Alienor ist froh aus der ersten Ehe entlassen worden zu sein, stellt aber fest, dass sie jetzt fast Freiwild für andere Adlige ist. Nur mithilfe der Unterstützung des Halbbruders Hamelin von Henry, gelingt es dem Kidnapping auf der Heimreise zu entgehen und dann die Ehe mit Henry zu schließen. Dieser ist zwar einige Jahre jünger als sie, aber daraus erwächst auch die Hoffnung, diesmal selbst beim Regieren beteiligt zu sein.
Meinung:
Ein historischer Roman.
Das Cover ist sehr schön, auch wenn keine zeitgenössischen Bilder, vergleichbar mit heutigen, vorhanden sind. Die damaligen Gemälde hatten spezielle technische Standards und lassen nur sehr bedingt auf das wirkliche Aussehen schließen, weil dabei andere Details wichtiger waren, wie z.B. Haarfarbe, Krone, etc.
Auch diesmal beginnt die neue Ehe mit zärtlichen Gefühlen, obwohl sie diesmal ja bereits Bescheid weiß, was zur Ehe dazugehört. Zumindest ist die Beziehung etwas erfreulicher als die erste Ehe, auch wenn dafür wahrscheinlich weniger historische Beweise, als vielmehr die schriftstellerische Freiheit von Elizabeth Chadwick verantwortlich zeichnet.
Das und die Tatsache, dass sich die historischen Fakten auch im Internet nachprüfen lassen, zeichnet ein Bild über eine große Familie mit geschichtsträchtigen Nachkommen ab. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Geschichtsschreibung damals Frauen nur ganz am Rande überhaupt erfasst hat, im Fall von Alienor jedoch umfangreiches Material vorliegt.
Leider hat wohl auch die zweite Ehe nicht allen Stürmen standgehalten, denn viele Fehler, vor denen Alienor gewarnt hatte, hat Henry trotzdem gemacht und danach teuer bezahlt. Und statt dass er daraus gelernt hat und sich den Empfehlungen kritisch gestellt zu haben, ist wohl die Selbstreflektierung bei Henry zu kurz gekommen, frei nach dem Motto: Ich habe immer recht und es wird gemacht, was ich sage. Einspruch und Ratschlag nicht erwünscht.
Insgesamt eine sehr spannende und wechselhafte Lektüre nach historischen Tatsachen, die eine lebendige Geschichte bietet. Enttäuschenderweise war wohl auch die zweite Ehe nicht langfristig glücklich.
Fazit:
Auch der zweite wichtige Abschnitt Alienors Lebens ist alles andere als langweilig: vier Sterne.