Rezension zu "Der Wolf & die Nachtigall" von Emilia Becker
Märchen mal anders!
Es war einmal ...
... eine Nicht-Prinzessin, die eigentlich nur einen Ausweg aus ihrer ganz persönlichen Märchenhölle finden wollte. Was lag da wohl näher, als das Auto der eigenen Mutter zu stehlen?
Ja, das war meine geniale Idee, schließlich ist sie daran schuld, dass mein Leben total verkorkst ist.
Nein, ich habe nicht damit gerechnet, deswegen ganz oben auf der Speisekarte knurriger Wölfe zu landen, die irgendwie meine Stiefbrüder sind.
Aber ganz bestimmt habe ich nicht vor, mich auf einen Deal mit dem bösen Wolf persönlich einzulassen, nur, weil er verlockend ist. Der Deal. Und dieser wölfische Typ namens Kaden vielleicht auch.
Schließlich weiß ich nur das mit Sicherheit:
Erstens: Jeder Wolf ist bissig.
Zweitens: Jede Rose besitzt Dornen.
Drittens: Es gibt keine Happy Ends. Für niemanden.
Meine Meinung
„Der Wolf & die Nachtigall“ ist ein Einzelband von Emilia Becker. Aufgrund des Titels und des ansprechendes Klappentextes musste ich das Buch kurz nach erscheinen lesen. Es ist eine Märchenadaption, aber in das Genre Dark Romance passt es nicht wirklich. Klar, es ist ein wenig düster aber nicht genug.
Georgiana mochte ich anfangs wirklich gerne. Ihre sarkastische Art hat mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Doch die ständigen Märchen Andeutungen, von Nicht-Prinzessinnen und Wölfen, war irgendwann einfach zu viel des guten. Außerdem wird Ihre Art bei über 500 Seiten einfach anstrengend. Zum Schluss hin wurde es dann wieder besser.
Kaden war fast bis zum Schluss für mich ziemlich undurchsichtig. So einen richtigen Draht konnte ich zu ihm nicht aufbauen. Er ist der typische Künstler. Manchmal wäre es schön gewesen, auch mal aus seiner Sicht zu lesen, um alles besser verstehen zu können. Das hätte dem Buch vielleicht in der Mitte etwas geholfen keinen solchen Durchhänger zu haben. Was ich aber cool fand, dass er Schriftsteller ist. Das fand ich auf jeden Fall mal was anderes.
Die Story hatte auf jeden Fall ihre spannenden Momente. Und die Autorin hat es wirklich geschafft, mich über 500 Seiten bei der Stange zu halten. Das Ende war richtig gut. Spannung, Drama, ein Familiengeheimnis und eine Liebesgeschichte, all das bietet dieses Buch.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er liest sich sehr angenehm und flüssig. Keine großen Ausschweifungen, alles auf den Punkt gebracht. Bis auf das Wort Wolf das ziemlich oft vorkam.
Fazit
An sich mal eine etwas andere Liebesgeschichte. Doch man sollte vorher wissen auf was man sich einlässt. Denn die Charaktere sind keine leichte Kost für zwischendurch. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.