Rezension
Meine Meinung:
Nearly Boswell ist eine sehr sympathische Protagonistin, deren Geschichte mich ab der ersten Seite mitreißen konnte. Zwar kommt sie nicht ohne gängige Klischees aus und lebt sogar teilweise von diesen, jedoch entstehen dadurch auch interessante und undurchschaubare Charaktere, deren Geheimnisse von mir gelüftet werden wollten. Nicht alle Geheimnisse lassen sich lüften und das muss meiner Meinung nach auch gar nicht sein. Es gibt nun mal Menschen mit einem 7. Sinn oder anderem. Ich fand diesen leichten, paranormalen Aspekt in der Geschichte sehr gelungen und für mich brauchte es hier auch keine Erklärung!
„Nearly dead“ als Titel fand ich schon super – das enthaltene Wortspiel bezüglich der Protagonistin ist genial. So etwas liebe ich.
Die Geschichte konnte mich fesseln, die Ideen beeindrucken und die Aufklärung zufriedenstellen. Zwar gibt es hier keinen Showdown, dass mir die Ohren schlackerten, aber genau das fand ich hier richtig gut. Der Roman ist glaubwürdig, realistisch und konnte mich bis zum Ende auf eine falsche Fährte locken…sprich: Ich dachte, jemand anderes wäre der Mörder.
Der Schreibstil ist sehr jugendlich und ließ sich leicht und sehr flüssig lesen. Ich flog regelrecht durch die Seiten.
Die enthaltene Liebesgeschichte fand ich sehr gelungen und vor allem das Ende entlockte mir einen kleinen Seufzer! Hier fand ich auch die Umsetzung sehr gut. Nicht gleich die große Liebe und vielleicht ein wenig versteckte Gesellschaftskritik! Es gibt eben nicht nur Schwarz oder Weiß – es gibt auch Grau!
Wer sich an den verwendeten Klischees nicht stört, bekommt hier eine richtig gute und spannende Geschichte serviert.
(4 / 5)