Elmar Tophoven

 4,2 Sterne bei 299 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Elmar Tophoven

Cover des Buches Warten auf Godot (ISBN: 9783518220405)

Rezension zu "Warten auf Godot" von Samuel Beckett

Warten, doch worauf?
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

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Die Geschichte hat mich wirklich nicht sonderlich angesprochen. Ist vielleicht mein eigenes Manko, doch erschließt sich mir kein tieferer Sinn, außer der, dass Warten sinnlos zu sein scheint. Mag der Autor dazu aufrufen wollen, dass der Mensch selbst agieren soll? Bin nicht schlau daraus geworden.

Cover des Buches Warten auf Godot (ISBN: 9783518365014)
Elbenwinds avatar

Rezension zu "Warten auf Godot" von Samuel Beckett

Warten auf Godot - Ein sonderbares Theaterstück
Elbenwindvor 7 Jahren

Es geht um zwei Landstreicher, die auf Godot warten, aber gar nicht wissen, warum sie überhaupt mit ihm verabredet waren.

ESTRAGON: Ich bin müde. (Pause.) Komm, wir gehen.
WLADIMIR: Wir können nicht.
ESTRAGON: Warum nicht?
WLADIMIR: Wir warten auf Godot.
ESTRAGON: Ach ja. (Pause.)
(S.169)

KOMMENTAR

„Warten auf  Godot“ ist das Paradebeispiel für das absurde Theater.  Man darf sich also kein traditionell aufgebautes Drama mit einem Höhepunkt und logischem Schluss erwarten. Die Figuren handeln teilweise irrational, reden aneinander vorbei und es kommt immer wieder zu grotesken Situationen.  Trotzdem wirkt das Drama nicht unstrukturiert oder gar „sinnlos“. Es gibt ein Ziel („zu warten bis Godot auftaucht“), interessante Unterhaltungen und amüsante Momente! Das Ende ist streng genommen gar kein Ende und trotzdem hat sich der Kreis in der Geschichte geschlossen. Es gibt unzählige Deutungsmöglichkeiten, Beckett selbst hat sich folgend dazu geäußert: „Wenn ich es wüßte, würde ich es sagen“ (Siehe Vorwort, S.12).
Ich empfehle das Vorwort von Joachim Kaiser (Redakteur, Süddeutsche Zeitung) erst nach dem Drama zu lesen, da es sich um eine kurze Analyse des Stücks und nicht um eine Einleitung handelt.  Er thematisiert darin die Entstehung des Stücks und seine Bedeutung, er zeigt kurz Interpretationsversuche auf und vergleicht  mit ein paar Beispielen die Übersetzungen. 
Die mehrsprachige Ausgabe habe ich mir nicht absichtlich gekauft, sondern es war die einzige Ausgabe, die die Bücherei lagernd hatte. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber! Auf der linken Seite steht in einer Spalte der Originaltext auf Französisch und gleich daneben die englische Fassung und auf der rechten Seite befindet sich die deutsche Übersetzung. Dadurch kann man mit einem Blick die Übersetzungen vergleichen und analysieren.

DIE REDEWENDUNG

Die internationale Redewendung „Warten auf Godot“ / „auf Godot warten“ ist auf Becketts Drama zurückzuführen! Man bezeichnet damit das vergebliche, sinnlose und lange Warten auf etwas/ jemanden, das/der vermutlich nicht eintreffen wird.

FAZIT

4 von 5 Sternen

Ich empfehle „Warten auf Godot“ allen, die etwas Ausgefalleneres lesen möchten und nicht zu viel Wert auf einen „traditionellen Plot“ legen. Für mich war es aber gerade deshalb so unterhaltsam!

Wer sich nicht so gerne mit Klassikern der Weltliteratur und der Gattung „Dramatik“ abgibt, sollte lieber die Finger davon lassen.



Cover des Buches Nacht und Träume (ISBN: 9783518417645)
M

Rezension zu "Nacht und Träume" von Samuel Beckett

Ein breiter Reigen „kurzer“ Einblicke in die Welt Becketts
M.Lehmann-Papevor 10 Jahren

Ein breiter Reigen „kurzer“ Einblicke in die Welt Becketts

Kurze und knappe Informationen zum Entstehungsjahr der Stücke samt vielleicht dem ein oder anderen knappen Verweis auf die Technik der Stücke, mehr als diese erläuternden, wenigen Anmerkungen am Ende gibt das Buch nicht mit auf den Weg und überlässt es damit dem Leser in unaufdringlicher und guter Weise, einen ganz eigenen Zugang zu diesem Teil des Beckettschen Werkes zu finden.

28 Stücke an der Zahl versammelt dieses Buch, von Hörspeilen über Pantomimen zu Theaterstücken zu Fernsehspielen und einem Film (sinnigerweise auch „Film“ betitelt).

Stücke, an denen (gerade an den „Pantomimen“ die akribische Arbeitsweise und der innere Faden Becketts deutlich werden. Akribisch allein schon in der Weise, dass der Leser beim Lesen der Pantomimen umgehend die Umsetzung plastisch vor sich sieht und dennoch Raum verbleibt für einen Aufführenden, eigene Akzente zu setzen, mit den „Pfiffen“, dem „Tau“, der „Karaffe“ einen zwar vorgegebenen Handlungsablauf zu sehen, in diesem aber jeweils Raum für das „Spiel mit den Dingen“ und den eigenen Händen zu finden.

Wie auch in den Stücken selbst immer die „Regie“ mit eingearbeitet ist, Emotionen wie „Außer sich“, „schockiert“ „in ermutigendem Ton“ schon beim Lesen der Szenen die Interpretation und die Emotion mit auf den Weg gibt. Auch hier aber ohne völlig einzuengen, eher, um der inneren Struktur des Gemeinten, Gesagten und Darzustellenden eine klare Rahmung und Richtung aufzuweisen.

„Man sieht mich nicht, man sieht nicht, was ich tu, man sieht nicht, was ich hab, und man sagt, er öffnet nichts, er hat nichts zu öffnen, er ist in seinem Kopf“.

Bis dann einige Momente später ein „Ich öffne und schließe“ folgt.

Eine innere Beschreibung vielleicht auch dessen, was Beckett an sich selbst spürt und beobachtet, wie das eigene Schaffen erlebt wird.
Auch wenn im Zusammenhang von „Cascando“, dem die Zitate entnommen sind, andere Schwerpunkte noch gelegt werden und im fast mythischen sich dann auflösen wird.

Das ist im Übrigen alles beileibe keine leichte Kost, die sich hier im Buch versammelt.

Stücke, die die Innovationskraft Becketts zeigen, welche die innere Mitarbeit des Lesers fordern.

Interessant (und anstrengend in Teilen) zu lesen, vor allem ein Bonbon in Bezug auf die Fernseharbeiten Becketts, die hier umfassend vor Augen geführt werden (das bekannteste „He Joe“ natürlich auch). Wobei „Film“ noch eher die umfassende Vorarbeit inklusive Skizzen von Szenen aufzeigt.

Ein intensiver, interessanter Einblick in „anderes Schaffen“ von Beckett, das von vielen Seiten her die Kreativität des Autors beleuchtet.

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