Cover des Buches Helene sucht eine große Zehe und entdeckt die Wirklichkeit (ISBN: B00TMA959Q)
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Rezension zu Helene sucht eine große Zehe und entdeckt die Wirklichkeit von Elsa Rieger

"Helene ist seltsam, vielleicht"

von skurril vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Herrlich erfrischend und verrückt, diese Helene!

Rezension

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skurrilvor 9 Jahren
Vielleicht aber auch nicht.

Wer das erfahren möchte, der sollte sich "Helene sucht eine große Zehe und entdeckt die Wirklichkeit" von Elsa Rieger zulegen und Helene selbst kennenlernen, denn von ihr muss man sich wirklich ein eigenes Bild machen!

"Was ist Wahrheit, was Fiktion auf ihrer Suche nach Liebe?" Das fragt nicht nur der Klappentext, sondern auch der aufmerksame Leser und Helene selbst. Helene ist voller verrückter Ideen, Fantasien und Vorstellungen, die sich zum Teil in ihrem Kopf in Geschichten, zum Teil aber wohl auch im realen Geschehen äußern. Und sie ist auf einer Reise, nämlich auf der Reise ihres Lebens, auf der sie die große Liebe finden möchte.

Nicht nur Wien, ihre Heimatstadt, in der sie bei ihren Eltern - Papa und Margarethe - aufgewachsen ist, spielt für die Liebe eine entscheidende Rolle, sondern auch Tunis, London, Rom und Paris spielen dafür unter anderem eine Rolle.

Man darf sich sicher sein, dass auch das auf dem Klappentext angesprochene "große Familiengeheimnis" gelüftet wird, ebenso wie all die anderen Fragen, die dort aufgeworfen werden. Würde ich dazu aber nun etwas schreiben, so würde ich dem interessierten Leser allerdings einiges vorwegnehmen, und das möchte ich natürlich nicht.

Es ist spannend, Helene auf ihrer Reise zu begleiten und ihre treuen Weggefährten kennenzulernen. Da wären Papa und Margarethe, die Helene stolz machen möchte, die sich aber ein bisschen zu sehr um ihre einzige Tochter sorgen, Gwen und Selma, Helenes langjährige Freundinnen, die immer wieder eine Rolle spielen sowie Mercedes und Desideria aus Andalusien. Doch welche Rolle spielen sie in Helenes Leben? Lasst euch überraschen! Aber nicht nur diese beiden Personen sind eine Überraschung für den Leser, sondern auch die Geschichten um den Messerwerfer, den Rattenmann sowie das Krokodil und Nowhere Man.

Bei Helene weiß man wirklich nie, was einen als nächstes erwartet und was als nächstes passiert. Das macht es aber umso spannender! Dadurch, dass Helene im Laufe des Buches sowohl aus der Gegenwart berichtet, als auch Geschichten aus der Vergangenheit preisgibt, erfährt man einiges über ihre Beziehung zu den Eltern und zu den Freunden. Vermischt man die realen Geschehnisse mit Helenes Fantasiegeschichen, so ergibt sich das Bild einer durchaus sympathischen aber auch echt verrückten und durchgeknallten jungen Frau.

Im Buch begleitet man Helene, die zugleich Erzählerin ist, durch nahezu ihr gesamtes Leben bis hin zum 50. Lebensjahr und zwar sowohl im Alltag, als auch auf Reisen und in ihren Beziehungen.

Helene reagiert oft sehr kindlich, nahezu kindisch, trotzig, emotional und temperamentvoll, aber mir hat es und sie trotzdem gefallen; ich entdecke mich manchmal selbst in ihr. Obwohl Helene auf diese Weise reagiert, bleibt der Erzählstil irgendwie sachlich, sodass man zwar mitfiebert und mitfühlt, aber dennoch distanziert bleiben kann. Einerseits gefällt es mir, andererseits kann man Helenes Reaktionen daher manchmal nicht wirklich nachvollziehen, insbesondere wenn ihr Temperament durchkommt.

Ob ich Helene im realen Leben als Freundin hätte, weiß ich nicht, aber als Protagonistin des Romans finde ich sie sehr erfrischend, denn man weiß nie, was als nächstes passiert und welche verrückte Geschichte ausgepackt wird.



Helene muss im Laufe ihres Lebens einiges einstecken und verkraften, gibt aber bis zuletzt den Mut nicht auf! Sie ist eine starke Frau, die vielleicht ein bisschen Fantasie um sich braucht, in dieser abgefahrenen Welt, in ihrer abgefahrenen Welt, bestehen zu können.


Mir hat das Buch gut gefallen, ich habe es geradezu verschlungen, da ich einfach immer wissen wollte, was wohl als nächstes passiert und wie es für Helene weitergeht. Wie gesagt, man fiebert einfach mit.
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