Rezension
Töne enthalten in der Welt des Buches mehr als nur Schallenergie: sie können so machtvoll werden, dass sie töten können und dass damit ganze Kriege geführt werden können. Die sogenannten Klangkriege liegen nun schon länger zurück, die Menschen leben innerhalb einer Stadt und werden vor dem Erreichen des Erwachsen-seins maskiert: eine Methode, mit Hilfe eines aus Zellen gezüchteter zweiter Gesichter die Stimmen der Menschen zu dämpfen und gleichzeitig dem Maskierer zur Verfügung zu stellen - und damit die Energie der Menschen. Der Maskierer ist ein typischer Tyrann: nach außen hin tut er nur gutes für die Menschen, ohne ihn wären sie Tod und Krieg ausgeliefert - in Wahrheit aber nutzt er ihre Lebensenergie.
Die Menschen im Buch entwickeln außerdem ein individuelles Talent: fliegen, Gedankenlesen, Artistik etc. Miri findet ihr Talent nicht, soll noch ein Jahr weiterforschen und wird daher nicht mit ihrem Geburtsjahrgang seelenverbunden - eine Katastrophe für Miri. Heimlich schleicht sie sich in die Maskierungszeremonie, die alle anderen nur unter Drogen mit erleben und an die sie sich deshalb nicht mehr erinnern. Mit diesen heimlichen Beobachtungen beginnt für Miri eine lange und gefährliche Reise.
Die Grundidee ist interessant, mal etwas ganz anderes.
Zuerst versteht man gar nicht genau, was die Sache mit den Tönen und Stimmen auf sich hat. Eine spätere Erklärung wäre weiter vorn im Buch wirklich hilfreich. Normalerweise stört es mich nicht, mir die neue Welt mit ihren Regeln und ihrer Historie selbst zu erlesen, aber in diesem Buch werden viele Gedanken einfach nicht zum Ende geführt. Außerdem muss man sich zum einen die Gefahr der Töne erlesen und zum anderen das strenge Kastensystem der Gesellschaft - neben den vielen Charakteren, die man ja auch noch kennenlernen muss. Alles in allem ist die Geschichte irgendwie nicht fertig, was ganz besonders am Ende auffällt - das man nur als Möchtegern-Showdown bezeichnen kann. Wenn man das Buch zuschlägt, stellt sich nur noch die Frage: ja...und?
Insgesamt war ich jedenfalls enttäuscht.