Cover des Buches Ich will es doch auch! (ISBN: 9783746630762)
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Rezension zu Ich will es doch auch! von Ellen Berg

Downdating aufgrund Torschlusspanik?

von peedee vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Downdating aufgrund Torschlusspanik? Ein weiterer toller Ellen-Berg-Roman!

Rezension

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peedeevor 8 Jahren
Die 39-jährige Charlotte ist Ärztin, hat einen Superjob und eine tolle Wohnung, aber leider keinen Mann. Die Eltern machen sich Sorgen und versuchen, sie standesgemäss mit Alexander, einem Bankier, zu verkuppeln. Ein Wasserrohrbruch im Büro bringt Uwe, einen attraktiven, aber ungehobelten Klempner, in Charlottes Leben. Irgendwie ist er ja süss, oder? Soll sie sich mit dem langweiligen Traumschwiegersohn ihrer Eltern treffen oder aber mit dem Klempner-Sahneschnittchen? Uwe bringt ihr Leben, wo alles straff durchgeplant ist, gehörig durcheinander…

Erster Eindruck: Die Ellen-Berg-Buchcover sind einfach immer wieder toll! Kompliment an den Zeichner.

Ärztin dated Staranwalt – passt. Ärztin dated Bankier – passt super. Ärztin dated Klempner – geht ja gaaaar nicht… Oder etwa doch? In diesem Buch geht es um das sogenannte Downdating – eben mal nicht, „gleich und gleich gesellt sich gern“. Weitere Themen sind Freundschaft, Liebe, Familie, aber auch Ängste, die Charlottes Leben begleiten. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, so dass ich ein gutes Bild vor Augen hatte. Es gibt zudem ein Wiedersehen mit Eddy aus „Alles Tofu, oder was?“ bzw. „Mach mir den Garten, Liebling“.

Es hat so viele aussergewöhnliche Sprüche im Buch, hier ein paar meiner Highlights:
- „Segelte Antonia in den Hafen der Ehe, während Charlotte wie Treibgut am Strand von Mallorca rumdümpelte.“
- Ihre Gefühle für ihn waren so hartnäckig wie eine Erkältung und so lästig wie Fusspilz.“
- „Mir fehlt eben jede emotionale Kompetenz. Abteilung Peilnix und Söhne.“
- „Und ja, die erste Begegnung war so angenehm wie eine Darmspiegelung gewesen.“
- „Komplettiert wurde die Runde des Grauens von einem hochblonden, spargeldürren Wesen, dessen Alter schwer zu schätzen war. Irgendwas zwischen vierzig und hundert vielleicht.“

Charlottes Vater gibt auch höchst Interessantes von sich, z.B.: „Wenn eine Frau mit zwanzig keinen Mann hat, ist sie vernünftig. Aber wenn sie mit vierzig immer noch nicht verheiratet ist, hat sie ein Problem, auch gesellschaftlich.“ Ich glaube, das muss ich nicht noch kommentieren, oder?

Für mich ist es das vierte Buch der Autorin, nach „Alles Tofu, oder was?“, „Du mich auch“ und „Mach mir den Garten, Liebling“. Bisher wurde ich immer sehr gut unterhalten und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Was mir an Ellen Bergs Geschichten gefällt, ist, dass sie in vielen Dingen natürlich überzeichnet, aber dadurch auch so witzig sind. Die Lesestunden flogen nur so dahin – vielen Dank für die tolle Unterhaltung!
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