Cover des Buches Der Kuss des Satyrs (ISBN: 9783426501535)
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Rezension zu Der Kuss des Satyrs von Elizabeth Amber

Rezension zu "Der Kuss des Satyrs" von Elizabeth Amber

von felicity hale vor 13 Jahren

Rezension

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felicity halevor 13 Jahren
Gruselig. Gruselig schlecht Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Wo es heutzutage in den Buchhandlungen nur so von Vampiren, Werwölfen und neuerdings Engeln wimmelt, mag eine Geschichte über Satyre ziemlich erfrischend sein. Und so fange ich voller Erwartung mit dem Buch an. Die Geschichte beginnt mit drei Brüdern, die Weinbergbesitzer und zudem insgeheim Satyre sind: Wesen, die zum Vollmond nichts anderes wollen, als ihre sexuelle Lust auszuleben. Diese Brüder werden gebeten, sich um drei Feen zu kümmern, indem sie sie heiraten und die Frauen somit unter ihren Schutz stellen. Nicholas, der Älteste, macht sich nun auf die Suche seiner Auserwählte. Der Anfang hat mich hoffnungsvoll gestimmt. Die Begegnung zwischen Nicholas und Jane, einer der besagten Feen, verläuft sehr amüsant. Das Mädchen hat sich als Wahrsagerin gegeben, um Geld zu verdienen. Geld, mit dem sie die Freiheit für sich und für ihre jüngere Schwester ermöglichen will. Nach einer kleinen Verwechslung entdeckt Nicholas endlich, dass sie die Gesuchte ist. Unser Held verliert gar keine Zeit. Er hält um ihre Hand, bezahlt die Hochzeit und prompt sind die beiden schon verheiratet. Alles genau wie Janes böse Tante beabsichtigt, die im Hintergrund einige ganz fiese sowie perverse Pläne hinsichtlich Janes zukünftigen Kindern mit ihren Freundinnen ausheckt. Die Autorin hat wohl nichts für Romantik übrig. Sie scheint sogar eine große Abneigung dagegen zu hegen. Von Anfang an gibt sich Nicholas distanziert gegenüber seiner Frau. Als Satyr benimmt er sich dementsprechend sexsüchtig. Der Gute scheint einen Dauerständer zu haben, anders kann man sich seine permanente Bereitschaft nicht erklären. Treue ist für ihn ein Fremdwort. Da hat wohl jemand "Erotik" mit Softporno verwechselt. Die Sexszenen werden ausgiebig und völlig emotionallos beschrieben. Bemerkenswert ist dabei die Monotonie dieser Beschreibungen. Statt Zeit und Papier daran zu verschwenden, hätte die Autorin sich ruhig mehr Gedanken über ihre Figuren machen können. Eine Charakterentwichlung ist praktisch nicht vorhanden. Die Figuren bleiben das ganze Buch hindurch blass. Die Handlungen zeichnen sich durch die absolute Abwesenheit von Logik und Zusammenhang aus. Nicholas ist, wie kann es anders sein, umwerfend gut aussehend, steinreich, sowohl oben als auch unten gut ausgestattet (Genau, das ist doch die Hauptsache). Die wohlerzogene Jane verwandelt sich nach kurzer Koketterie in eine allzu willige Ehefrau, die zu gern jeden Wunsch ihres Gatten erfüllt. Ihre Dummheit und Naivität sind einfach unschlagbar. Jane ist sogar so brav, mitzumachen, als Nicholas ihr (und uns armen Lesern) weismachen will, dass seine Frau unbedingt mit seinen Brüdern schlafen muss, damit sie vor der Gefahr beschützt werden kann. Bis zum Ende der Lektüre frage ich mich noch, wo die ach so schlimme Gefahr wohl hingerannt ist, wenn schon von einer Spannung nichts zu sehen war. Die sprühende Kreativität der Autorin zeigt sich, als die böse Tante durch zu vielen Orgasmen umkommt. Woran man alles sterben kann. Und wenn man dann schließlich die magischen Worte "Ich liebe dich" liest, wundert man sich nur noch über so viel Dreistigkeit. Die beiden Helden haben sich, unbemerkt von dem Leser, irgendwann und irgendwie verliebt. Über das Wann und Wie hat die Autorin es vor lauten langweiligen Sexszenen leider nicht mehr geschafft, uns aufzuklären. Die einzige Gefühlsregung, die das Buch in mir ausgelöst hat, war meine Trauer über das weggeworfene Geld. Ein Flop, das man noch nicht mal zur Entspannung lesen kann. Dafür muss man sich nämlich durch zu viele Dummheiten quälen.
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