Eloísa Díaz, eine Autorin und Tochter argentinischer Eltern, ist hier ein packender und beklemmender Blick auf Argentinien gelungen, ein Blick auf die Diktatur, auf eine Schuld und auf die Hoffnung. Dieses Buch ist teilweise Krimi und teilweise Roman, eine brillante Mischung, die ich recht oft gelungen finde. Vermittelt dieses Buch doch dadurch einen Kriminalfall und ebenso auch einen intensiven und zutiefst berührenden Blick auf die Geschichte des Landes Argentinien, auf das Wüten der Militärdiktatur. Eine ergreifende und düstere Geschichte. Und damit auch ein treffender Blick auf uns Menschen und auf das Grauen, dass in manchen von uns lauert.
2001: In Buenos Aires wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, deren Tod der Polizeiinspektor Joaquín Alzada und dessen Hilfsinspektor Orestes Estrático untersuchen sollen, Alzada begegnet dem Gerichtsmediziner Dr. Petacchi und alte Wunden reißen wieder auf und erinnern den Polizeiinspektor Alzada an ein altes und trauriges Geschehen. 1981: Der regimekritische Bruder von Inspektor Alzada, Jorge und dessen Frau Adela verschwinden spurlos, nur ihr Sohn Sorolla wird in der verwüsteten Wohnung von Alzada und dessen Frau Paula gefunden und auch von ihnen großgezogen und Inspektor Alzada fragt sich damals in der Militätdiktatur unter Videla, wie auch 2001 zu Zeiten einer Wirtschaftskrise und der Rückkehr des Militärs, welches Verhalten vereinbar ist mit seinem Gewissen. Durchweg spannend geschrieben ist dieses Buch und absolut intensiv. 5 Sterne gibt es von mir für dieses vollkommen interessante und eindringliche Buch! Unbedingt lesen!