Alwin Berger - der Blumen- und Naturliebende - dem schon als Kind geweissagt wurde, dass er einmal Gärtner werden würde, erlebte seine Lehr- und Wanderjahre in botanischen Gärten von Dresden bis Frankfurt, von Freiburg bis Greifswald - ging an den Hanbury-Garten La Mortola, in königliche Dienste an die Wilhelma nach Stuttgart und sogar an die New York State Agricultural Experiment Station in Geneva und ins Württembergische Naturalienkabinett ...
Von ihm erfahren habe ich in diesem Jahr am Außenstandort der BUGA Saalburg/Ebersdorf im Zuge einer interessanten Ausstellung. Geboren wurde der Sukkulentenforscher und Botaniker im südthüringischen Schiefergebirgsort Möschlitz. In diesem Ort gibt es ein Archiv, welches sich mit Alwin Berger befasst. Zahlreiche Kakteen wurden innerhalb der Ausstellung in Saalburg/Ebersdorf gezeigt.
Das Buch beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken des Alwin Berger - anhand zahlreicher Anekdoten und umfangreichem fotografischen Material schildert seine Frau Elise den Werdegang ihres Mannes vom Lehrling bis zum angesehenen Botaniker. Berger wurde auch bekannt durch seine 700 erstmals beschriebenen Pflanzenarten und mehr als 300 Publikationen. Sehr gut gegliedert kann man sich schrittweise in das Buch einlesen - von der Jugendzeit über La Mortola, usw. über den Kriegsbeginn, die Wilhelma und der Zeit zurück in der Heimat. 2016 - etwa 80 Jahre nachdem Elise Berger das Leben ihres Mannes auf Papier gebracht hatte, damals kannten nur der engste Familienkreis und Freude das Geschriebene, erschien die Biografie als Buch.
Die mir nun vorliegende Neuerscheinung ist soweit korrigiert, dass auch deutsche Leser sie komplett verstehen können, da man mögliche Probleme bei der Deutung der Texte mit Fußnoten entgegentrat. Informationen und Zusammenhänge können so an den Leser weiter gegeben werden. Zu fremdsprachigen Texten gibt es Übersetzungen und eine Liste der Berger-Pflanzen ist außerdem nicht vergessen worden. Was eigentlich nur für die Familie gedacht war, ist aber dennoch eine detaillierte Schilderung, welche mit Anekdoten versehen kurzweilig informativ zu lesen ist. Sie ließ eigene Erinnerungen einfließen, nahm aber auch Noitzen, Publikationen ihres Mannes und Brief zur Hilfe. So ist ein Buch über seine Laufbahn und Leben erschienen, welches aber auch das gemeinsame Leben der Bergers beleuchtet, welches untrennbar mit seiner beruflichen Laufbahn verbunden ist, die sein Leben war.
Extrem kompetent geschrieben, flüssig und fesselnd informativ zu lesen und mit zahlreichem Bildmaterial versehen hat mich diese Publikation überzeugt.