Emilia Lucas

Inhalt

Nachdem ihre Cousine mit dem Firmenkapital abgehauen ist, wendet sich Ivy in ihrer Verzweiflung an den Milliardär Julian Ahrens, der ihre vielversprechendste Software besagter Cousine abgekauft hat. Julian will sich jedoch nicht darauf einlassen, weshalb Ivy zu drastischeren Maßnahmen greift und ihm ein Angebot macht, was sie ziemlich in die Bredouille bringt…

Meine Meinung

Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen, wie eigentlich immer bei der Autorin. Bisher bin ich eigentlich nur ihre Fantasy-Romane gewöhnt, daher war ich sehr gespannt auf diesen Liebesroman. Aus den Inhaltsbeschreibungen geht sehr gut hervor, dass hier definitiv Spice zu erwarten ist und die Geschichte wird dem auch gerecht, wer das also nicht mag, braucht sie gar nicht erst anfangen zu lesen.

Durch die Geschichte bin ich auch sehr gut (und ziemlich schnell) durchgekommen, es erwartet euch also kein zäher Liebesroman – insbesondere weil die Geschichte nicht über einen längeren Zeitraum stattfindet.

Ivy als Protagonistin fand ich sehr nachvollziehbar und ihr Angebot war dann doch eher ein unglücklicher Zufall, aus dem sie irgendwie nicht mehr so ganz rausgekommen ist. Auch ihre Schwierigkeiten dabei kann ich aus eigener Erfahrung ganz gut nachvollziehen. Ihre Erwartungshaltung dagegen fand ich etwas aufreibend, man sollte meinen, die hätte sie nach der Zeit schon abgelegt… Das einzige, was mich an ihr tatsächlich gestört hat, war diese etwas übertriebene Liebe zum Programmieren – zur Frustbewältigung habe ich jedenfalls noch nie gecodet. :D

Julian mochte ich auch ganz gern, ich fand ihn nur manchmal etwas wankelmütig. Das kann aber auch daran liegen, dass bei den wechselnden Perspektiven seine Gedanken und Motivation hinter den Handlungen nicht immer ganz klar herübergebracht waren.

Das Ende mochte ich ganz gern, auch wenn ich es etwas klischeehaft fand – aber die Variante war vermutlich eine gute Lösung, um das Dilemma mit Julian aufzulösen.

Fazit: Kurzweilige Geschichte mit ausreichend Spice und sympathischen Protas.

Zum Buch:

Ina macht alleine eine Kreuzfahrt durch die Fjorde. Was sie nicht bedachte, es waren hauptsächlich alte Menschen und die ein oder andere Familie mit Kindern an Bord. Kein alleinstehender Mann in ihrem Alter. Doch dann kommt Josh, der seine Gran begleitet und zwischen den beiden beginnt eine prickelnde Affäre.

Meine Meinung: 

Ich fand den Klappentext ganz ansprechend und habe den Zusatz, Kurzroman, übersehen. Und ich musste wieder feststellen, Kurzromane sind nicht meins. Die Affäre zwischen Ina und Josh ging schnell und prickelnd von statten, aber die Story hätte mehr gehabt bzw. ich hätte gerne mehr gehabt, mehr von dem traumhaften Setting, mehr vom drumherum und auch gerne mehr von Ina und Josh. 

„Herbstgewitter“ setzt zwei Monate nach dem Ende der einmaligen Kreuzfahrt, auf der Ina und Josh sich kennengelernt, einander viel näher gekommen sind, als geplant, an.

Obgleich Ina sich in den letzten Wochen vehement davon abgehalten hat, der Versuchung von Joshs Abschiedsgeschenk nachzugeben, greift sie nun, kaum im Hotel, das sie während ihres jährlichen Kurztrips nach England bewohnt, angekommen, nach eben diesem …

Eine kleine Begegnung, die die Sehnsucht nach dem Fremden, seinen Berührungen, seinen Blicken stillt und den Aufenthalt in London noch unvergesslicher werden lässt, kann ja nicht schaden, oder?!

Im zweiten Teil der New Adult Serie „Steal My Heart“ gibt die Autorin ihrer Protagonistin durch persönliche Informationen und die unterschiedlichsten Gefühlsregungen mehr Kontur, ihre Leidenschaft für die Stadt zog sich durch den Verlauf, wie auch der Zwiespalt, in dem sich sie Hobby-Bloggerin erneut befindet, seit der Schiffsfahrt immer befand. Denn obwohl sie die Anziehung zu Josh nicht abstreiten kann, so echt sein Bedauern über den nahenden Abschied ist – etwas hält Ina zurück, das über die Entfernung, die die beiden trennt, hinausgeht …

Trotz der Begierde, trotz der Tatsache, dass den beiden keine 48 Stunden bleiben, ungewiss ist, ob sie sich je wiedersehen, hält Ina an ihren Plänen, die sie für ihren Urlaub geschmiedet hat, an ihren liebgewonnenen Traditionen fest — aber das Angebot, dieses Jahr Sightseeing und Touri-Kram in heißer Gesellschaft auszuüben, klingt zu verlockend, um zu widerstehen … Und so verbindet Emilia Lucas die Besonderheiten von London mit intimen Momenten in dunklen Ecken, tränkt das atemberaubende Setting mit verheißungsvollen Gedanken und verruchten Gesprächen …

„Steal my Heart“ hält einige explizite Szenen bereit, die, wie auch die Kulisse, detailreich zur Geltung kommen. Das Geschehen liest sich modern, humor- und gefühlvoll, die Dialoge sind direkt und authentisch – wie auch die beiden Protagonisten.

Dass Ina schreckliche Angst davor hat, ihr Herz zu verlieren, ist deutlich spürbar – und ich bin gespannt, ob in einem der folgenden Teile ans Licht kommt, was sie einst so verletzt, so erschüttert hat. Josh wirkt aufrichtig, die gewisse Seriosität, die ihm anhaftet, verleiht ihm in Kombination mit seinen offensiven Verführungskünsten einen besonderen Reiz – reizvoll genug für Ina, um ihr Versprechen zu halten, um sie umzustimmen?

Oder ist dies der endgültige, bittersüße Abschied?

Viel Spice, Romantik und ein Hauch Tragik ...