Cover des Buches Zur Hölle mit Seniorentellern! (ISBN: 9783746629803)
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Rezension zu Zur Hölle mit Seniorentellern! von Ellen Berg

Das Buch hat mich leider traurig gemacht

von peedee vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das Buch hat mich leider traurig gemacht - mir hat der Humor gefehlt

Rezension

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peedeevor 7 Jahren
Elisabeth Schliemann ist mental und körperlich ganz fit. Voller Freude feiert sie ihren 70. Geburtstag… eben nicht! Die grosse Feier wurde ihr aufgedrängt und es werden zum Teil geschmacklose Reden über ihr Alter gehalten. Und dann platzt die Bombe: Elisabeths Töchter haben sie in ein Altersheim, pardon Seniorenresidenz, gesteckt – ohne vorher mit ihr darüber zu sprechen! Dort desillusioniert angekommen, träumt sie vom Leben im sonnigen Süden. Zusammen mit ihren Tischnachbarn schmiedet sie einen wilden Fluchtplan – ob ihr Plan aufgeht?

Erster Eindruck: Ein wirklich schönes Cover – wie bei allen Ellen-Berg-Bücher. Ich mag gezeichnete Covers sehr gerne, vor allem wenn sie so gut und detailreich sind, wie dieses hier.

Elisabeth hat mir sehr gut gefallen: Eine patente Frau, die das Leben liebt, aktiv im Wanderverein ist und gerne tanzen geht. So hätte es weitergehen können… Es tat mir im Herzen weh, als die Töchter einfach so über sie bestimmen und sie ins Heim abschieben; sie haben sie eigentlich schon entmündigt. Das muss eine Mutter sehr schmerzen. Die Tischnachbarn von Elisabeth haben bei der ersten Begegnung einen unwahrscheinlichen Eindruck bei Elisabeth (und auch bei mir) hinterlassen. Ich habe nur gedacht, oh mein Gott! Nach dem ersten Schock setzt sich Elisabeth doch mit den anderen zusammen, um mit ihnen einen kriminellen Fluchtplan auszuhecken. Dass dieser Plan nicht ganz wasserdicht ist, versteht sich von selbst.

Ein paar Sprüche, die mir aufgefallen sind:
- „Es gibt Tage, die sollte man am besten aus dem Kalender streichen und dann ganz schnell vergessen.“ So fängt das Buch an und ich habe hier schon das erste Mal kräftig genickt.
- „Alte Leute sind wie alte Autos – etwas undicht, geben komische Geräusche von sich und sind nun mal nicht die schnellsten.“ Dies sagt ein Arzt zu Elisabeth – ich hätte ihn an die Wand klatschen können!
- „Nun ja, ich hab’s nicht so mit Stützstrumpf-Beige“ meint Elisabeth. Jawohl! Ich habe noch nie verstanden, wieso sich sehr viele ältere Leute von Kopf bis Fuss in Beige einkleiden.
- „Bei mir müsste man erst mal den Rost abschmirgeln und die Zündkerzen auswechseln, bevor neue Farbe draufkommt“ sagt Elisabeth zu der Frage, ob sie Make up tragen sollte.
- „Nur wer träumt, verändert die Realität.“ Sehr schön!

Dies war mein neuntes Buch von Ellen Berg, leider hat es mir, zusammen mit „Das bisschen Kuchen – (K)ein Diät-Roman“, am wenigsten gefallen. Bei den Ellen-Berg-Büchern gefällt mir jeweils, dass sie in vielen Dingen überzeichnet, aber genau dadurch auch so witzig sind. Hier hat mir jedoch eindeutig der Humor gefehlt, die meiste Zeit hat es mich nur den Kopf schütteln lassen und mich auch traurig gemacht. Die Situation der alten Herrschaften, die ins Heim abgeschoben werden und dann dort nur noch auf den Tod warten… Das Verhalten der Töchter von Elisabeth hat mich negativ überrascht – leider wird dies auch in der Wirklichkeit so stattfinden. Die vermeintlich fürsorgliche Heimleiterin… na ja, reden wir nicht drüber! Die anderen Bücher erhielten von mir 4- bzw. 5-Sterne-Bewertungen, aber für diese Geschichte gibt es leider, leider nur 2 Sterne von mir, schade.
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