Dieser dritte Band der Reihe „Fliegende Ärzte“ beschäftigt sich zu Beginn zunächst mit einem Thema, über das wir in Europa eher wenig wissen: Die Angriffe der Japanischen Armee auf Australien zwischen Februar 1942 und November 1943. Darwin, Broome und Queensland werden bombardiert.
Die junge Krankenschwester Catherine betreut in einem Waisenhaus vor der Küste Darwins die Kinder australischer Ureinwohner. Die Praxis den Ureinwohnern die Kinder abzunehmen, um sie nach christlichen und europäischen Vorstellungen zu erziehen, ist gelebte unmenschliche Praxis.
Catherine ist mit Preston, einem Piloten der Royal Australien Air Force (RAAF) verlobt. Sie wollen nach Kriegsende heiraten. Doch überstürzen sich die Ereignisse. Catherine wird von einem japanischen Soldaten schwer verletzt, Prestons Flugzeug wird abgeschossen und gilt als vermisst. Nach der Erstversorgung in Darwin wird Catherine von den „Fliegenden Ärzten“ nach Alice Springs verlegt.
Nach langer Rekonvaleszenz beschließt sie, als Krankenschwester am dortigen Stützpunkt der Flugambulanz zu arbeiten. Hier lernt sie den schwierigen Alltag der Farmer und vor allem deren Frauen kennen. Ärztliche Hilfe kommt wegen der großen Distanzen vor allem aus der Luft.
Meine Meinung:
Dieser Band ist für mich, trotz der interessanten historischen Themen, der schwächste aus der Reihe. Es werden einige Klischees bemüht wie tapfere Farmersfrau, sturer Ehemann, der keine medizinische Hilfe annehmen will sowie ganz klassisch: eine Liebe zwischen Arzt und Krankenschwester. Auch der charismatische Pilot darf nicht fehlen sowie böses Getier wie Giftschlangen. Hach, wie schmalzig!
Interessant finde ich die Information, dass es damals in Australien eine größere afghanische Community gibt, die als Kamelzüchter ansässig ist.
Dieser Roman ist leicht und flüssig zu lesen. Er beschreibt die Arbeitsbedingungen im Outback vermutlich ein wenig geschönt, was aber sein darf. Gleichzeitig erfahren wir einiges über die Diskriminierung der First People Australiens sowie das barbarische Vorgehen der Regierung deren Kinder in staatlichen bzw. kirchlichen Heimen zu einfachen Arbeitern zu erziehen.
Wie in allen ihren Büchern erzählt Elizabeth Haran farbenprächtig von Land und Leuten.
Fazit:
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. So richtig für ein kaltes oder verregnetes Wochenende. Es gehen sich 4 Sterne knapp aus.