Ella Danz

 3,9 Sterne bei 240 Bewertungen
Autorin von Osterfeuer, Ballaststoff und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ella Danz lebt als freie Autorin in Berlin. In ihren Büchern gilt ihr spezielles Interesse der Beobachtung von Verhaltensweisen und Beziehungen ihrer Mitmenschen, die sie gründlich, manchmal nicht ohne Ironie durchleuchtet. Als Krimi-Autorin hat Ella Danz den sympathischen Kommissar Georg Angermüller erfunden, einen Genießer im Polizeidienst, dessen Geschichten ihr bei der Kritik den Titel „Agatha Christie des Gourmetkrimis“ eingebracht haben. Mit „Nachbarinnen“ legt Ella Danz einen ebenso fesselnden wie berührenden Roman vor - über Frauen, Mütter, Kinder, am Rande auch Männer und die große Frage, wohin uns die Liebe führt.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Nachbarinnen (ISBN: 9783839207437)

Nachbarinnen

 (4)
Neu erschienen am 11.09.2024 als Taschenbuch bei Gmeiner-Verlag.

Alle Bücher von Ella Danz

Cover des Buches Osterfeuer (ISBN: 9783839229224)

Osterfeuer

 (35)
Erschienen am 10.03.2021
Cover des Buches Ballaststoff (ISBN: 9783839211120)

Ballaststoff

 (31)
Erschienen am 07.02.2011
Cover des Buches Steilufer (ISBN: 9783839233009)

Steilufer

 (22)
Erschienen am 13.08.2009
Cover des Buches Nebelschleier (ISBN: 9783899777543)

Nebelschleier

 (21)
Erschienen am 01.02.2008
Cover des Buches Kochwut (ISBN: 9783839200391)

Kochwut

 (20)
Erschienen am 08.09.2021
Cover des Buches Eisige Weihnachten (ISBN: 9783839224687)

Eisige Weihnachten

 (22)
Erschienen am 09.10.2019
Cover des Buches Rosenwahn (ISBN: 9783839210567)

Rosenwahn

 (15)
Erschienen am 08.02.2010
Cover des Buches Schatz, schmeckt's dir nicht? (ISBN: 9783839211090)

Schatz, schmeckt's dir nicht?

 (14)
Erschienen am 12.07.2010

Neue Rezensionen zu Ella Danz

Cover des Buches Nachbarinnen (ISBN: 9783839207437)
RenaMs avatar

Rezension zu "Nachbarinnen" von Ella Danz

Ella Danz – Nachbarinnen
RenaMvor 3 Tagen

Im Ansatz eine interessante Geschichte, mit dem Stil, in welchem sie umgesetzt wurde, wurde ich allerdings nicht warm. Vier Frauen, Nachbarinnen in einem Mehrfamilienhaus in Berlin, hadern auf die eine oder andere Weise mit ihrem derzeitigen Leben. Dabei hat die eine mehr, die andere eher weniger Grund dazu.

Und es geht schon wieder um Mütter – offensichtlich ein derzeit sehr populäres Thema in der Bücherwelt. Die vier Protagonistinnen, aus deren jeweiliger Perspektive der Roman erzählt, sind Vera, Frederike, Tanja und Jenny.

Vera ist bei weiten die Älteste, eine Kriminalschriftstellerin (wie die Autorin des Romans selbst auch). Ihre Tochter ist längst erwachsen und lebt in New York. Doch auch Vera mutiert in gewisser Weise wieder zu einer Mutter mit einem zu betreuenden Kind, denn ihr Mann ist, seitdem ein Aneurysma in seinem Gehirn platzte, behindert, wenn auch noch kein wirklicher Pflegefall.

Tanja ist Mutter dreier Kinder, alleinerziehend, unkompliziert, stets gut gelaunt. Sie arbeitet als Kellnerin und liebt Dylan, einen irischen Musiker, der allerdings mehr durch Abwesenheit glänzt.

Frederike lebt seit kurzer Zeit zusammen mit Thomas, der schon länger in diesem Haus wohnte. Sie haben einen kleinen Sohn, Frederick, der ständig krank ist, Krampfanfälle hat. Sie hält sich für die Einzige, die weiß, was ihm guttut. Außerdem hat sie Angst vor ihren Eltern, besonders vor ihrem Vater, die immer wieder ihren Besuch ankündigen.

Und Jenny schließlich hat nichts anderes im Kopf als unbedingt und sofort schwanger zu werden. Alles dreht sich für sie um dieses Thema, sie ist wie besessen davon, spricht von nichts anderem, quält ihren Freund zu den fruchtbaren Tagen mit ihr zu schlafen und glaubt stets bereits am nächsten Tag zu spüren, dass es diesmal geklappt hat.

Vera ist diejenige, die immer wieder versucht, mit ihren Nachbarinnen in Kontakt zu treten. Sie lädt sie ein, sie spricht mit ihnen. Während Jenny und Tanja darauf eingehen, zieht sich Frederike eher zurück, bleibt ablehnend, verschlossen.

Immer wieder wechseln die Perspektiven, werden die Ereignisse mal aus der Sicht der einen, mal aus der einer der anderen Frauen erzählt. Dies in Ich-Form und so nah in der jeweiligen Figur, dass man quasi mit ihr gemeinsam erlebt, was geschieht. Man folgt ihren aktuellen Gedanken, als wäre man in ihr drin. Bei Frederike wird so getan, als schreibe sie Tagebuch, bei den anderen ist man direkt in ihren Köpfen.

Das irritiert, das ist gewöhnungsbedürftig. Es fiel mir schwer, damit warm zu werden, zumal dort, wo ich die Gefühle der Figur nicht nachvollziehen konnte, wo sie mich teils eher abstießen, wie z.B. die Besessenheit von Jenny. So hat das Thema des Romans durchaus Potenzial, wenn auch vieles abgedroschen ist und thematisch zu oft auserzählt wurde. Aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen, statt, wie sicher beabsichtigt, mich näher an die Figuren heranzuführen, stieß sie mich eher von ihnen ab. Warm wurde ich mit keiner der Protagonistinnen, außer vielleicht Tanja, die von allen die natürlichste, authentischste war. Und diejenige, die wirklich reichlich Probleme hatte und dennoch am wenigsten jammerte.

Ein Roman, der durchaus Spannungsmomente hat (auch wenn man vieles bald ahnt), der aber wenig Neues erzählt.

Ella Danz – Nachbarinnen
gmeiner, September 2024
 Taschenbuch, 313 Seiten, 18,00 €

Cover des Buches Nachbarinnen (ISBN: 9783839207437)
Leseratte-Ys avatar

Rezension zu "Nachbarinnen" von Ella Danz

interessante Lebensgeschichten
Leseratte-Yvor 8 Tagen

Ein Mehrfamilienhaus in Berlin-Kreuzberg. Dort leben Vera, Tanja, Jenny und Frederike - 4 Frauen mit ihren Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jede hat ihre Sorgen und Nöte, jede will eigentlich nur glücklich sein. Doch gelingt ihnen das? Vielleicht können sie sich ja auch unterstützen? Doch will jede von ihnen überhaupt mit den Nachbarinnen näheren Kontakt haben? Und manchmal trügt der Schein …
Ich fand es interessant zu lesen, wie sie so alle ihr Leben meistern. Die Kapitel sind jeweils aus Sicht der Frauen in der Ich-Form geschrieben. So ist man direkt an ihrem Leben dran, kann mitfühlen, Ängste und Sorgen aber auch Freuden miterleben. Es gibt auch Einblicke in ihr vergangenes Leben. Alles ist authentisch und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig. Gern gebe ich für „Nachbarinnen“ eine Leseempfehlung.

Cover des Buches Nachbarinnen (ISBN: 9783839207437)
A

Rezension zu "Nachbarinnen" von Ella Danz

Ich bin begeistert!
AnnetteTraksvor 17 Tagen

Vera, Jenny, Tanja und Frederike wohnen in einem Mietshaus in Berlin-Kreuzberg:

Seit ihm vor 3 Jahren ein Aneurysma im Kopf geplatzt ist, ist die 59-jährige Vera vollauf mit der Pflege ihres Mannes Reinhold beschäftigt. Ihr gesamter Tagesablauf richtet sich nach seinen Bedürfnissen. Zu ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin kommt sie kaum noch und hat sowieso wenig Zeit für sich selbst. Der Kontakt zu ihrer in New York lebenden Tochter Rebecca erfolgt meist über die sozialen Medien.  

Jenny ist relativ neu im Haus. Nachdem sie bereits eine Fehlgeburt hatte, ist es ihr sehnlichster Wunsch, wieder schwanger werden. Ihr Freund Kai findet, dass sich ihr Kinderwunsch mittlerweile zu einer fixen Idee entwickelt hat. Als freie Werbetexterin arbeitet sie im Homeoffice und fühlt sich sozial isoliert, da viele ihrer Freunde und Bekannten weggezogen oder mit ihren Kindern aus-gelastet sind.

Tanja erzieht ihre 3 Kinder weitestgehend alleine, denn ihr Partner Dylan ist als Musiker viel auf Reisen. Aber ihr afghanischer Untermieter hilft ihr manchmal im Haushalt oder betreut die Kleinen, wenn sie gelegentlich in einem Café jobbt. Sie hat zwar eine abgeschlossene Schwesternausbildung, das anschließende Medizinstudium jedoch der Kinder wegen abgebrochen.

Frederike kümmert sich aufopferungsvoll um ihren kleinen Sohn, der immer wieder von schweren Magen-Darm-Krämpfen geplagt wird und dann ärztlicher Behandlung bedarf. Ein Kunststudium hat sie abgebrochen, hilft aber gelegentlich in der Galerie einer Freundin aus. Ihr Mann Thomas kommt in seinem Beruf als Lehrer nicht klar, würde am liebsten nur als Künstler arbeiten. Doch die Familie ist auf sein festes Einkommen angewiesen.

Nach und nach kommen die 4 Frauen in Kontakt, nähern sich auf der Suche nach Austausch und Gemeinsamkeiten mehr oder weniger an, stellen aber auch fest, dass das Leben hinter den Wohnungstüren nicht immer das ist, wonach es von außen aussieht.

Resümee:

In diesem Roman stehen 4 grundverschiedene Frauen im Mittel-punkt, die mit ihren Partnern zufällig im gleichen Mietshaus wohnen. Sie lassen den Leser kapitelweise alternierend an ihrer gegenwärtigen Situation teilhaben, geben dabei auch gelegentlich einen Rückblick in die Vergangenheit. Man erfährt ihre ganz unterschiedlichen Wünsche, Ansprüche und Erwartungen ans Leben, deren Realisierung eben dieses Leben selbst oft im Wege steht. Im Laufe der Handlung findet bei allen eine Entwicklung statt, die sowohl von glücklichen aber auch unglücklichen Wendungen bestimmt wird.

Eingeschoben sind gelegentlich kurze kursiv gedruckte Passagen, in denen ein neutraler Beobachter den Fortgang – besser gesagt: den Lauf des Lebens – kommentiert.

Thematisch liegt der Fokus im Wesentlichen auf dem Thema „Kinder“ - wobei natürlich auch die Männer eine Rolle spielen.

. Vera, die älteste der Protagonistinnen, empfindet ihren pflegebedürftigen Mann zunehmend als Kind, dessen psychisch und physisch kräftezehrende Betreuung ihren Tagesablauf bestimmt.

So gerne sie ihre erwachsene, in New York lebende Tochter wieder einmal besuchen und auch deren Freund kennenlernen möchte, verbietet sich eine Abwesenheit von ihrem Mann.

. Jenny hatte bereits eine Fehlgeburt und wünscht sich nichts sehnlicher, als erneut schwanger zu werden. Dass es trotz Sex nach Plan schon so lange nicht geklappt hat, belastet die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten, der zunehmend genervt reagiert.

. Tanja hat 3 Kinder von verschiedenen Männern, die sie weitestgehend allein erzieht, womit sie allerdings dank ihrer grundsätzlich positiven und relativ lockeren Einstellung prima klarkommt. Sie liebt ihren aktuellen Partner, den sie darin bestärkt, seinen Traum als Musiker zu leben, auch wenn das häufige Abwesenheiten von zu Hause bedeutet. Wenn es „eng wird“ bekommt sie Unterstützung von ihrem afghanischen Untermieter Jamal.

. Frederike sehnt sich nach Anerkennung. Die bekommt sie besonders dann, wenn sie sich aufopferungsvoll um ihren immer wieder unter starken Magen-Darm-Krämpfen leidenden kleinen Sohn kümmert, mit dem sie oft notfall-mäßig zum Arzt oder ins Krankenhaus muss. Ihr Mann Thomas, der mit seinem Leben selbst nicht gut klarkommt, ist ihr keine große Hilfe.

Und auch die erwachsenen Frauen haben natürlich ihren Werdegang als Töchter.

Peu à peu taucht man immer mehr in deren jeweilige Lebenssituation ein, erfährt ihre (un-) erfüllten Wünsche sowie den relevanten Hintergrund ihrer bisherigen Biografie. Dies ist ebenso interessant wie zum Teil spannend oder berührend.

Hinter allem steht für mich auch die Frage, ob man den Weg, den das eigene Leben nimmt - samt der Erfüllung aller Wünsche und Träume - gezielt beeinflussen kann. Inwieweit kann / möchte man Abstriche in Bezug auf seine Ziele machen, wenn die Umstände es notwendig oder sinnvoll erscheinen lassen? Wann ist es Zeit, gegebenenfalls eine neue Richtung einzuschlagen, auch wenn dies mit einem radikalen Bruch verbunden sein sollte?

Fazit: Ella Danz hatte mich bislang als Autorin der Krimis mit Kommissar Angermüller überzeugt. Mit diesem komplett anderen, nachdenklich stimmenden Roman, hat sie mich ebenfalls begeistert.

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