Elizabeth Graver

 4 Sterne bei 69 Bewertungen

Lebenslauf

Elizabeth Graver, geboren 1964 in Los Angeles, aufgewachsen in Massachusetts, ist Autorin mehrerer prämierter Romane und Kurzgeschichten. Bei mare erschien 2016 ihr Roman »Die Sommer der Porters«, der für den National Book Award nominiert war und auch in Deutschland Presse und Publikum begeisterte. Die Mutter zweier Töchter lehr Englisch und Creative Writing am Bosten College.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Kantika (ISBN: 9783866487109)

Kantika

 (33)
Neu erschienen am 20.02.2024 als Gebundenes Buch bei mareverlag.

Alle Bücher von Elizabeth Graver

Cover des Buches Kantika (ISBN: 9783866487109)

Kantika

 (33)
Erschienen am 20.02.2024
Cover des Buches Die Sommer der Porters (ISBN: 9783442715510)

Die Sommer der Porters

 (36)
Erschienen am 12.03.2018

Neue Rezensionen zu Elizabeth Graver

Cover des Buches Kantika (ISBN: 9783866487109)
L

Rezension zu "Kantika" von Elizabeth Graver

Fremd
leseleuchtvor 20 Tagen

Rebecca Cohens ist immer die Fremde: fremd in ihrer Geburtsstadt als Jüdin in der Türkei, fremd als Jüdin in Spanien, das die Juden einst gewaltsam vertrieb und in das Rebecca mit ihrer Familie nun ziehen muss, als ihr Vater alles Hab und Gut verliert und die Zeichen für die Juden in der Türkei ungünstig stehen. Fremd in ihrer Ehe mit einem Mann, den sie kaum kennt, mit dem sie zwei Kinder hat und der mehr in der Welt herumstreift als zu Hause zu sein. Fremd dann auch in Amerika, wohin sie aufgrund der sich zuspitzenden Lage für die Juden in Europa von ihrer Familie geschickt wird. Als Witwe nun auch Fremde in einer neuen Ehe mit einem Fremden mit einer fremdartigen Tochter, die durch einen Geburtsfehler an einer Gehirnerkrankung leidet.

Auch wenn es ihr vielleicht nicht gelingt, heimisch zu werden, so verlässt Rebecca Cohens doch nie der Mut und die Kraft, sich den Schwierigkeiten zu stellen und die Herausforderungen anzupacken, die ihr das Leben stellt. Bis zum Schluss bewahrt sie sich dabei auch so etwas wie Lebensfreude, der sich in ihren Liedern äußert, die einen roten Faden durch ihre Odyssee darstellen könnten.

Auch wenn ein Roman, so enthält er doch viele reale Züge aus der Familiengeschichte der Autorin, die sich in dem Buch auf zu den Wurzeln ihrer Geschichte macht.

Bewundernswert ist sie auf jeden Fall, die Heldin ihrer schweren Lebensgeschichte, Rebecca Cohen. Doch bleibt sie auch mir fremd bis zum Schluss, sowie auch ihr Leben in den verschiedenen Ländern, das so ganz anders ist: eine Mischung aus Aberglauben, Spiritualität und Religion auf der einen Seite und Pragmatismus, Alltagstauglichkeit und Eigenständigkeit auf der anderen. Befremdend finde ich auch manche im Buch geschilderte Szene, befremdlich auch die Charaktere des merkwürdigen ersten Mannes von Rebecca, ihres eigenwilligen Vaters, ihres gut, aber auch sehr rigide wirkenden zweiten Mannes, ihrer Söhne sowie ihrer Stieftochter Luna. Ich habe mich nicht leicht eingelesen in dieses Leben.

Cover des Buches Kantika (ISBN: 9783866487109)
lesehorizonts avatar

Rezension zu "Kantika" von Elizabeth Graver

Geschichte einer Emanzipation
lesehorizontvor 21 Tagen

Elizabeth Graver war mir vor der Lektüre von "Kantika" nicht wirklich ein Begriff. Daher ging ich ohne jegliche Erwartungshaltung an die Lektüre des Romans heran. Die Geschichte ist wohl biografisch inspiriert, wobei die Großmutter der Autorin wohl für die Figur der Rebecca als Vorbild fungiert hat. Wir lesen über eine starke, selbstbewusste Frau, die den schwierigen und durchaus für sie und ihre Familie auch gefährlichen Umständen im Europa der 1920er Jahre trotzt. 

Zunächst wird ein farbenfrohes Bild von Konstantinopel gezeichnet, wo Rebecca als Tochter eines wohlhabenden Textilunternehmers in privilegierten Verhältnissen aufwächst. Doch der Vater ist leichtsinnig, setzte alles aufs Spiel, während sich für Juden in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts die Stimmung spürbar verschlechtert. Und so kommt es, dass die Familie Rebeccas zunächst nach Spanien, wo sie ihre Wurzeln hat, über Kuba in die USA flüchtet. Es wird deutlich, wie hart Migrationsbiografien sein können. Rebecca hat es nicht leicht, muss vieles entbehren und sich immer wieder neu in der Fremde zurechtfinden. Sie lässt immer wieder wichtige Menschen und Bezugspersonen zurück, lässt sich in der Fremde immer wieder neu auf die bestehenden Herausforderungen ein. Sie heiratet, wird verwitwet, sucht erneut ihr Glück. Rebecca ist eine starke Frau, die allen Widerständen trotzt und mutig ihr Glück sucht und sich immer wieder neu erfindet. 

Die Thematik ist im Grunde genommen stets aktuell, doch geht es hier speziell um das Schicksal sephardischer Juden, die aufgrund ihrer Herkunft zu Flucht und Migration gezwungen sind. Bisher habe ich nur ein Werk über sephardische Juden gelesen, so dass ich hier noch Einiges dazu lernen konnte. Gut gefallen hat mir die Schilderung Rebeccas, die wohl ein Musterbeispiel für Resilienzfähigkeit wie auch für weibliche Emanzipation ist. Sicher werde ich noch weitere Werke der Autorin lesen. 

Cover des Buches Kantika (ISBN: 9783866487109)
J

Rezension zu "Kantika" von Elizabeth Graver

Das besondere Etwas fehlt
jentis4711vor 22 Tagen

Der Roman Kantika beginnt bereits mit einer sehr schönen Sprache, die mich schon in der Leseprobe überzeugt hat, für die man jedoch auch ein bisschen Konzentration mitbringen darf. Man erfährt einiges über das sephardische Leben, sowohl in der Türkei als auch an Orten des Exils, wobei mir die Schilderungen manchmal allerdings zu schablonenhaft wirkten. Die erste Hälfte des Romans fand ich bald etwas langatmig, fast hätte ich nicht weitergelesen. Ab der zweiten Hälfte wird es dann interessanter, es ist nicht mehr bloße Erzählung von Ereignissen, sondern die Hauptfigur Rebecca sieht sich nun Widerständen ausgesetzt und muss Entscheidungen treffen und Stärke zeigen. Dennoch kam ich beim Lesen nie an den Punkt, an dem mir die Hauptfigur oder sonst eine Figur wirklich etwas bedeutet oder ich wirklich mitgefühlt hätte. Es kommen sehr viele Figuren vor, doch keine lässt wirklich in ihr Innerstes blicken und selbst Rebecca ist mir leider nicht wirklich ans Herz gewachsen. Insgesamt bin ich froh, dass ich drangeblieben bin, hätte mir jedoch stellenweise ein bisschen mehr Besonderheit gewünscht.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 99 Bibliotheken

auf 15 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks