Rezension zu Das Haus der Verlassenen von Emily Gunnis
Ein Roman, den man nicht so schnell vergisst
von Erdbaerchen
Rezension
Erdbaerchenvor 5 Jahren
Anfangs war ich etwas gespaltener Meinung, ob ich das Buch lesen soll, da ich schon einige Bücher gelesen hatte, in denen der Protagonist/die Protagonistin durch Nachforschungen die tragische Geschichte seiner/ihrer Familie erfährt. Leider konnte mich bis jetzt keines der Bücher so richtig überzeugen bis ich dann "Das Haus der Verlassenen" doch eine Chance gab und nicht enttäuscht wurde.
Vielleicht liegt es auch am Thema, das sich um Frauen dreht, die in den 1950er Jahren vollkommen alleine stehen gelassen wurden, wenn diese ungewollt und unverheiratet schwanger wurden. So erging es auch Ivy, die deswegen in ein Kloster gesteckt wird, in dem es ihr alles andere als gut geht. Sobald sie ihr Kind geboren hat wird es ihr weggenommen. Als ihre Tochter alt genug ist, muss auch sie hart arbeiten. Kontakt zu ihr zu knüpfen ist schwierig, da Reden und Freundschaften verboten sind. Auch schreibt Ivy immer wieder Briefe an den Vater ihrer Tochter, doch den interessiert deren Wohlergehen leider überhaupt nicht.
60 Jahre später stößt die Journalistin Sam auf einen von Ivys Briefen und beginnt zu recherchieren.
Ein sehr trauriges Buch, das die Tragik durch den Wahrheitsgehalt noch steigert. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich die Kapitel immer wieder in den Zeitsträngen abwechseln. So bleibt die Spannung aufrecht. Jeodoch muss man auch konzentrierter lesen, um die Handlungen der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpfen zu können. Leider hat mir das Ende überhaupt nicht gefallen, deshalb gebe ich nur vier von fünf Sternen.