Rezension zu Hotel Blaues Wunder von Emilia Licht
Rezension zu "Hotel Blaues Wunder" von Emilia Licht
von abuelita
Rezension
abuelitavor 13 Jahren
Powerfrau Josina "Josi" Hollenstein leitet das Familienhotel Anna Karolina in Dresden. Knallhart, unnahbar und perfektionistisch. Ihre schrullige Schwiegermutter hingegen möchte das Haus und vor allem Josi mit mehr Liebe füllen, während die pubertierenden Kinder ihr das Leben schwermachen und Ehemann David sie immer öfter wie eine Fremde anschaut. Völlig zurecht fragt sich Josi, wo eigentlich die Romantik in ihrer Ehe geblieben ist und greift zu ungewöhnlichen Mitteln ... Nun, was macht einen „Frauen-Roman“ aus – er soll leicht zu lesen sein, amüsant, vielleicht ein bisschen lehrreich, romantisch, aber auch realitätsbezogen sein; frau sollte sich ein bisschen damit identifizieren können oder zumindest herzlich über Ihre Geschlechtsgenossen und die damit verbundenen Klischees lachen können… *g* Nun, ganz so ist der Autorin das hier leider nicht gelungen… Jedem Halbwüchsigen ist klar, dass die Vortäuschung einer Straftat kein Dumme-Junge-Streich ist….und dann soll eine gestandene Geschäftsfrau so naiv sein und nichts über die Folgen von so etwas wissen? Mehr kann ich leider nicht dazu sagen, ohne zu spoilern –aber ehrlich, danach ist mir die Lust zum Weiterlesen ziemlich vergangen. Diese Naivität passt so gar nicht zu dem Bild, das Emilia Licht am Anfang von Ihrer Protagonistin zeichnete. Auch sonst geht es doch etwas ungereimt weiter - Karriere oder Liebe? Dass beides oft schwer unter einen Hut zu bringen ist, ist jeder Frau bestens bekannt. Nur, welche Frau würde sich dann von heut auf morgen von einer smarten Geschäftsfrau in ein naiv-hilfloses Mädchen verwandeln wollen bzw. zur Abwechslung mal in einen Vamp, der in heissen Dessous am Herd steht? Viel mehr kann ich leider nicht dazu sagen; sonst verrate ich zu viel vom Inhalt , aber mir war das alles ansonsten auch ein bisschen zu wirr – so als hätte die Autorin sich nicht richtig entscheiden können, auf was sie denn nun das Hauptmerkmal legen soll. Dabei, wie gesagt, fing die Geschichte durchaus vielversprechend und interessant an - vielleicht klappt es ja beim nächsten Buch besser?