Rezension zu "Sein wahrer Gefährte (Divergent Species 1)" von Elizabeth Monvey
Inzwischen lese ich tatsächlich häufiger Wandlergeschichten und so langsam fangen sie an mir Spaß zu machen.
Diese gefiel mir ebenfalls gut, nur kann man bei dem Umfang der Geschichte keine große, inhaltliche Tiefe und weitgehende Charakterentwicklungen erwarten. Trotzdem ist alles noch recht stimmig zusammengebracht worden.
Ajays Gefühle nachzuvollziehen fällt nicht immer leicht, die Wechsel zwischen Verständnis für Henry, Distanz, Wut und doch wieder Anziehung sind mitunter zu abrupt und folgen keinen erkennbaren Gründen. Genug Grundlage gibt es dafür schon, gerade wenn man die Zeit der Gefangenschaft mit bedenkt, allerdings wird diese nicht oder unzureichend mit seinen Emotionen verknüpft.
Henry erschien mir etwas eingängiger, die Motivation hinter seinem Handeln ist jedenfalls deutlicher aufgezeigt worden.
Unbedingt berücksichtigen sollte man, dass hier eine sehr komplexe Handlung auf wenigen Seiten untergebracht worden ist. Genaue Lebensumstände, von was die Hauptprotagonisten am Ende ihr Leben bestreiten, wie sich Wandler und Menschen in die Welt integrieren, wer was von wem weiß: das alles ist sehr vage gehalten und das meiste davon bleibt vorerst unbeantwortet. Dies ist natürlich erst einmal nur Teil 1, dennoch ist es für das Verständnis nicht unbedingt förderlich, dass so viel im Dunkeln bleibt.
Nichtsdestotrotz ist das eine vor allem flüssig erzählte Geschichte, der ich hoch anrechne, dass sie den Versuch einer detaillierten, wissenschaftlichen Erklärung unternimmt. Den Fantasyanteil darf man dabei nicht vergessen, aber hier hat sich die Autorin wirklich um eine passende Lösung bemüht, was mir sehr gut gefallen hat.
Fazit: Eine nette Geschichte für zwischendurch, die man aufgrund der fehlenden Teile noch nicht allzu tief hinterfragen kann. Die Protagonisten nehmen den Leser gut durch die Handlung mit und Lust auf die Nachfolgebände machen diverse Andeutungen im Buch auch.