Emilia Grace

Von Kati Hyden habe ich bereits einige Bücher gelesen und geliebt, von Emilia Grace bisher leider noch nicht. Neugierig war ich auf die Geschichte natürlich trotzdem, denn ich hatte lange keine Wandlergeschichte mehr.

Der Schreibstil der Autorinnen hat mir gut gefallen, ich hab persönlich auch keine Unterschiede ausmachen können. Ich hab jetzt aber auch nicht so sonderlich darauf geachtet. Erzählt wird die Geschichte wechselnd aus den Sichten von Miro und Ried, sodass man bei beiden gute Einblicke bekommen kann.

Beide haben mir als Protagonisten auch echt gut gefallen, wenn ich mir von Miro manchmal auch ein bisschen mehr Durchsetzungsvermögen gewünscht hätte. Er hat doch ein ganzes Weilchen gebraucht, bis er für sich selbst und seine Wünsche einstehen konnte. Ried ist da echt das Gegenteil und muss in seinem Eifer eher gebremst werden. Zusammen machen sie aber eine tolle Mischung aus. Genervt haben mich wenig überraschend Miros Eltern mit ihrer Einstellung.

Die Geschichte war für mich eine lockere Abwechslung für zwischendurch. Sie hat sich einfach nur super schnell weglesen lassen und war viel zu schnell wieder zu Ende. Die Mischung aus sich langsam entwickelnder Liebesgeschichte und dem spannenden Fall, den Ried bearbeitet, fand ich sehr gelungen. Wenn ich mir auch rein fürs Verständnis ein bisschen mehr zu Rieds Job gewünscht hätte - es geht einfach ein bisschen unter in der Geschichte. Es gibt spannende und überraschende Momente, aber auch so einiges zum Schmunzeln.

Ebenfalls ein bisschen mehr hätte ich mir noch zu den Wandlern im Allgemeinen gewünscht. Auch das kommt bei den eher wenigen Seiten ein bisschen zu kurz für meinen Geschmack. Notwendig für das Verständnis der Handlung ist es nicht, aber für die Details hätte ich mir das schon einfach gewünscht.

Mein Fazit
 Beide Autorinnen haben hier eine lockere, aber durchaus spannende und mit einigen Überraschungen gepickte Geschichte geschaffen, die sich relativ flott weglesen lässt. Ich mochte die Charaktere sehr gerne, gerade weil sie auch vom Wesen her recht unterschiedlich waren. Generell hat die Geschichte einfach Spaß gemacht und eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte und zu bearbeitenden Fall gehabt. Zu einigen Punkten, bspw. den Wandlern im Allgemeinen, hätte ich gerne noch mehr Infos gehabt, für den Verlauf der Handlung waren die aber nicht notwendig.

Eine wirklich schöne Liebesgeschichte mit viel Spannung im ersten Drittel. Stellenweise hat mich diese Liebesgeschichte zu Tränen gerührt. Der Sex ist sinnlich beschrieben, ohne pornografisch zu wirken. Wenn die Handlungsorte der Geschichte seine Heimat nennen, kann man sich gut in diese Geschickte hineinversetzen. 

Bei Wandlergeschichten bin ich meist sofort dabei, so auch hier. Ich klammere mich immer noch an die Grundidee, die mir gefallen hat. Dazu kann ich aber nicht viel sagen, da ich sonst spoilern müsste.

Was mir dennoch ins Knie schießt ist, dass die Erotik, die durchaus sehr prickelnd war, die eigentliche Handlung und die Umstände, wie Elias mit seinem neuen Ich zurechtkommt und was er dafür tun muss, total in den Hintergrund gedrängt hat. Der Drang zum Sex, und davon gibt es viel, nimmt der Geschichte irgendwie den Zauber, den ich bei Wandler-Storys liebe. Das Beschützende, Besitzergreifende und die Tiefe der Beziehung zueinander, besser kann ich nicht erklären, was mich daran so reizt.

Es wurden Themen angesprochen, wie unvorhersehbare Wandlung oder Wilderer. Statt es besser auszubauen, um der Geschichte mehr Handlung zu geben, versumpfen diese Dinge komplett, bis kurz vor Schluss.

Ganz kurz gab es Gefahr, aber das war viel zu schnell wieder vorbei.

Ich fand die Konstellation zwischen David, Oliver und ihrem kleinen Welpen echt süß, hat mir in ganzer Länge gefallen.

Was mich enorm ausgebremst hat, war der ständige Perspektivwechsel. Ich hatte oft keine Übersicht oder musste stoppen, um zu analysieren, wer jetzt redet, handelt oder denkt.

Wer Erotik mit einer leichten Wandler-Story sucht, ist hier gut bedient. Ich bin zwiegespalten, einerseits hat es mir gefallen, aber die Geschichte konnte mich nicht auf kompletter Ebene überzeugen.