Ein ganz entzückender Roman, den ich im Büchertauschregal gefunden hatte. Ich verstehe nicht, wie ich ihn übersehen konnte, als es 1990 in Deutscher Übersetzung herauskam. Selten las ich so eine zutreffende Beschreibung von New York. Deckt sich komplett mit meinen Empfindungen. Die Pariser Impressionen später, kann ich nicht teilen. Ich hatte die Stadt viel positiver erlebt. Aber was Männer und Frauen anbelangt, bin ich mit Elizabeth Dunkel auf einer Wellenlänge, z.B. wenn sie schreibt, dass für Boris sich Frauen immer mit etwas Unerreichbarem, Geheimnisvollem, Rätselhaftem umgeben sollten, um sein Begehren zu erhalten. Die Schilderungen im Ansatz einer weiblichen und einer männlichen Onananie: ‚Hey let‘s boogie!‘ und ‚Hallo du Affe, möchtest du gestreichelt werden?‘ finde ich klasse!
Nur vier Protagonist*innen: Kate alias Katja, Boris, Frank und Joe Anne. Sie werden wie Schachfiguren herum geschoben und ergeben vier hetero-Kombinationen, die alle raffiniert durchgespielt und sehr treffend beschrieben werden. Jedes Kapitel ist aus dem Sicht einer anderen Figur geschildert, dabei wechseln die Geschlechter, was besonders reizvoll gemacht ist.