter Pageturner. Es fing schon alles damit an, dass die beiden Hauptcharaktere eine gemeinsame Vergangenheit teilten und man erst auf der allerletzten Seite erfuhr, ob sie nun zueinander finden oder nicht. Die Spannung war nicht nur in diesem Sinne sehr hoch und unterhielt einen außerordentlich gut. Es gibt viel Herzschmerz und Drama, aber auch sehr viele actionreiche Szenen und blutige Gemetzel. Einige Charaktere wachsen erneut über sich hinaus und ein offener Handlungsstrang macht einen ganz irre bei dem Warten auf den nächsten Band. Eine emotionale Familienzusammenführung und gleichzeitig ein auseinander reißen rundet das ganze noch ab – für mich mehr als perfekt. Bitte mehr!
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