Rezension zu Dann reden wir von Liebe von Elsa Rieger
Wann reden wir von Liebe?
von Enyak
Kurzmeinung: Kurz(e)geschichten/Erzählungen im Wechsel mit Lyrik, die den Leser in den Bann ziehen. Absolut lesenswert.
Rezension
Enyakvor 10 Jahren
Es sind Momentaufnahmen gelebten Lebens, die die Autorin skizziert oder auch vertieft darlegt. Zuweilen ist es, als erzähle sie in der Kürze ein ganzes Leben.
Die Situationen sind oft schonungslos, die Protagonisten präsentieren sich "nackt", nichts wird beschönigt. Die eingefangenen Momente erzählen vom Ehe- oder Beziehungsalltag, von Stagnation und manchmal von Leben, das eher Existieren ist.
Der Leser empfindet mit den Hauptfiguren eine oft bedrückende Gleichgültigkeit, die im Nebeneinander zuweilen in Einsamkeit mündet und das Bewusstsein durchzieht.
Wäre nicht Resignation eine verständliche Reaktion auf diese Erkenntnis?
Hier ist es anders. Für mich zieht sich durch alle Geschichten und auch die Gedichte die Botschaft: Nicht ist, wie es scheint. Es gibt kein Entweder – Oder.
Gerade, wenn man meint, die schale Gleichgültigkeit, die resignierende Erkenntnis mit Händen greifen zu können, führt Elsa Rieger durch eine sich öffnende Tür. Nimmt man dieses "sich Öffnen" wahr, spürt man, dass auf der Suche nach sich selbst ein (Wieder)entdecken im Du möglich ist. Jeder mag hier für sich herausziehen, was ihm wichtig ist.
Frage ich mich, wann wir eigentlich von Liebe reden (können), dann muss ich sagen: Dann, wenn die zuweilen eingestreuten Träume der Protagonisten sich als eine subtile Wahrheit entpuppen, die man verloren geglaubt. Trauriger, beziehungsloser Alltag wird durchbrochen, zeigt sich in neuer Dimension. Man erkennt, wie facettenreich Liebe ist.
Die Sprache ist gut verständlich, variantenreich, umfasst das Spektrum von einer manchmal hingeworfenen Alltagssprache bis hin zu nahezu poetisch verwobenen Sätzen. Es passt immer.
Die Lyrik entschließt sich mitunter nicht beim ersten Lesen. Es sind Gedichte, die wahrlich sprachlich verdichtet sind, und sie lassen Spielraum für das eigene Empfinden.
Enyak
Die Situationen sind oft schonungslos, die Protagonisten präsentieren sich "nackt", nichts wird beschönigt. Die eingefangenen Momente erzählen vom Ehe- oder Beziehungsalltag, von Stagnation und manchmal von Leben, das eher Existieren ist.
Der Leser empfindet mit den Hauptfiguren eine oft bedrückende Gleichgültigkeit, die im Nebeneinander zuweilen in Einsamkeit mündet und das Bewusstsein durchzieht.
Wäre nicht Resignation eine verständliche Reaktion auf diese Erkenntnis?
Hier ist es anders. Für mich zieht sich durch alle Geschichten und auch die Gedichte die Botschaft: Nicht ist, wie es scheint. Es gibt kein Entweder – Oder.
Gerade, wenn man meint, die schale Gleichgültigkeit, die resignierende Erkenntnis mit Händen greifen zu können, führt Elsa Rieger durch eine sich öffnende Tür. Nimmt man dieses "sich Öffnen" wahr, spürt man, dass auf der Suche nach sich selbst ein (Wieder)entdecken im Du möglich ist. Jeder mag hier für sich herausziehen, was ihm wichtig ist.
Frage ich mich, wann wir eigentlich von Liebe reden (können), dann muss ich sagen: Dann, wenn die zuweilen eingestreuten Träume der Protagonisten sich als eine subtile Wahrheit entpuppen, die man verloren geglaubt. Trauriger, beziehungsloser Alltag wird durchbrochen, zeigt sich in neuer Dimension. Man erkennt, wie facettenreich Liebe ist.
Die Sprache ist gut verständlich, variantenreich, umfasst das Spektrum von einer manchmal hingeworfenen Alltagssprache bis hin zu nahezu poetisch verwobenen Sätzen. Es passt immer.
Die Lyrik entschließt sich mitunter nicht beim ersten Lesen. Es sind Gedichte, die wahrlich sprachlich verdichtet sind, und sie lassen Spielraum für das eigene Empfinden.
Enyak