Unter dem Titel "Code Name Verity" von Elizabeth Wein konnte ich mir zu Beginn nicht viel vorstellen. Ich habe mir nur gedacht, dass es sicher um Geheimnisse geht, die um jeden Preis gehütet werden müssen. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, war ich dich schon ein bisschen klüger und stellte mir eine aufregende und spannende Geschichte zweier Freundinnen vor, die jeweils ihre Leben füreinander geben würden. Dass der Inhalt des Buches mich so enttäuschen würde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht geahnt...
Hinter dem Codenamen Verity versteckt sich eine mutige, junge Frau, die durch ihre Talente im 2. Weltkrieg in große Gefahr gekommen ist. Nun gilt es ihre Geheimnisse um jeden Preis zu bewahren und sie nicht dem Feind zu offenbaren. Auch, wenn sie das wahrscheinlich ihr Leben kosten wird. Die Leben ihrer Verbündeten und Freunde, so wie das ihrer besten Freundin Maddie, wird sie so aber retten können. Verity und Maddie lernten sich damals kennen, als der 2. Weltkrieg schon überall in Europa tobte. Da beide ausgesprochen talentierte, jungen Frauen waren, wurden sie schnell zu unentbehrlichen Mitgliedern eines Widerstandes. Maddie konnte fliegen und das wirklich sehr gut. Verity war eine ausgesprochen gute Funkerin und so lernten sich die beiden schnell kennen und lieben. Dass der Krieg hart ist, war ihnen von Anfang an klar. Doch sie scheuten sich beide nicht davor gegen die Nazis und Hitler vorzugehen. Die mutigen Frauen kamen von einem Posten zum nächsten, verloren sich aber nie lange aus den Augen. Bis Verity doch einen fatalen Fehler begann und von ihren Freunden geschnappt wurde. Ist es ihr möglich ihre Freunde zu beschützen indem sie die Geheimnisse, die sie hütet, für sich behalt? Wird sie aus der Gefangenschaft entkommen und zu ihrer alten Truppe zurückkehren können?
Ich muss sagen, dass ich doch sehr gerne geschichtliche Romane lese und auch schon viele Male in die Geschichten von Menschen aus dem 2. Weltkrieg abgetaucht bin. Normalerweise hinterlassen diese Bücher dann immer ein komisches Gefühl in mir und ich muss mich erst einmal von dem Gelesenen erholen. Es hallt noch sehr lange in mir nach und das ist ja auch der Grund, warum wir uns mit der Geschichte von damals befassen sollten. Man wird zum Nachdenken angeregt und erfährt vielleicht so auch zum ersten Mal, welche Qualen und Ängste die Menschen damals erleiden mussten. Auch hier habe ich mich auf spannende Informationen gefreut (wenn man das in solch einem Zusammenhang überhaupt sagen darf). Leider wurde ich bitter enttäuscht. Der Roman war unfassbar schwer zu lesen. Nicht nur die vielen Fachbegriffe der Flugzeuge, Codes oder anderen Begriffen, die mir vorher unbekannt waren, haben es mir schwer gemacht. Nein, auch der Schreibstil war absolut nicht das, was ich erwartet hätte oder gewohnt bin. Es beginnt alles aus der Sicht einer Gefangenen, die ein Geständnis vor ihren Feinden runter schreiben soll. In diesem verliert sie sich selbst oft in Rückblicken und ihren wirren Gedanken. Das macht es unheimlich schwer einer Story zu folgen. Auch wenn ich mir wirklich vorstellen kann, dass die Menschen in Gefangenschaft verwirrt sein können und sich selbst in ihren Gedanken verlieren, hat diese Art von Schreibstil nicht dazu beigetragen, dass ich dem Geschriebenen unbedingt folgen wollte. Leider wurde es auch im Laufe des Buches nicht besser und ich habe das Ende nur zu herbeigesehnt. Ein wenig Gefühl kam an einer Stelle dann doch bei mir auf. Auf diese möchte ich aber jetzt nicht genauer eingehen, da sie sonst einen zu großen Spoiler enthalten würde. Das war es dann aber leider auch schon. Ich finde es unheimlich schade, dass aus dieser Geschichte zweier so mutiger Frauen nicht mehr rausgeholt wurde. Denn spannend und interessant finde ich Maddies Story rund um das Fliegen als Frau in einem Krieg und die Arbeit als Funkerin mit den vielen, wichtigen Codes von Verity ja schon. Da es sich hierbei um etwas handelt, was vor vielen Jahren tatsächlich passiert ist, ist es umso trauriger, dass ich keinen Draht zur Story gefunden habe. Schade, vielleicht sagt anderen LeserInnen der Stil eher zu, aber meiner ist es definitiv nicht.