Zwischen Ella und Max kriselt es. Dabei sind sie extra mit ihren drei Kindern von Düsseldorf nach Tanneruth gezogen, um ihre Ehe zu retten. Doch mittlerweile fragt sich besonders Ella, ob diese Idee gut war. Da ist es nicht hilfreich, dass Tosca, die Assistentin von Max so präsent ist und im Gästezimmer schläft. Auch ist ihre Ankunft im Dorf noch nicht bei allen Dorfbewohnern gerne gesehen. Mitten in diesem Chaos ist da auf einmal Kasimir, der Kater vom anderen Ende des Dorfes. Er flieht vor dem Rottweiler des griesgrämigen Einsiedlers und so bittet Kasimirs Familie um Hilfe bei Ella und das Chaos ist perfekt.
Es handelt sich hier um Band zwei von Kater Kasimir, aber es ist möglich die Teile unabhängig voneinander zu lesen. Die Charaktere sind sehr schön gestaltet. Laura und Ella, die beiden weiblichen Protagonistinnen sind sympathisch und zwei sehr starke Persönlichkeiten. Ihre Gefühle und Gedanken sind leicht nachzuvollziehen und es ist wunderbar, wie sie Kasimir verfallen sind. Während Laura ihren Nichten und Neffen eine gute Tante sein will, praktisch als Ersatzmutter aufgrund des frühen und plötzlichen Todes ihrer Schwester, versucht Ella alles, um ihren drei Kindern nicht zu vermitteln, wie schwer die allgemeine Situation für sie ist. Dabei wird Ella immer unglücklicher und trüber, was man jedoch auch gut verstehen kann. Es wird deutlich gezeigt, wie wichtig Kommunikation ist, hätte man doch einfach mit einem vernünftigen Gespräch so viele Probleme lösen können.
Dann ist da noch Kasimir, der Stille und kleine flauschige Held. Er hat nicht durchgehend Auftritte im Buch, dafür aber wohl die wichtigsten. Ferner trägt er den Löwenanteil zur Story bei und ehrlicherweise habe ich jeden Satz mit ihm geliebt. Was die weiteren Charaktere angeht, so habe ich mitunter vorschnelle Schlüsse gezogen, aber Tosca war mir wohl bis zum Ende suspekt. Doch von manchen Personen waren mit die Wandlungen auch etwas zu flott, so zum Beispiel bei eben Genannter.
Das Setting ist gut gewählt, das kleine Dorf hat Charme und passt vorzüglich in die Erzählung. Die aufkommende weihnachtliche Stimmung wurde gut dargestellt und man freut sich unterschwellig auf das letzte Kapitel, weiß man doch, dass dieses zum Fest spielen wird.
Insgesamt finde ich das Buch ziemlich schön zu lesen. Alles zusammen hat einen wunderbaren gemütlichen Eindruck vermittelt. Lediglich die leichte Vorhersehbarkeit hat mich an der einen oder anderen Stelle etwas gestört. Dennoch kann ich dieses Buch wärmstens weiter empfehlen 🎄