Ellery Queen

 3,9 Sterne bei 109 Bewertungen

Lebenslauf

Pseudonym der beiden Cousins Frederick Dannay (1905–1982) und Manfred B. Lee (1905–1971)

Alle Bücher von Ellery Queen

Cover des Buches Der Sarg des Griechen (ISBN: 9783832124755)

Der Sarg des Griechen

(9)
Erschienen am 01.01.2001
Cover des Buches Der mysteriöse Zylinder (ISBN: 9783770119158)

Der mysteriöse Zylinder

(9)
Erschienen am 01.10.1998
Cover des Buches Das Geheimnis der weißen Schuhe (ISBN: 9783832187415)

Das Geheimnis der weißen Schuhe

(7)
Erschienen am 28.03.2014
Cover des Buches Am zehnten Tage (ISBN: 9783770153299)

Am zehnten Tage

(6)
Erschienen am 01.03.2002
Cover des Buches Blut im Schuh (ISBN: 9783832158088)

Blut im Schuh

(4)
Erschienen am 01.03.2002
Cover des Buches Drachenzähne (ISBN: 9783596184712)

Drachenzähne

(4)
Erschienen am 03.09.2009

Neue Rezensionen zu Ellery Queen

Cover des Buches Der mysteriöse Zylinder (ISBN: 9783770119158)
Monikas avatar

Rezension zu "Der mysteriöse Zylinder" von Ellery Queen

Monika
ein aufwändiges Verbrechen

Hüte zu tragen, oder andere Kopfbedeckungen , im Alltag, bei festlichen Veranstaltungen, bei Theaterbesuchen, die Zeit, in der es zum guten Ton gehörte, liegt schon etwas länger zurück. In dieser Handlung haben Kopfbedeckungen einen ganz besonderen Stellenwert.

Ein  Besuch im Theater, in den  1920 ziger Jahren, Kino gibt es natürlich auch schon, bedeutet stilvolle Bekleidung und  dazu gehören Hüte bei den Damen, Zylinder bei den Herren. Im 2. Akt eines modernen, lauten Theaterstückes mit sehr dramatischen Szenen stirbt beinah unbemerkt ein Besucher, nur zufällig bemerkt es ein Sitznachbar, und alarmiert den anwesenden Polizisten.

Die weitere Handlung entwickelt sich gemächlich, die Szenen sind  so geschildert, dass man sich im Geschehen wiederfindet.Hauptakteure sind der altgediente Inspektor Queen und sein Sohn Ellery, zwar kein Polizist  aber gern intellektuelle Herausforderungen löst und ein guter Ideengeber ist.Ein roter Faden zieht sich durch  die Geschichte,  die Auflösung bleibt bis zum Ende offen und  die verschiedenen, jeder in sich logischen Lösungsansätze, fordern zum Mitdenken und Knobbeln des Lesers auf.

Erklärend zu  den Autoren und dem HIntergrund der Handlung  ist ein Nachwort des Herausgebers angefügt,

Eine lohnende Lektüre liegt hier vor, zwischendurch sehr theoretisch  und weitläufig, und daher anstrengend für den Lesefluß, insgesamt auf hohem sprachlichen Niveau, geeignet für alle Leser, die weniger  von Brutalität  sondern  gut unterhaltend werden wollen


Cover des Buches Der mysteriöse Zylinder (ISBN: 9783770119158)
OvidsMetamorphosens avatar

Rezension zu "Der mysteriöse Zylinder" von Ellery Queen

OvidsMetamorphosen
Der Zylinder war mir etwas zu mysteriös.

Erstmal zum Inhalt:

Monte Field - ein Gauner ersten Grades - wird tot im Theater aufgefunden. Alles, wozu er noch fähig war: die Worte „Es war Mord“ auszuhauchen. Also wird auf der Stelle unser Inspektor Mr. Queen zum Tatort gerufen, und die Ermittlungen nehmen ihren Lauf. Gemeinsam mit seinem Sohn Ellery, der bei der Mörderjagd als „denkende Kraft“ fungiert, hängt sich Inspektor Queen an die Fersen des ominösen Täters. Dabei spielt ein Zylinder eine ganz besondere Rolle, obwohl der doch gar nicht am Ort des Verbrechens zu finden ist.


Zuerst einmal habe ich mich sehr gefreut auf das Buch, denn allein der Titel hat mich ganz neugierig darauf gemacht. Außerdem hatte ich zuvor noch nichts von Ellery Queen gelesen (ein Pseudonym für das eigentlich dahinter stehende Autorenduo, bestehend aus zwei Vettern), und wollte mal wieder einen neuen Autor in diesem Genre ausprobieren. Nun haben mir aber (leider) einige Dinge an dem Buch überhaupt nicht gefallen. Angefangen mit dem Inspektor, der mir recht unsympathisch war. Beschrieben wird er als gutmütig, unter seinen Kollegen allseits beliebt und „Mann mit tausend Gesichtern“. Genau sagen, was mich an ihm gestört hat, kann ich dabei gar nicht. Es war einfach mein persönlicher Geschmack, aber  bspw. auch, dass er seinen Untergesetzten befehlen musste, Zeugen zu sich zu rufen, sodass er diese befragen kann. Statt die paar Meter zu gehen, denn die Zeugen und er befanden sich in einem Raum. Oder er lässt andere auf dem Boden kriechend nach Indizien suchen, während er tatenlos daneben steht, und entschuldigt sein Unterlassen mit einem schlechten Witz über seinen geschädigten Rücken. Aber vielleicht macht das die Zeit, in der das Buch geschrieben wurde.

Genug vom Inspektor. Auch die Art und Weise, wie man durch die Geschichte geführt wurde, fand ich irgendwie nicht ganz so elegant/charmant/rund. Es kam mir bspw. so vor, als wollten die Autoren gewollt Atmosphäre schaffen, indem der Mord in einem Theater stattfindet, mit roten Vorhängen, ganz oft das Wort „Zylinder“ benutzt wird und im häuslichen Wohnzimmer der Queens bis oben hin gefüllte Bücherschränke stehen. Was ja an sich ein schönes Setting bereitet, mir allerdings die sprachliche Vorführung dessen etwas zu plump war (Ich glaube, dass bringt nicht gut rüber was ich meine, aber ich kann an dieser Stelle einfach keine besseren Worte dafür finden). Außerdem lag mir der Zylinder etwas zu sehr im Fokus. Wobei er andererseits ja auch Programm war. Aber die ganze Zeit diese Frage nach dem Zylinder und dass er bzw. sein Fund des Rätsels Lösung wären, hat mich dann doch etwas genervt. Das ganze Trara um den Hut erschien mir, selbst für Kriminalromanverhältnisse, etwas unrealistisch.


Letzten Endes:

So schlecht kann ich das Buch wohl nicht gefunden haben, schließlich sind es noch drei Sterne geworden. Warum, weiß ich wieder nicht so genau. Ein paar gute Punkte gibt es ja auch zu vermelden: Für die Auflösung des Falles haben die Autoren sich schon etwas einfallen lassen, und ab und zu habe ich ein wenig mitgefiebert👍. Also, kein restlos schlechtes Buch, aber eines, dessen Lektüre ich mir durchaus hätte sparen können.


Cover des Buches Am zehnten Tage (ISBN: 9783770153299)

Rezension zu "Am zehnten Tage" von Ellery Queen

Ein LovelyBooks-Nutzer
Amnesie und Mord

Ein junger Mann aus gutem Hause, Howard Van Horn, leidet unter rätselhaften Amnesie-Attacken. Weit von zu Hause entfernt erwacht er an unbekannten Orten ohne zu wissen, wie er dahingekommen ist. Die gegenwärtige Station seines nicht enden wollenden Alptraums ist New York City. Wie gut, dass der Privatdetektiv Ellery Queen hier residiert, denn Howard ist mit Mr. Ellery Queen befreundet, das heißt sie waren für kurze Zeit befreundet. Vor zehn Jahren begegneten sie sich in Paris. Damals, 1938, am Vorabend des 2. Weltkrieges trafen sich, der ein Studium der Bildhauerei verfolgende, Howard und Ellery in der französischen Hauptstadt, verloren sich aber schon bald wieder aus den Augen. Nun wendet sich Howard in seiner Verzweiflung an seinen alten Bekannten. Keiner der Ärzte, die er bisher aufsuchte, konnten ihm helfen, und auch bei Ellery bedarf es einer gewissen Überredung. Aber Ellery merkt schnell, dass Howard am Rande der Verzweiflung steht, er befürchtet, irgendein furchtbares Verbrechen begangen zu haben, an welches er sich nicht mehr erinnern kann. Schließlich stellt sich sogar heraus, dass Howard aus dem kleinen Ort Wrightsville stammt, der Ellery noch aus seinem vorigen Fall in Erinnerung ist (hier sei auch darauf hingewiesen, dass dieser Roman die Lösung eben dieses älteren Falles aufgreift und etwaige Spoiler beinhaltet). Dort residiert sein steinreicher Vater, der sich eine wesentlich jüngere und bemerkenswert attraktive Frau angelacht hat, noch dazu ist dieser Diedrich Van Horn ein großer Fan des Detektivs, er besitzt sämtliche Fälle Ellery Queens (die dieser ja stets selbst aufzeichnet und in Romanform gießt) und scheint dem Fremden großes Vertrauen entgegenzubringen. Also quartiert sich der Detektiv im Palast der Van Horns ein, um ein Auge auf Howard zu haben. Ich nehme vermutlich nichts vorweg, wenn ich verrate, dass dessen Attacken sich fortsetzen und sogar in handfeste Verbrechen münden und am Ende kommt es sogar zu einem Mord.

Was zunächst auffällt ist, wie wunderbar Am zehnten Tage geschrieben ist:

„Im Anfang war es noch ohne Form; Finsternis, ein Dunkel, das sich Tänzern gleich rhythmisch hin und her wiegte. Irgendwo in der Ferne war auch Musik; leise, heiter, rätselhaft; plötzlich rauschte sie auf einen zu und schwoll zu einem solch ohrenbetäubenden Brausen an, dass man sich vorkam wie eine Mücke im Windkanal. Dann war sie auch schon vorbeigerauscht, schwoll ab, verlor sich leise spielend in der weiterhin schaukelnden Finsternis.

Alles schwankte. Er fühlte sich seekrank.

Das mochte der Nachthimmel über dem Atlantik sein da droben, mit einem schattenhaften Wolkenschleier und zittrigen Tupfern anstelle von Sternen. Die Musik war das Pfeifen des Windes auf dem Vorderdeck oder das Rauschen von Kielwasser. Er wusste, dass es wirklich war; denn wenn er die Augen schloss, blendeten sich Wolkenschleier und Sterne aus, obwohl das Schaukeln blieb – und auch die Musik. Er nahm Fischgeruch wahr und hatte einen Geschmack auf der Zunge, der in sich widersprüchlich war, etwa wie der sauren Honigs.

Es war interessant: Obwohl ihm dies alles nur Kopfzerbrechen bereitete, war es geradezu so, als gäbe die Gelegenheit, über das nachzugrübeln, was er sah, hörte, roch und schmeckte, seiner Person neues Gewicht; ja, es war, als wäre zuvor nie etwas gewesen. Es war, wie geboren zu werden. Es war, wie auf einem Schiff geboren zu werden. Man lag in dem Schiff; das Schiff schaukelte, man schaukelte mit ihm in der schaukelnden Nacht und schaute zum Himmelszelt auf.“

Zugegeben, dieser Anfang wirkt auf den Leser zunächst etwas desorientierend, gibt aber gerade dadurch perfekt das Gefühl eines Menschen wieder, der sich in einem solch ungewöhnlichen psychischen Zustand befindet. Man hat selbst keine Ahnung, wo genau man sich befindet und vermag Howard Van Horn dadurch sehr gut zu verstehen.

Das Autorenduo Ellery Queen bietet hier zumindest stilistisch ein sehr hohes Niveau, wie man es heutzutage kaum noch in Kriminalromanen findet. Umso enttäuschender fällt aus, wie trivial und überholt die Handlung anmutet, wobei dies tatsächlich erst im Finale klar wird, bis dahin wiegt man sich als Leser in der Hoffnung, all dies würde irgendwann zu einer überwältigenden, zutiefst überraschenden Auflösung führen.

Im Nachwort wird der französische Regisseur Claude Chabrol zitiert, welcher den Roman mit einer Starbesetzung (u.a. Anthony Perkins und Orson Welles) verfilmte: „Einer der besten Detektivromane, die je geschrieben wurden, weil in ihm auf wunderbare Weise die Erklärung des Geheimnisses faszinierender ist als das Geheimnis selbst – sie gibt dem Werk eine völlig neue Dimension.“

Nun ja, für den Leser des Jahres 1948 (in welchem der Roman ursprünglich erschien) mag dies ja der Höhepunkt wendungsreicher Krimikunst gewesen sein, für den Konsumenten von Kriminalliteratur indes, der das Unglück hat im 21. Jahrhundert zu existieren (im Zeitalter des abgedroschenen und bereits dagewesenen) ist die Handlung nur ein alter Hut. Egal wie fabelhaft der Plot auch erzählt wird, das Ende nötigte mir nicht viel mehr als ein müdes Schulterzucken ab.

Der Detektiv dagegen beißt sich fast die Zähne aus an diesem nicht sonderlich komplexen Rätsel. Es ist schon erstaunlich, wie lange Ellery braucht, um hinter die Wahrheit zu kommen. Zunächst scheitert er sogar, und erst ein Jahr später gelingt es ihm die Lösung zu finden. Das hätte jeder herkömmliche Krimileser von heute wesentlich schneller austüfteln können. Zumal die Zahl der Verdächtigen doch äußerst begrenzt ist: Gerade mal vier Hauptfiguren gibt es, von denen am Ende auch noch zwei tot sind. Und ja, selbst das Motiv dieses Übeltäters ist letztendlich so etwas von banal, da fragt man sich: hat es dazu wirklich einen ganzen Roman gebraucht, um solch eine jämmerliche Story zu erzählen? (Über die zahlreichen schreienden Logiklöcher will ich gnädig hinwegsehen.) Nein, Am zehnten Tage ist nicht so sehr klassisch, wie viel mehr antiquiert, und so leid es mir auch tut, mein lieber Ellery, ein Detektiv, der etwas auf sich gibt, sollte sich keine solchen Patzer erlauben.

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