Wieder ein interessanter Text aus dem Wagenbach-Verlag, auf den ich bei der Buchlandung in Wien stieß. Genau genommen enthält dieser dünne Band zwei Romane (oder Novellen): "Die Frau im Nerz" und "Die Betrogenen". Beide spielen im Frankreich des zweiten Weltkriegs und spiegeln authentisch die Lebenssituation dieser Zeit wider. Die beiden Protagonistinnen sind jeweils in unglückliche Liebesverwirrungen und persönlichem Unglück so verstrickt, dass sie keine (rationale) Lösung sehen können. "Die Frau im Nerz" endet somit tragisch, "Die Betrogenen" allerdings, der eine kammerspielartige Krimiatmosphäre verbreitet, endet mit mit einer düster-amüsanten Endpointe. In beiden Texten verwirrte mich der freie Wechsel zwischen der Vergangenheit und dem (historischen?) Präsens. Jedenfalls zwei absolut lesenswerte Texte dieser bemerkenswerten russischen Autorin, die nach Frankreich flüchtete und dort auch ausgezeichnet wurde.
Rezension zu "Die Frau im Nerz" von Elsa Triolet