Inhalt:
Der Tod eines kleinen Jungen, genauer gesagt eines Babys, wirft einige Rätsel auf… Die Umstände lassen auf einen Mord schließen – doch wer kommt als Tatverdächtiger infrage? Spurensicherungsexpertin Evelyn James interessiert sich sehr für diesen Fall, immerhin kennt sie die Mutter von Joshua aus ihrer gemeinsamen Schulzeit - was die Ermittlungen jedoch nicht unbedingt einfacher machen, zu unterschiedlich waren und sind die beiden offensichtlich. Evelyn schwankt zwischen Mitleid, Vorsicht und Pflicht. Immer wieder holt die Erinnerung sie ein und muss dennoch ergründen, ob und wie ihre alte Mitschülerin sich entwickelt hat und ob sie gar fähig wäre, ihr eigenes Kind umzubringen. Immerhin gibt es noch mehr Verdächtige, und je mehr Einblicke Evelyn in die Familiengeschichte bekommt, umso mehr Abgründe eröffnen sich.
Meine Meinung:
„Verletzt“ ist ein Psychothriller, der mit erstaunlich wenigen Figuren auskommt und dabei gleichzeitig spannend bleibt. Die Autorin verzichtet auf das oft übliche kapitelweise „Hin- und Herspringen“ zwischen verschiedenen Handlungsorten und –Zeiten, sodass das Folgen der Handlungen mühelos gelingt . Die Handlung erscheint zunächst recht einfach, doch je mehr Evelyn und somit der Leser in die Familiengeschichte eindringt, umso intensiver und dramatischer entwickelt sich der Plot.
Quasi ganz nebenbei erfährt man auch etwas über das Privatleben der sympathischen Spurensicherungsexpertin Evelyn : zum Beispiel, dass sie verlobt ist, selbst eine Tochter im Teenageralter hat und die die Mutter des toten Joshua aus früheren Zeiten kennt. Doch die Erinnerungen sind keineswegs nur positiv, und auch hier gilt: je mehr Erinnerungen hochkommen, je klarer wird das ehemalige Verhältnis zwischen den beiden Frauen, und es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese Beziehung nun entwickeln wird.
Zugegeben: Die Wendungen sind nicht unbedingt immer sehr überraschend, aber der Autorin gelingt es dennoch, den Leser mit ihrem Schreibstil zu fesseln, an den Ermittlungen teilhaben zu lassen und mitfiebern zu lassen.
Fazit: Ein fesselnder Thriller, der auf den ersten Blick recht „einfach“ wirkt, es aber dennoch „in sich hat“. Lesenswert !