Cover des Buches Der Ritter der Königin (ISBN: 9783442369034)
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Rezension zu Der Ritter der Königin von Elizabeth Chadwick

Langweilig und oberflächlich

von Maki7 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Langweilig

Rezension

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Maki7vor 8 Jahren

England 12. Jahrhundert.
William Marshal wurde zum Ritter geschlagen. Da es aber für ihn im Gefolge von de Tancarwille keinen Platz hat, nimmt er zunächst erfolgreich an Turnieren teil und macht sich damit einen Namen. Er schliesst sich seinem Onkel Earl Patrick of Salesbury an, mit dem er für die Sicherheit von König Heinrich II und Königin Eleonore verantwortlich ist. William rettet Eleonore bei einem Angriff das Leben, dafür vertraut sie ihm Heinrich den Jüngeren an. Fortan ist er an Heinrichs Seite als sein Ausbilder und später schlägt er ihn sogar zum Ritter. Heinrich wird zum König gekrönt, obwohl sein Vater noch lebt, aber er hat keine Macht und lebt von dem was ihm sein Vater gibt.

Offenbar kämpft der Sohn gegen den Vater, aber das erfahre ich als Leser nur so am Rande und oberflächlich, so wie alles andere, was die historischen Ereignisse angeht.

Von Kapitel zu Kapitel springt man rasant durch die Zeit und erfährt was in der Zwischenzeit geschehen ist und zwar sehr knapp und oberflächlich. Nicht dass ich lange Ausschweifungen mag, aber das war doch sehr dürftig. Ich konnte einfach nie in der Geschichte dabei sein, mitfiebern, die Spannung fehlte gänzlich. William Marshal ist einfach perfekt, der absolute Held, dem aber auch alles mit links gelingt. Er ist so perfekt, dass er dadurch einfach nur noch langweilig wirkt. Ein paar Ecken und Kanten hätten sicher nicht geschadet.

Ist man direkt in der Geschichte drin, dann geht es um belangloses Geplänkel, oberflächliche Gespräche. Turniere und Alltagsdinge werden dann sehr detailliert beschrieben und schon springen wir wieder zum nächsten Kapitel, ein paar Monate oder Jahre später und wieder wird mal kurz erzählt, was in den Monaten oder Jahren dazwischen geschehen ist.
Natürlich hat Williams Aufstieg auch Neider auf den Plan gerufen, aber davon liest man einfach nur jeweils einen kurzen Satz oder hin und wieder ein bisschen Gezicke, aber Mitleiden ist nicht.


Nach der Hälfte des Buches war ich der Turniere wirklich müde und gelangweilt. Die Dialoge sind banal, zum Teil peinlich. Ich wollte es abbrechen, aber dachte, da kommt sicher noch etwas und habe es bis zum Ende durchgezogen. Aber nein, da kommt nichts. Wenn man mehr über William Marshal und die Plantagenets erfahren will, sollte man sich doch besser an Wikipedia wenden.


Den Titel ist irreführend. Tatsächlich haben Eleonore und William Marshal im Buch sehr wenig miteinander zu tun, er ist ja auch nicht ihr Ritter sondern der ihrer Söhne.

Chadwick hat sicher einen guten Eindruck vom damaligen Leben vermittelt, was die historischen Fakten angeht, kann ich nichts bemängeln, aber es ist schlichtweg langweilig zu lesen. Im Nachwort steht, sie hätte sich bemüht, die Geschichte zu straffen und nur auf die wichtigsten Ereignisse einzugehen. Sehr schade, dass sie die wichtigen Vorkommnisse doch enorm gestrafft hat dafür jedes Turnier, jeden kaputten Helm, jedes Wamsflicken, jede Mahlzeit, jedes Kleidungsstück und jeden Misthaufen sehr detailliert beschrieben hat. Sogar wenn endlich ein bisschen Spannung entsteht, zerstört sie den Lesefluss mit Ausschweifungen über Essen oder Kleider.

Ihre historischen Kenntnisse sind gut, aber daraus hat sie leider nichts Lesenswertes gemacht

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