Rezension zu "Die Sommer der Porters" von Elizabeth Graver
Ein Buch, um genüßlich zu schwelgen, niveauvolle, teilweise trotz oder gerade wegen der sachten Erzählweise anspruchsvolle, vereinnahmende Lektüre, die durchaus auch die Gesellschaft von 1942 bis 2003 wiederspiegelt.
Lebensmittelpunkt und Szenerie bildet das Sommerhaus der wohlsituierten Oberschichtfamilie auf der Halbinsel Ashaunt vor Massachusetts. Ein wildes Idyll, das den Bewohnern Freiraum gibt und die Sommer, besonders für die Kinder zu einem immer wiederkehrenden Rausch der Freiheit und des Dolce far niente macht. Dabei ist es weniger das Nichtstun, sondern die Möglichkeit sich einfach treiben zu lassen und die herrliche, leicht rauhe Natur, das Meer und die Pflanzen, die sich während des Romans immer wieder verändern, zusammen mit den Bewohnern und deren Bedürfnissen. Graver lässt die Leserinnen die salzige Luft und die Natur fast schon direkt selbst verspüren. Dies und auch die schlichte, dabei ab und an geradezu poetisch anmutende Sprache und die weitumspannende Erzählart fesselt und trägt durch den gesamten Roman, den man am Ende mit Bedauern darüber, dass er nun zu Ende ist, aber auch positiv gestimmt aus der Hand legt. Diese Erzählung vieler Leben in einem Buch die Glück, Unglück, Melancholie, Leben, Tod, und immer wieder Ashaunt , das Sommerglück, das sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte zieht ist eine kleine Genreperle.