Rezension zu Eisige Rache von Elke Schwab
Passend zu diesem langen Winter: Ein Krimi im Schnee
von mfrohmann
Rezension
mfrohmannvor 11 Jahren
Eiskalte Rache
Das Saarland versinkt im Schnee. Der Verkehr bricht zusammen. Ein Schuss fällt, ein Auto kracht in den verschneiten Graben. Die Insassen können sich soeben noch retten und flüchten unter Beschuss in eine Wanderhütte. Die Opfer sind Baccus und Borg, die beiden Ermittler der Krimiautorin Elke Schwab. Während man auf der Dienststelle auf sie wartet, kämpfen sie ums Überleben. Schließlich werden sie von ihren Kollegen entdeckt. Wer ist der Schütze? Als kurz darauf jemand erschossen wird, beginnt es den zwei zu dämmern, dass es kein Zufall gewesen sein konnte, dass ein verirrter Jäger auf sie geballert hat.
In dem kleinen Ort herrscht Panik. Wer ist der nächste?
Auch in diesem Fall sind die Kommissare kein echtes Dream-Team. Jeder arbeitet und denkt für sich. Der Polizeiapparat ist keine echte Unterstützung und so vermutet jeder bald seinen eigenen persönlichen Täter. Anstatt den Mörder zu suchen, will jeder seinen Tatverdächtigen hinter Schloss und Riegel bringen. Das geht von einem Polizisten über einen dementen Rentner bis hin zu einem Journalisten. Und der Attentäter mordet weiter. Das Einzige, was auffällt: Alle Opfer haben eines gemeinsam: Sie waren als Soldaten gemeinsam in einer Einheit. Und zwei sogar in Afghanistan im Einsatz.
Hier ist er, der aktuelle Bezug der Autorin zu einem brandaktuellen Thema: Kriegstrauma und dass es das nicht gibt, weil es das nicht geben darf. Im Ort werden bei den Großvätern die düsteren Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg wach. Auch um ihre Traumata hat sich keiner gekümmert. Nun wabert an die Oberfläche, was krampfhaft seit Jahrzehnten auf dem Boden gehalten werden sollte: Rache, Angst, Hass, Verrat, Denunziation, Albträume.
Doch das Verbrechen hat einen sehr realen und neuzeitigen Bezug. Aber alle hängen darin. Würden die Ermittler (und die Leser) nur auf die Psychologin und Profilerin hören, sich nicht ihren Vorurteilen ergeben, mindestens zwei Morde hätten verhindert werden können. Jedoch bleibt am Ende die Frage, ob es so nicht besser war.
Krimi mit bis zum Schluss spannenden Plot. Letzten Endes passt alles. Die zu Beginn losen Fäden werden geschickt verwoben. So mag ich es, Kopfkino. Die Atmosphäre in unserem kleinen, beschaulichen Saarland ist perfekt eingefangen. Inklusive der Flecke, wo es auch heute noch kein Mobilfunkempfang gibt.
Das Saarland versinkt im Schnee. Der Verkehr bricht zusammen. Ein Schuss fällt, ein Auto kracht in den verschneiten Graben. Die Insassen können sich soeben noch retten und flüchten unter Beschuss in eine Wanderhütte. Die Opfer sind Baccus und Borg, die beiden Ermittler der Krimiautorin Elke Schwab. Während man auf der Dienststelle auf sie wartet, kämpfen sie ums Überleben. Schließlich werden sie von ihren Kollegen entdeckt. Wer ist der Schütze? Als kurz darauf jemand erschossen wird, beginnt es den zwei zu dämmern, dass es kein Zufall gewesen sein konnte, dass ein verirrter Jäger auf sie geballert hat.
In dem kleinen Ort herrscht Panik. Wer ist der nächste?
Auch in diesem Fall sind die Kommissare kein echtes Dream-Team. Jeder arbeitet und denkt für sich. Der Polizeiapparat ist keine echte Unterstützung und so vermutet jeder bald seinen eigenen persönlichen Täter. Anstatt den Mörder zu suchen, will jeder seinen Tatverdächtigen hinter Schloss und Riegel bringen. Das geht von einem Polizisten über einen dementen Rentner bis hin zu einem Journalisten. Und der Attentäter mordet weiter. Das Einzige, was auffällt: Alle Opfer haben eines gemeinsam: Sie waren als Soldaten gemeinsam in einer Einheit. Und zwei sogar in Afghanistan im Einsatz.
Hier ist er, der aktuelle Bezug der Autorin zu einem brandaktuellen Thema: Kriegstrauma und dass es das nicht gibt, weil es das nicht geben darf. Im Ort werden bei den Großvätern die düsteren Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg wach. Auch um ihre Traumata hat sich keiner gekümmert. Nun wabert an die Oberfläche, was krampfhaft seit Jahrzehnten auf dem Boden gehalten werden sollte: Rache, Angst, Hass, Verrat, Denunziation, Albträume.
Doch das Verbrechen hat einen sehr realen und neuzeitigen Bezug. Aber alle hängen darin. Würden die Ermittler (und die Leser) nur auf die Psychologin und Profilerin hören, sich nicht ihren Vorurteilen ergeben, mindestens zwei Morde hätten verhindert werden können. Jedoch bleibt am Ende die Frage, ob es so nicht besser war.
Krimi mit bis zum Schluss spannenden Plot. Letzten Endes passt alles. Die zu Beginn losen Fäden werden geschickt verwoben. So mag ich es, Kopfkino. Die Atmosphäre in unserem kleinen, beschaulichen Saarland ist perfekt eingefangen. Inklusive der Flecke, wo es auch heute noch kein Mobilfunkempfang gibt.