Cover des Buches Die Dunkelheit in Dir (ISBN: 9783426437001)
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Rezension zu Die Dunkelheit in Dir von Emilia Lucas

Erotik mit Tiefgang

von SimoneDorra vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Nicht nur unerhört erotisch, sondern auch ausgesprochen klug - eine seltene, faszinierende Kombi in diesem Genre. Bravo!

Rezension

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SimoneDorravor 8 Jahren
Es gibt gute Gründe, wieso ich die Bücher von Emilia Lucas liebe. Ihre Geschichten sind - anders als bei vielen Autor(innen), die erotische Storys schreiben - nicht nur eine Ansammlung "heißer" Szenen, die man mit etwas fadenscheiniger Handlung zusammenhäkelt. "Die Dunkelheit in dir" ist ein wunderbares Beispiel dafür, was sie anders macht.

Heldin Ivy ist von ihrer intriganten Cousine über den Tisch gezogen worden; Anna hat ihr eine neu entwickelte Software gestohlen und sie an einen Mann verscherbelt, in den sich Ivy schon mit sechzehn so heftig verliebt hat, wie das nur Sechzehnjährige hinkriegen. Damals war Anna mit ihm zusammen, und sie hat ihn ebenso verraten und verlassen wie Ivy. Die sieht sich dem fast unausweichlichen Bankrott gegenüber und wendet sich verzweifelt an eben diesen Mann. Und Julian (der ihr herzhaft misstraut) hat einen ausgefallenen Vorschlag. Sie soll ein ganzes Wochenende bei ihm bleiben und alles tun, was er von ihr verlangt. Dann bekommt sie ihre kostbare Software zurück. Ivy hat eine Riesenangst... aber sie willigt ein.

Das hätte erzähltechnisch gewaltig schief gehen können. Stichwort Häkelhandlung, oder gar ein weiteres Machwerk im Stil von "Fifty Shades of Grey" (und das braucht nun wirklich niemand). Statt dessen kommen sowohl Julian als auch Ivy zu Wort, und man entdeckt fasziniert zwei zutiefst verletzte und verunsicherte Menschen, die mit der merkwürdigen Lage, in die sie sich gebracht haben, fast überfordert sind. Das macht sie unerhört sympathisch und sehr "echt". Ivy hat in puncto Beziehungen und Sex bisher keine gute Erfahrungen gemacht, Julian ist ausgesprochen erfahren, aber er glaubt zunächst, dass Ivy sich auf seinen Handel nur deswegen eingelassen hat, um ihre Software zurückzubekommen. Diese beiden begreifen zu lassen, dass sie zusammengehören, und dass ihre Liebesgeschichte eigentlich schon angefangen hat, als Ivy noch ein scheuer, computerhackender Teenager war, das vermittelt Emilia Lucas sensibel und mit sicherer Hand. Und wenn es dann tatsächlich "zur Sache" geht (und das tut es oft), dann ist es niemals unmotiviert und obendrein ein prickelndes Vergnügen mit viel Herz und starken, leuchtenden Bildern für das Kopfkino. Fazit: kaufen, lesen, genießen!
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