Emma Braslavsky

 3,9 Sterne bei 51 Bewertungen
Autorenbild von Emma Braslavsky (©)

Lebenslauf

Emma Braslavsky wird 1971 in Erfurt geboren. Im Frühsommer 1989 verließ sie ihre Heimat fluchtartig und reiste seitdem über die Kontinente, blieb zeitweise zum Studium oder zum Arbeiten in München, Moskau, New York, Rom, Vietnam und Tel Aviv. 1999 erhielt sie den Magister Artium an der Humboldt-Universität in Berlin. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin und Kuratorin in Berlin. 

Als Erzählerin wurde sie mit ihrem tragikomischen Debütroman „Aus dem Sinn“ (2007) bekannt, ein Buch über die Schwerkraft des Gedächtnisses, für den sie den Uwe-Johnson-Förderpreis und den Franz-Tumler-Literaturpreis erhielt sowie für den Debütpreis des Buddenbrookhauses nominiert war. Ein Jahr darauf folgte der groteske Roman „Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik“ (2008), eine Geschichte über die Schwerelosigkeit des Gedächtnisses.

Für ihren Roman „Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen“ (Suhrkamp 2016) recherchierte Braslavsky acht Jahre lang. Im August 2019 erschien „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“ bei Suhrkamp, der im Rahmen einer Drehbucharbeit für den SWR 2018 entstanden ist und der mit dem Literaturpreis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart 2019 ausgezeichnet sowie für den Kurd Lasswitz Preis 2020, den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2020 (Longlist) sowie den Skoutz Award 2020 (Kategorie Midlist Science-Fiction) nominiert wurde.

Seit 2010 schreibt und produziert sie gemeinsam mit ihrem Bruder, dem Musiker Alexander Magerl, die Hörcomic-Serie „Agent Zukunft“. Darin testen sie in abendfüllenden Hörspielfilmen nicht realisierte Manifeste und Traktate der Menschheit auf Machbarkeit, Rentabilität und Glückspotential für den Menschen. Mit Teil 5, der Herbst 2019 erschienen ist, wurde die 1. Staffel abgeschlossen (www.agent-zukunft.net).

Sie hat eine essayistische Reihe „Weltall Erde Mensch“ im Freitext auf Zeit Online und schreibt sporadisch Essays über zeitgenössische Kunst.

www.emmabraslavsky.de

Alle Bücher von Emma Braslavsky

Cover des Buches Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik (ISBN: 9783548609324)

Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik

(13)
Erschienen am 02.12.2009
Cover des Buches Aus dem Sinn (ISBN: 9783548608129)

Aus dem Sinn

(9)
Erschienen am 08.05.2008
Cover des Buches Erdling (ISBN: 9783518431016)

Erdling

(3)
Erschienen am 11.12.2023

Neue Rezensionen zu Emma Braslavsky

Cover des Buches Erdling (ISBN: 9783518431016)
admits avatar

Rezension zu "Erdling" von Emma Braslavsky

admit
Als Satire zu wenig scharf, als Fantasy ganz ok.

Die Autorin nimmt sich der deutschen Politik an. Sie lässt Frau Wagenknecht entführen und deren Gatten Oskar Lafontaine bei der Protagonistin Emma Erdling, einer Privatdetektivin, ihre Suche veranlassen. Es wird immer fantastischer, denn die gute Frau Wagenknecht ist von Außerirdischen entführt worden. Ich bekam das Buch gestern geschenkt und hab's überflogen. Mir gefiel es nicht, aber ich vergebe 3 Sterne, weil sich die Autorin mit den 400 Seiten Mühe gab und das Buch stellenweise komisch ausfiel.

tiefsinnig oder pseudo?

Ich hatte Probleme in das Buch reinzufinden. Ja, es ist eine Dystopie, aber die hat es weniger auf Unterhaltung als auf "Was stimmt an den Menschen nicht"-Tiraden abgesehen und das nicht mal nur unterschwellig. Die Idee, uns mal durch die Augen einer Roboterfrau im Polizeidienst in Berlin betrachten zu lassen, ist ganz nett, aber erstens hat mich der Verstorbene, dessen Beerdigungskosten übernommen werden müssen genervt (die Roboter-Polizistin muss so schnell wie möglich jemanden finden, damit das nicht der Staat tun muss) und auch die Roboterdame selbst ging mir in ihrer Gesellschaftsanalyse immer zu weit. Es ergaben sich also Längen und ich hatte den Eindruck, dass der ganze Aufklärungsfall nur schlechte Maskerade ist, um sich über Sexismus, Gendern, Gentrifizierung und alles Mögliche andere auszulassen. 

Cover des Buches Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten (ISBN: 9783518428832)
J
Bewegende Geschichte

Das Besondere an diesem Roman ist, dass er eine echte Erfahrung für mich war, eine Seite an mir zu entdecken, die ich noch nicht kannte. Robertas unbeholfene Analysen über das Frau-Sein fand ich irre komisch. Wie kann sie auch verstehen? Sie hat nur Daten zur Verfügung und nimmt nur Stereotypen wahr, die ich umso erschreckender finde. Durch die Augen einer Roboterin diese Geschichte zu erleben und die Maschine selbst in mir zu entdecken, dafür bin ich Emma Braslavsky wirklich dankbar. Ihr Sturheit, mit der sie unbedingt ihren Auftrag erledigen will, hat mich auch fast wahnsinnig gemacht, manchmal total genervt, aber genau hier hatte ich das Gefühl, einen echten Unterschied zwischen uns und "ihnen" zu fühlen. Sie zieht das durch, ohne Wenn und Aber. Auch die Entwicklung des Toten, dessen Fall sie übernommen hat, läuft parallel zu ihrer eigenen Entwicklung. Beide sind am Ende nicht mehr so wie sie am Anfang erscheinen. Super komponiert! Für mich eine der stärksten Geschichten dieses Jahr.

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Zusätzliche Informationen

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Community-Statistik

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