Cover des Buches Als gäbe es einen Himmel (ISBN: 9783841421357)
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Rezension zu Als gäbe es einen Himmel von Els Beerten

Rezension zu "Als gäbe es einen Himmel" von Els Beerten

von Die_Buecherfresser vor 12 Jahren

Rezension

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Die_Buecherfresservor 12 Jahren
"Kriegsdrama aus der Sicht von den jungen Zeitzeugen" ** Inhalt: Jef, Reneé, Remi und Ward stehen schweren Zeiten bevor, denn sie befinden sich mitten im zweiten Weltkrieg. Die Deutschen kämpfen an der Ostfront gegen die Russen und auch Belgien wird von den Deutschen nicht verschont, die von ihnen Unterstützung verlangen. Doch was tut man in solchen Zeiten, in denen man nie weiß, wer als nächstes verschleppt wird oder wo die nächste Bombe einschlägt? Jef, Reneé und Remi sind Geschwister. Ihre Eltern wissen welch Ungeheuer die Nazis sind und halten ihre Kinder so gut es geht aus dem Krieg heraus. Allerdings erfährt Ward nicht dasselbe Glück und gerät hinein in Lügen und vertanem Heldentum. Jedoch sind es die Taten, die auch noch nach Kriegsende zählen. Eine Geschichte von 4 verschiedenen Kindern im zweiten Weltkrieg, die noch daran glauben wollen, dass alle Helden in den Himmel kommen. ** Meinung: “Als gäbe es einen Himmel” ist ein sehr gefühlsvoller Jugendroman der niederländischen Autorin Els Beerten. Es geht in dem Roman vor allem um die Geschichte von vier Kindern, die gemeinsam aufgewachsen, Geschwister oder befreundet sind. Alle erleben den zweiten Weltkrieg, sei es aus Sicht der Kriegsgegner oder jener, die an den Krieg geglaubt haben oder von den Lügen der Nazis manipuliert wurden. ** Bei den Charakteren handelt es sich um den ältesten Jef, die einzige Schwester Reneé und den kleinsten Bruder Remi. Dazu gesellt sich Jefs bester Freund und Reneés Jugendliebe Ward. Die Charaktere haben ihre persönlichen Züge und jeder erlebt den Krieg aus einer anderen Perspektive, was die Spannung in dem Jugendroman hält. Dazu kommt, dass man irgendwie mit jedem mitfühlt, mitleidet. Man kann einfach zu gut verstehen, wieso manche Charaktere in solch scheußlichen Zeiten so speziell reagieren. Sympathisch waren mir vor allem Reneé und Remi, die beide die ganze Zeit ihre Faszination für Musik nie aufgeben. Reneé finde ich zudem eine sehr starke Protagonistin, denn trotz der vielen traurigen Ereignisse hält sie an ihrem Traum fest, Musik zu studieren. ** Die Idee der Geschichte ist natürlich ziemlich traurig. Trotz Krieg, den Nazis und viel Tod gibt es immer wieder heitere und fröhliche Momente in diesem Jugendroman. Es sind oft nur kleine Szenen, Passagen, die dennoch sehr wichtig erscheinen beim Lesen. Dies hebt auch die Stimmung in “Als gäbe es einen Himmel” hervor. Obwohl das Buch ein Jugendroman ist, wird der Krieg und die traurige Stimmung nicht heruntergespielt, was ich wichtig finde. ** Die Spannung in “Als gäbe es einen Himmel” ist recht beschränkt. Es geht eher um die Auffassung der verschiedenen Charaktere und ihre Erlebnisse den Krieg im Nachbarland Belgien zu erleben. Dennoch baut sich vor allem durch Wards Geschichte immer wieder Spannung auf, da es verschiedene Rückblicke gibt. Ward ist als Charakter sehr spannend, da er sich immerhin von den Nazis hat überzeugen lassen an der Ostfront zu kämpfen. Dadurch macht er sich gleichzeitig strafbar in der Zeit nach dem Krieg. Das Ende fand ich dann doch etwas heftig für einen Jugendroman, aber dafür wirkt es realistisch. ** Vorweg ein richtiges Happy End gibt es nicht bzw. nicht für jeden der Charaktere. Aber gerade das passt zu “Als gäbe es einen Himmel” und zu der Stimmung, da der Krieg und die Schwierigkeiten zu den Zeiten nicht beschönigt werden. ** Der Schreibstil ist sehr einfach. Die Dialoge sind flüssig zu lesen. Vom Schreibstil her passt das Buch prima in das Jugendgenre. Ich bin wohl zu alt für diese vielen kurzen Hauptsätze, mir war der Schreibstil zu einfach. Die Stimmung leidet darunter aber überhaupt nicht. ** Das Cover finde ich richtig gelungen. Ich finde es passend und der Titel “Als gäbe es einen Himmel” weckt Neugier auf den Inhalt des Romans. Mir gefällt der Titel, da er nicht plump ist, sondern einen wichtigen Punkt des Buches beschreibt, nämlich den Heldentum von jedermann. ** Fazit: “Als gäbe es einen Himmel” ist ein gefühlsvoller Jugendroman, der das Leben von mehreren Kindern erzählt, die im zweiten Weltkrieg aufgewachsen sind, teils mitgewirkt haben. Der Roman ist trotz Tod und Krieg ruhig und besticht immer wieder durch Textpassagen, die immer wieder verdeutlichen, dass man sich von einem Krieg nicht unterkriegen lassen, aufstehen, warten und auch lachen sollte! Von mir 4 Punkte für einen schönen Jugendroman, der berührt.
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