Chili Palmer ist ein Kredithai in Miami und arbeitet gezielt und auch mit großem Erfolg. Als sein Boss, der Mafiaboss Momo, ermordet wird, übernimmt Jimmy Capotorto die Geschäfte. Chili hofft auf eine Beförderung, aber sein Erzrivale Ray bekommt den Job. Es geht um Macht und viel Geld, um alte Fehden und um das Eintreiben von alten Schulden und wiedergutmachen von alten Geschäften. Nicht alles läuft glatt, denn nicht jeder arbeitet fair und nicht jeder Tote ist auch wirlich tot. Diese Gaunerkomödie von Elmore Leonard ist einfach super! Sehr spannend und mit vielen klasse Wendungen und es ist auch einfach super lustig, denn viele Typen sind einfach trottelig und machen das Ganze zu einer Gaunerkomödie vom allerfeinsten. Mit John Travolta, Gene Hackman, Bette Midler und vielen mehr verfilmt und jetzt auch eine erfolgreiche TV Serie.
Elmore Leonard
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Elmore Leonard
Road Dogs
Raylan
Dschibuti
Letztes Gefecht am Saber River
Schnappt Shorty
Out of Sight
Jede Wette
Neue Rezensionen zu Elmore Leonard
Was haben wir hier vor uns?
Ganz einfach gesagt: Einen Western!
Und zwar einen sehr guten - man wähnt sich sofort inmitten der Handlung eines guter Western-Films.
Die Story ist simpel. Paul Cable hat vor einigen Jahren seine Rinderherde verkauft, seine Familie zu Verwandten gebracht und sich dann freiwillig gemeldet, um für die Konföderierten-Armee im Bürgerkrieg gegen die Unionstruppen zu kämpfen; somit ist er ein überzeugter Südstaatler.
Nach zweieinhalb Jahren, mehreren Schlachten und einigen Verletzungen, scheidet er aus der Armee aus und kehrt zu seiner Familie zurück. Gemeinsam mit seiner Frau Martha und seinen drei Kindern will er wieder auf sein Land zurückkehren - seine Zucht wieder aufnehmen und sein Leben weiter leben.
Doch mittlerweile hat sich ein Vern Kidstone, ein benachbarter Pferdezüchter auf seinem Grund und Boden niedergelassen; dieser verkauft den Unionstruppen (der Krieg ist noch nicht vorbei) Pferde und erklärt Cables Land kurzerhand als von der Union konfisziert.
Cable ist also gezwungen, sich sein Haus und sein Land mit Gewalt zurück zu erobern - denn weder er, noch seine Frau sind bereit, das Land aufzugeben, welches sie schon gegen die Apachen verteidigt haben - für das sie bereits zu töten bereit waren.
Dann ist da noch Janroe, ein Ex-Südstaatenoffizier mit fragwürdiger Kriegsvergangenheit, der im Krieg einen Arm verloren hat und Cable immer wieder dazu drängt, Vern und seinen Bruder zu erschießen. In Waffenschmuggel für die Südstaaten-Truppen involviert, spielt er hinter seiner Fassade als Ladenbesitzer ein zwielichtiges Spiel.
Ich habe das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen, da die Handlung zwar simple klingt, jedoch vom Autoren spannend und in einem flüssigen Schreibstil verfasst ist.
Die Figuren sind toll ausgearbeitet und die Story folgt einem roten Faden und weist keine Logikfehler auf. Schnörkellos wird hier der Kampf des Mannes an der Seite seiner Frau geschildert; dabei spürt man die Verbundenheit der beiden, die sich auch durch eine Intrige nicht erschüttern lässt.
Eine wahrhaft starke Geschichte, die ich jedem Westernfan ans Herz legen möchte.
Von mit gibt es 5/5 Sterne.
Es gibt auch eine Verfilmung mit Tom Selleck in der Hauptrolle, die ich nicht kenne - jedoch weicht die Filmkurzbeschreibung recht stark von der Handlung des Buches ab. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass der Film schlecht sein muss.
Bei uns flimmern in (un)regelmäßigen Abständen diverse Western (oder was man seinerzeit in der Cinecittà dafür gehalten hat) über die Mattscheibe. Ob „40 Wagen westwärts“, „High Noon“, „Die glorreichen Sieben“ und natürlich die Italo-Western aus meiner Jugend wie „Django“ oder die Dollar-Trilogie und den Klassiker aller Spaghetti-Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, (die wenigen Dialoge können mein Mann und ich problemlos mitsprechen).
Literatur, die das Western-Genre bedient, ist mir schon länger nicht untergekommen, weshalb ich bei diesem Buch neugierig zugegriffen habe.
Den historischen Hintergrund zu diesem Western bietet der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) oder auch Sezessionskrieg genannt, in dem sich die Nordstaaten (Unionsstaaten) und die Konföderierten (Südstaaten) in einem erbittert geführten Wirtschaftskrieg gegenüber stehen.
Paul Cable war für die Konföderierten in den amerikanischen Bürgerkrieg gezogen. In Tennessee hatte er sich dem 8. Texas-Kavallerie-Regiment angeschlossen, das unter dem Befehl von General Nathan Bedford Forrest stand. Als Cable im November 1864 mit seinen Kameraden den Duck River überquerte, um die Unionskavallerie zurückzudrängen, wurde er schwer verwundet. Von da an war der Krieg für ihn vorbei, obwohl im Osten des Landes noch gekämpft wurde. Er kehrt mit seiner Familie nach Arizona zurück, um sein altes Leben wieder aufzunehmen. Aber in Arizona haben sich die Dinge geändert. Vor dem Gesetz gilt Cable als Rebell, und zwei Brüder, beide Anhänger der Union (Auszug aus dem Klappentext).
Gleich auf Seite 9, musste ich herzlich lachen. Der Konföderiertenveteran Paul Cable, er ist mit Frau und drei Kindern auf dem Weg zu seinem Zuhause am Saber River, trifft auf Janroe, der sich in Denamans Laden, dem Geschäft von Pauls Nachbarn breit gemacht hat, und dessen Beschreibung wie folgt lautet:
„Er war groß, kräftig gebaut, aber schlank, mit schwarzem Haar und einem Schnurrbart. Vielleicht Ende dreißig. Sein linker Arm fehlte zwischen Schulter und Ellbogen.
Mein Kopfkino ist sofort angesprungen. Wie ist der arme Mann seines Oberarms verlustig gegangen? Hängt der Unterarm samt Hand, wie bei einen Cyborg an Drähten dran? Oder kann hier bei der Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch ein Hoppala passiert sein?
Und Janroe ist nicht der einzige, der sich eine Ranch unter den Nagel gerissen hat. In Paul Cables Haus hockt eine Gruppe Unions-Soldaten, deren Anführer Vern und Duane Digston behaupten, das Gesetz (des Stärkeren?) auf ihrer Seite zu haben, denn Rebelleneigentum sei von der Union beschlagnahmt. Sich vom eigenen Grund und Boden vertreiben zu lassen, ist für das Ehepaar Cable jedoch keine Option.
Meine Meinung:
Der Western entwickelt auf den 256 Seiten eine fesselnde Eigendynamik, denn es gibt neben dem Kampf um die Ranch weitere Interessen. Da ist vor allem der undurchsichtige Janroe, der einen Händler gibt, Luz Acaso, die eingeschüchtert bei ihm lebt sowie Lorraine Digston, die intrigante Tochter von Duane Digston.
Die Lage spitzt sich zu. Jederzeit muss mit einem Hinterhalt oder einem offenen Schusswechsel gerechnet werden. Auf dem Höhepunkt der Geschichte ereilt die Kontrahenten die Nachricht, der Bürgerkrieg ist beendet. Das dreht die Geschichte in eine unerwartete Richtung. Denn nun sehen sich zwei ehemalige Gegner gemeinsam einem Dritten gegenüber.
Die Charaktere sind - für einen Western aus dem Jahr 1959 - recht interessant und differenziert gestaltet. Da haben wir zunächst Paul Cable, der für seine Überzeugung in der Südstaatenarmee kämpft und mehrmals verwundet wird, bevor er entlassen wird. Er ist ein treusorgender, liebender Ehemann und Vater. Bemerkenswert, dass er sich Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn in diesem Krieg bewahrt hat. Seine Ehefrau Martha ist stark, emanzipiert, selbstsicher und auf Augenhöhe mit Paul. Sie würde für Mann und Kinder alles, wirklich alles tun.
Janroe ist, wie wir im Laufe der Geschichte lesen werden, ein Fanatiker und Intrigant.
Eine für mich komplexe Figur ist Vern Digston. Ein geborener Anführer, der seine Ziele erbarmungslos verfolgt, aber dem ebenbürtigen Paul Cable seinen Respekt zollt, obwohl sie während des Sezessionskrieges auf unterschiedlichen Seiten standen.
Ziemlich unüblich für einen Western dieser Schreibepoche, dürfen die drei Frauen Martha, Lorraine und Luz andere Rollen spielen, als die der braven Hausfrau oder der Prostituierten. Hat mir gut gefallen.
Fazit:
Eine Geschichte aus der Vergangenheit der USA, die sie so oder so ähnlich zugetragen haben könnte. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
Gespräche aus der Community
Ein U.S. Marshal, der schneller schießt als er redet … Ein Krimi von Elmore Leonard ... Einfach nur saucool.
Seit 2 Monaten auf der KrimiZEIT-Bestenliste
Raylan Givens ist ein Top-Ermittler im U. S. Marshals Service, wenn auch einer, der nicht davor zurückschreckt, zur Waffe zu greifen – und sie auch effektiv zum Einsatz zu bringen. Dass er damit Strafverfahren schneller abschließt, als sie eröffnet werden können, bringt Raylan nicht nur Freunde ein. Deshalb ermittelt er nicht mehr im sonnigen Florida, sondern in der trostlosen Einöde von Kentucky. Hier in Raylans Heimatstadt Harlan schlug einmal das Kohleherz Amerikas, heute ist der Ort nur noch ein Umschlagplatz für Drogen. Doch auch der Drogenmarkt droht zu kippen, sodass zwei findige Dope-Dealer beschließen, auf menschliche Ersatzteile umzusteigen. Als Raylan den beiden auf die Schliche kommt, findet er sich plötzlich in der Rolle des unfreiwilligen Organspenders wieder ...
Lest hier in den Krimi rein.
Gewinnspielfrage:
Wenn Ihr einen Krimi mit einem verdammt coolen Ermittler als Hauptfigur schreiben würdet, wie würdet Ihr ihn nennen und was wäre seine Eigenart?
Unter allen Teilnehmern verlosen wir 10 Exemplare von Elmore Leonards Krimi »Raylan«.
Zum Autor:
Elmore Leonard ist Autor von 42 Romanen, allesamt Bestseller, einige sogar verfilmt, wie z.B. Get Shorty oder Out of Sight. Ein Mann, der sein Handwerk versteht.
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