Cover des Buches Zur Hölle mit Seniorentellern! (ISBN: 9783746629803)
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Rezension zu Zur Hölle mit Seniorentellern! von Ellen Berg

Leider nicht überzeugend

von Maki7 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Leider hat es mich nicht so überzeugt.

Rezension

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Maki7vor 10 Jahren

Inhalt
Elisabeth wird 70! und bei der Feier wird ihr von der “liebenden” Familie eröffnet, in der Seniorenresidenz ist ein Platz für sie gebucht. Sie haut aus dem Restaurant ab, nimmt ein Taxi und fährt in eine Bar wo sie sich volllaufen lässt. Sie erwacht vor ihrer Haustür mit einem gebrochenen Oberschenkel, ohne Erinnerung wie es dazu kam. Nach dem Krankenhausaufenthalt wird sie direkt ins Altersheim verfrachtet. Da lernt sie eine alternde Operndiva, einen vertrockneten Lehrer, ein schlafendes Genie und Prinz Charming kennen. Die fünf Musketiere haben einen Plan, sie wollen aus dem Altersheim ausbüchsen und den Herbst des Lebens irgendwo würdevoll verbringen, dazu brauchen sie aber noch Geld und dafür haben sie auch gleich einen Plan.

Meinung
Da dieses Buch den meisten Lesern so sehr gefallen hat, waren meine Erwartungen eventuell etwas zu hoch. Ich war auf ein Buch das meine Lachmuskeln überstrapaziert vorbereitet. Hab mich aber mehr geärgert als gelacht.

Vorab, die Dialoge sind stark und passen, die Charaktere haben mir im Grossen und Ganzen gefallen. Lissy ist eine 17-jährige im Körper einer alten Frau. Sie möchte gerne tanzen, geht wandern, träumt von Reisen, ist klug, frech und schlagfertig und um keine Antwort verlegen. Aber ihren Töchtern und dem Schwiegersohn gegenüber ist sie übertrieben unterwürfig. Leider wirkt das Ganze aber unrealistisch. Unglaubwürdige Opferrollen gehen mir halt so richtig gegen den Strich, was meinem Lesevergnügen einen mächtigen Dämpfer verpasst hat.
Ich bezweifle, dass man ohne die Einwilligung der Mutter einen Vertrag mit dem Altersheim abschliessen kann, die Wohnung kündigen, alle persönlichen Sachen weggeben und ihr Bankkonto auflösen, schliesslich wurde sie im Vorfeld nicht entmündigt, und das Ganze auch noch in Lichtgeschwindigkeit.

Auch das Leben im Altersheim, sicher Manches durchaus glaubwürdig wird wiederum durch Absurdes unglaubwürdig, wie der Grund warum sie plötzlich in die Regenbogenallee soll. Der inoffizielle Grund ist durchaus realistisch, der offizielle aber an den Haaren herbeigezogen und es wird einfach alles halt akzeptiert, was soll man machen. Tja.

Ich weiss nicht was es sein soll. Ein ernster Roman, eine Komödie oder eine Satire. Das Buch regt Anfangs auf jeden Fall zum Nachdenken an (und Gedanken über das eigene Schicksal). Wird immer wieder durch die witzigen Momente und Dialoge gelockert, so weit so gut, aber dann schiebt sie immer wieder das Übertriebene rein und ich war dann mehr mit dem genervt sein beschäftigt als mit der Geschichte. Zwar wird es gegen Ende noch spannend, aber das hat es für mich nicht mehr retten können.
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