Elisenda Roca

Diese Figuren mit den großen Köpfen, die Rocio Bonilla zeichnet, gefallen mir einfach zu gut. Der kleine Junge auf dem Cover spielt mit dem Ball und schießt ihn in einen Baum. „Oh, oh, der Ball!“ ist ein Ausspruch, der sich immer wiederholen wird. Das sagt auch die alte Frau, die helfen möchte, leider ist schon zu alt. Als nächstes kommt ein starker Mann, der dann doch nicht stark genug ist. Es folgt eine sportliches Mädchen, dass dann doch den Stamm nicht erklimmen kann. Auch die Basketballspielerin ist nicht groß genug, um an den Ball zu gelangen. Nach mehreren Fehlversuchen kommt ein Mädchen, das die richtige Lösung weiß.

Natürlich geht es nur gemeinsam und um das zu sehen, muss man das Buch hochkant halten. 

Immer, wenn ein neuer vermeintlicher Helfer ins Bild kommt, wird der Text um die letzte Figur ergänz, so kommt am Ende eine ganze Reihe Leute zusammen und diese Wiederholung finden die Kinder einfach toll. Aber das Stahlen meiner keinen Enkelin, als alle übereinander an den Ball kommen, machen das Buch zu einem besonderen Bilderbuch.

Worum geht es?

Der Junge kickt mit seinem Ball doch oh, plötzlich landet dieser auf dem Baum und bleibt obenin den Ästen hängen. Er weiß nicht, wie er ihn herunterbekommen soll. Vielleicht können Passanten helfen. Doch weder die alte Dame, der starke Mann oder die Joggerin können den Ball retten. Auch die Basketballspielerin kommt nicht heran. Keiner/-m gelingt es. Doch dann kommt ein kleines Mädchen des Weges. Natürlich traut ihr keiner der anderen zu, den Ball retten zu können. Doch damit unterschätzen sie sie gewaltig.

Meine Meinung:

Meine Begeisterung für die lebhaften und zuckersüßen Illustrationen von Rocio Bonilla ist ungebrochen. Und auch mit diesem Buch bin ich wieder sehr happy mit ihrem Stil, den Figuren Leben einzuhauchen. 

Die Geschichte ist denkbar einfach mit dem Ball auf dem Baum, der einfach nicht herunterkommen will und auch keiner die passenden Fähigkeiten zu haben scheint. Sie alle sind zu alt, zu schwach, zu klein etc. um den Ball zu retten. Wenn man sich ein wenig schauspielerisch ins Zeug legt beim Vorlesen, sind die Lacher hier garantiert. Das kleine Mädchen aber hat die zündende Idee, Zusammenarbeit ist gefragt. Zusammen sind wir immer besser als alleine und so ist der Bald im Handumdrehen wieder unten.

Das Buch gefällt uns trotz oder gerade durch seine unkomplizierte Geschichte sehr gut. Und natürlich ist auch die schöne Botschaft eine, die schon die Kleinsten verstehen. Es gehört in die Kategorie der Bücher, die ich beiden Kindern zusammen vorlesen kann (2 und 7 Jahre) und beide gemeinsam lachen und Freude daran haben. 

Für das Nachbarschaftsfest helfen Violetta, ihr Hund Struppi und alle ihre Freund*innen fleißig mit. Die Geschichte mit dem Nachbarschaftsfest ist recht simpel – passend für eine Zielgruppe ab circa 4 – und gefühlt schon häufiger erzählt. Darum diesmal nur 4 Sterne. Wegen seiner  farbenfrohen, liebevollen Bilder hat es uns dennoch auch so schon sehr gut gefallen.

Wirklich besticht das Bilderbuch von Elisenda Roca und Rocio Bonilla durch die Darstellung von einer Gemeinschaft voller Diversität, bei der alle gleichberechtigt teilhaben. Das ist so schön. Bis auf eines: Denn fast glaubten mein 9jähriger Sohn und ich, die beiden hätten etwas ganz wichtiges vergessen. Umso runder und schöner fanden wir dann, als wir die Repräsentanz dann doch noch entdeckten. Mit einem großen Aha. Toll gelöst!