Lyrikpreis München 2024Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie – was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen?
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Inhaltsangabe
Die politische und gesellschaftliche Dominanz von Tech-Giganten, die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz, der rasante Einzug neuer Techniken in unseren Alltag: Die Welt erlebt eine Umwandlung von ungeahntem Ausmaß. Welche Rolle kann die Poesie in diesem technikgetriebenen Prozess der Verdichtung, Beschleunigung und Neubestimmung spielen? Diese Frage stellte der Lyrikpreis München 2024: „Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie – was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen?“ Überraschende inhaltliche Ansätze bei großer formaler Vielfalt boten die 810 Einsendungen zum Wettbewerb, die jedoch eines eint: „In der Poesie ist der Autor, auch wenn er als Elementarteilchen-, also Wort- und Sprach-Ingenieur auftritt, notwendig Teil des Experiments und ist sich dessen auch bewusst“, so das Verlegerpaar Elke und Harald Albrecht im Vorwort zur Anthologie Lyrikpreis München 2024. Der Verlag richtet den Lyrikpreis München gemeinsam mit dem renommierten Signaturen Magazin aus. Mit 810 Einsendungen war der Rücklauf zur diesjährigen Ausschreibung so hoch wie nie. Aus dieser Fülle präsentiert die Anthologie neben dem Gedichtzyklus „Sieben Stufen Nacht“ von Hauptpreisträger Steffen Popp auch die Beiträge zweier junger Autorinnen und eines Autors unter 25 Jahren (Annabelle Benz, Paula Schloter und Laszlo von Borries), die mit dem erstmals ausgeschriebenen Lyrikpreis München 2024 – Junge Lyrik ausgezeichnet wurden, sowie weitere 28 Beiträge von der Shortlist. Die ungewöhnliche Bandbreite der Gedichte reicht von der Hoffnung, in der Poesie „die Erlösung zu finden“ über die „willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit“ bis zur These:„Gedichte lieben die Quantenmechanik“. Die Beiträge bieten Dialoge mit ChatGPT und „gebrauchsanweisung für methaphern“. Und sie zeugen sowohl von einer kritischen Auseinandersetzung mit technischen Entwicklungen als auch vom Willen, sich diese nutzbar zu machen. Signaturen-Herausgeber Kristian Kühn betont in seiner Einleitung zur Anthologie: „Das Anliegen, einen neuen Vertrag zwischen Poesie und Technik zu schmieden, geht derzeit ganz und in voller Breite von der Technik aus, sie will sich das Poetisieren durch modifizierte Algorithmen vereinnahmen und die perfekte Maschine entwickeln (…).“ Doch dem stehe „die Renitenz des Menschen“ gegenüber. Beispielhaft für den Dialog zwischen Poesie und Technik steht der Gedichtzyklus „Sieben Stufen Nacht“ von Steffen Popp, mit dem der Lyriker das traditionelle Verhältnis der beiden Welten sowohl sprachlich als auch inhaltlich reflektiert. Dem Zyklus beigefügt ist eine kluge, umfassende Rezension des Preisgedichtes durch Ulrich Schäfer-Newiger.