Emfried Heidi

 4,1 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

geboren 1956, wuchs in Rotterdam als Kind österreichischer Eltern zweisprachig auf. Nach einem Informatikstudium in Linz arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung Ende 2013 als IT-Expertin und IT-Leiterin. Mit ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, in die ihr Interesse für fast alles – besonders für Entdeckungen der Wissenschaft – einfließt, erfüllt sie sich einen Jugendtraum. Bereits im Verlag Anton Pustet erschienen: Die Akte Kalkutta (2018).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Emfried Heidi

Cover des Buches Die Akte Kalkutta (ISBN: 9783702508937)

Die Akte Kalkutta

(4)
Erschienen am 29.01.2018
Cover des Buches Des Träumers Verderben (ISBN: 9783702509682)

Des Träumers Verderben

(3)
Erschienen am 15.01.2020

Neue Rezensionen zu Emfried Heidi

Cover des Buches Des Träumers Verderben (ISBN: 9783702580728)
awogflis avatar

Rezension zu "Des Träumers Verderben" von Emfried Heidi

awogfli
Zu viel langweilige repetitive Polizeirealität in der Fiktion

Sehr habe ich mich auf den zweiten Krimi mit Inspektor Leo Lang von Heidi Emfried gefreut, war doch ihr Debütroman  Die Akte Kalkutta  eine sehr positive Überraschung für mich. Leider operiert die Autorin mit nahezu demselben Plotkomponenten wie ihm vorhergehenden Roman der Reihe.

Dieses exzessive Auswalzen vom Suchen, Strukturieren und Bewerten jedweder winzigkleinen Spur war bei einer unbekannten Leiche, die in keinem System ist und auch sonst nicht identifiziert werden konnte, wie bei der  Akte Kalkutta   erstens sehr innovativ, weil noch nie so gelesen und zweitens auch auf Grund von fehlenden Hinweisen auf das Opfer auch absolut notwendig.

 

Im Fall des Mordes an einem Mitglied der Wiener High Society, in dem man die Verdächtigen infolge des Mikrokosmoses leicht identifizeren kann, weil Wien bekanntlich ein Dorf ist und die Reichen und Mächtigen eigentlich in Folge des Umstandes, dass sie fast ausschließlich untereinander Beziehungen knüpfen, total überschaubar sind, ist es einfach nur eine recht langweilige Wiederholung des erprobten Konzeptes, das zudem nicht gut auf den vorliegenden Fall passt. Versteht mich nicht falsch, mir ist schon klar, dass täglich abgearbeitete Excel-Listen mit jedem potenziellen Verdächtigen inklusive Alibi und Motiv und einer Farbbewertung inklusive Ersatzlisten mit noch nicht verfolgten Spuren wahrscheinlich der realen Polizeiarbeit mehr entsprechen, als diese Kiberer, die immer so ein Bauchgefühl haben, dem nachgehen und damit fast ausschließlich richig liegen. ABER ich würde ja auch nicht gerne jedes Wurschtradl genau analysiert bekommen wollen, das der Kommissar Rex gefressen hat. Hey, das hier ist Fiktion, da darf man auch Langweiliges kürzen, Repetitives straffen und mitunter auch weglassen. Lähmende echte Polizeirealität ist nur insofern als Konzept interessant, als sie erstmalig beschrieben wird, beim zweiten Mal ist sie das nimmermehr.

So plätschert der Plot so vor sich hin, keine innovativen Ideen, kein Pep, kein spannender Drive, keine aktuellen wissenschaftlichen Bezüge wie in ihrem Erstlingsroman. Moment! Ja, da gibt es das eingeführte Thema Gender Studies, Gleichberechtigung in der Sprache, Sexismus im Alltag, das durch die Figur der jungen Praktikantin Alithia eingeführt wird, die als Nichte des Innenministers und Studentin der Gender Studies dem Polizeiteam von Leo Lang aufs Aug gedrückt wurde. Sie wird ursprünglich aber leider als ein so ein klischeehafter Typ geschildert, sogar noch ein bisschen pubertierend (Hä? auf der Uni) und sich lähmend trotzig emanzenhaft gerierend, der dann auch noch durch die Polizeipraxis, den Fall und durch das Team Mores gelehrt wird und die sich letztendlich kompromissbereit in die bestehenden Hierarchien und Strukturen fügt. Echt jetzt? Das ist so schablonenhaft, so wie sich ein klischeehafter alter weißer Mann ein derartiges nerviges rotziges Emanzlein vom Uni-Institut Gender Studies vorstellen würde. Dabei ist die Realität enorm vielfältiger, da gibt es auch in diesem Fachgebiet einige witzige intelligente Feministinnen, die ich auch persönlich kenne und die mit brilliantem Humor, beißender Ironie und entwaffnenden Vergleichen operieren, anstatt wie die Figur Alithia (wahrscheinlich eine Namensanalogie zu Attila dem Hunnenkönig) wild und unsicher und misogyn um sich schlagend mit Emanzenphrasen durch die Gegend werfen und letztdendlich ihre Ziele nicht vertreten, sondern sich kleinlaut fügen, um final doch der Gruppe zu gefallen. Genau, erst auf Krawall und Konfrontation gebürstet und dann umgedreht. Ist das die Botschaft? Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin ihre Emanzenschablonen der 80er-Jahre (junge unsichere agressive Emanze, die sich noch selbst finden muss/ versus alte hässliche, spassbefreite, untervögelte, beziehungsunfähige Emanze, die ihr Leben ohne Mann weggeworfen und verschwendet hat - mehr Protoypen gabs nicht) in der Lade gelassen hätte und eine moderne junge, intelligente und auch humorvolle Feministin geschildert hätte, die es heute zu Hauf gibt und die tatsächlich dem Team um Leo Lang ein paar wichtige Dinge beigebracht hätte. Konflikte im Team würzen zwar normalerweise einen Krimiplot aber dieses konstruierte Emanzen-Schattenfechten ist nur platt, stereotyp unschön und leider langweilig.

Ach ja die Auflösung des Falls ist auch recht mau. Die Vermutungen des Teams bezüglich Motivlage haben sich zwar bestätigt, die konkrete Person des Täters stellt sich aber dann nicht so vordergründig heraus. Insofern war das der einzige Mini-Faktor, der nicht allseits bekannt und vorhersehbar war.

Fazit: Das war diesmal definitiv kein Krimi für mich.

Cover des Buches Des Träumers Verderben (ISBN: 9783702580728)
Sikals avatar

Rezension zu "Des Träumers Verderben" von Emfried Heidi

Sikal
Fesselnd bis zuletzt

Der Wiener Unternehmer Mathieu Rassling wird tot in der Tiefgarage eines Hotels aufgefunden. Die Hintergründe äußerst mysteriös, die Ermittler völlig unterbesetzt und eine Vielzahl von Verdächtigen. Chefinspektor Leo Lang hat in seinem zweiten Fall nicht viel zu lachen. Als er von seinem Vorgesetzten aber Verstärkung zugesagt bekommt, hofft er auf einen schnellen Durchbruch. Doch das stellt sich schnell als Reinfall heraus und scheint Leo und seinem Team mehr Arbeit zu machen als Hilfe zu bringen.


Die Spuren, die das Team zu verfolgen hat, führen in alle Richtungen. Zukünftige Mitarbeiter aus dem Ausland aber auch Kontrahenten stehen schnell auf der Liste der Verdächtigen. Auch in der Firma des Ermordeten hatte Rassling nicht nur Freunde – leitende Angestellte, Assistentinnen und selbst der Bruder des Opfers stehen auf der Liste der Verdächtigen. Und alle Spuren sind vielversprechend. Welche werden sich als falsch herausstellen? Welche lassen sich vertiefen? Wird hier nur der Leser verwirrt oder ist der Täter so raffiniert, den Chefinspektor immer wieder auflaufen zu lassen?


Jede Menge Arbeit wartet Tag für Tag – nicht nur im Büro – auf die Ermittler. Und dann wird die vermeintliche Verstärkung doch noch tätig und bringt sich ebenfalls im Fall ein. Wird sich jetzt alles aufklären oder wird nur noch alles komplexer als es ohnehin schon scheint?


Die Autorin hat rund um den Ermittler Leo Lang ein Netz aufgezogen, in dem er sich richtiggehend zu verfangen scheint. Aber nicht nur der Ermittler wird in diesem Netz gefangen auch als Leser kann man sich dem kaum entziehen. Wenn  man denkt, ein wenig Luft zum Atmen zu bekommen, kommt es zur nächsten Wendung im Fall und das Katz und Mausspiel beginnt von vorne.


Heidi Emfried fesselt den Leser förmlich an den Fall und zeigt auch abseits der Haupthandlung, dass das Leben nicht immer nur gerade Wege bereitet. Der Spannungsbogen wird hoch gehalten, wenngleich auch einiges vorhersehbar ist.


Ein grundsolider Krimi, der mit abwechslungsreichen Dialogen punktet und einen sympathischen Ermittler vorweisen kann. Gerne vergebe ich dafür 4 Sterne.

Cover des Buches Des Träumers Verderben (ISBN: 9783702509682)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Des Träumers Verderben" von Emfried Heidi

Bellis-Perennis
Eine gelungene Fortsetzung

Mathieu Rassling, leitet gemeinsam mit seinem Bruder Marc eine erfolgreiche Firma. Doch anders als Marc ist er Neuem stets aufgeschlossen. Das gilt sowohl für sein Berufs- als auch für sein Privatleben. Dass Mathieu dabei Menschen vor den Kopf gestoßen hat, dürfte ihn nicht allzu sehr berührt haben. Einemscheint es jedoch sehr nahe gegangen zu sein, denn der Unternehmer wird in der Garage eines Drei-Stern-Hotels nahe dem Wiener Westbahnhof tot aufgefunden.  

Chefinspektor Leo Lang muss trotz urlaubsbedingter Personalknappheit den Fall übernehmen. Selbst sein Chef verabschiedet sich in die Ferien, nicht ohne ihm eine externe Unterstützung in Form einer Praktikantin beizustellen. Wie es häufig in Wien Usus ist, ist Alithia Podiwinksy die Tochter eines Ministerialbeamten aus dem Innenministerium und mit solchen Protektionskindern haben die alteingesessenen Kollegen so ihre liebe Not ... 

 Meine Meinung: 

Mir hat dieser zweite Krimi recht gut gefallen. Er kommt ohne wilde Verfolgungsjagden aus. Dafür schildert die Autorin die oft mühsame Ermittlungsarbeit der Beamten. Leo Langs Truppe ist bunt zusammengewürfelt. Da ist zum einen, die toughe Cleo, die Führungsqualitäten beweist, oder der Halbbrasilianer Roberto oder der „echte Wiener“ Helmut, dessen urwienerischer Slang ziemlich rustikal durch die Dienststelle schallt. Und ja, die Praktikantin: die ist auch eine echt schräge Person. SIe studiert Soziologie und beschäftigt sich mit „Gender Studies“. Das kommt natürlich bei Helmut (mit dem altösterreichischen Namen Nowotny) richtig gut an. Er ist nämlich ein Meister darin, sexistische Witze zu erzählen. Die Kollegen hören inzwischen gar nicht mehr hin, Alithia gibt ihm Kontra.

Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten entwickelt sich die Studentin zu einem patenten Teammitglied.

Außerdem erfahren wir wieder ein bisschen von Leo Langs Privatleben. Nicht allzu viel, sondern nur so gerade einmal eine kleine Dosis, so dass man vom eloquenten Ermittler ein rundes Bild bekommt. 

Für alle jene, die mit dem Wiener Dialekt nicht ganz so vertraut sind, gibt es im Anhang ein ausführliches Glossar. 

Der Schreibstil gefällt mir: Nicht zu reißerisch, aber auch nicht langweilig. Die Dialektpassagen in den Teambesprechungen lockern diese genauso auf, wie die Erklärungen von Alithia Podiwinsky. Der Leser kann miträtseln, wer nun ein Motiv haben könnte. Es gibt mehrere Verdächtige und es dauert lange, bis alle Puzzleteile am richtigen Fleck sitzen.  

Fazit: 

Mir hat die Fortsetzung von „Die Akte Kalkutta“ sehr gut gefallen, denn sie kommt ohne Blutvergießen aus. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

 

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 8 Bibliotheken

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

Worüber schreibt Emfried Heidi?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks