Fast vergessene Rezepte …
von Sikal
Kurzmeinung: Ein besonderes Kochbuch mit beinahe vergessenen Rezepten.
Rezension
… hatten die Mitarbeiter des Servus-Magazins seit der ersten Ausgabe gesucht. Rezepte aus Omas Küche, aus generationenüberdauerndem Familienfundus, aus zufällig entdeckten Archiven o.ä. Mit diesem Buch wurde diesen Kostbarkeiten ein stilvoller Rahmen gegeben. Hier findet man keine Experimente der Molekularküche, Streetfood-Anleitungen oder ein Kleinod für die schnelle Küche. War ja auch nicht nötig – denn Oma hatte das wichtigste Kochutensil, das uns heute meist fehlt: Zeit!
Dieses Kochbuch ist etwas Besonderes. Man findet hier nicht nur die üblichen Einteilungen nach Suppen, Fleisch- und Fischgerichten sowie den süßen Abschluss, sondern hier sind jedem Rezept zwei Seiten gewidmet – auf einer Seite findet man Bild und Rezept, doch auf der zweiten Seite findet man zusätzlich noch spannende Geschichten zum jeweiligen Thema sowie etliche Erklärungen zur Sprache, die von Lokalkolorit durchzogen ist: z.B. wird hier Kühkas mit Sauerampfer umschrieben (hatte ich noch nie zuvor gehört). Oder wussten Sie, dass Stickelbohnen und Schefl ein und dasselbe sind?
Viele dieser Rezepte waren mir neu, meine Mutter allerdings hat sich in vielem wiedergefunden. Der geographische Bogen spannt sich quer durch den Alpenraum und reicht von Dornbirner Schnitzkuchen bis zur Pannonischen Weinsuppe, von der Kühgas-Suppe aus dem Bayrischen Wald bis zur Gasteiner Vinzenzi Torte, erklärt Zaunbändernudeln oder ein Horuck-Bratl ebenso wie den Haadana Paundl-Sterz.
Die Zutaten sind einfach gehalten, die Zubereitung kurz und knackig verfasst. Für Kochanfänger vielleicht zu wenig ausführlich, ansonsten aber leicht verständlich. Die Bilder – wie üblich vom Servus-Verlag – sind ansprechend und laden zum Genießen ein.