Cover des Buches Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! (ISBN: 9783802596605)
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Rezension zu Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! von Emma Chase

Diese eine Frau, die alles verändert

von Betsy vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Eine Liebesgeschichte aus Männersicht erzählt, mit augenzwinkerndem Humor, etlichen Klischees über Männer und grandiosen Charakteren.

Rezension

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Betsyvor 7 Jahren
Andrew Evans, ein erfolgreicher, gut aussehender Investmantbanker, dem die Frauen zu Füßen liegen und der es genießt mit ihnen ein wenig Spaß zu haben, trifft auf seinen Meister, als er erstmals eine Abfuhr kassiert und dann auch noch erfährt, dass genau die Frau, die ihn so fasziniert, seine neue Arbeitskollegin Katherine Brooks ist. Während er noch versucht sie mit seiner charmanten Art dazu zu bringen sich ihm hinzugeben, muss er leider feststellen, dass sie bald zu seiner Gegnerin um einen lukrativen Auftrag wird und bald ein heftiger Kleinkrieg zwischen ihnen entbrennt, samt Funkenflug und einem einstmals glücklichen Junggesellen, der alsbald merkt, dass er Kate mit Haut und Haaren verfallen ist, samt mieser Grippe, auch bekannt als Liebeskummer.

Eine leichte und unterhaltsame Geschichte für Zwischendurch, die erzählt, wie ein Mann, der bisher völlig zufrieden mit seinem Leben war und es genießt sich nicht ernstlich zu binden, sondern einfach so rumzuvögeln und dabei so ziemlich jedes Klischee erfüllt, dass man bei so einem Mann erwarten würde, letztendlich doch dieser einen Frau begegnet, die ihn mit ihrem Aussehen, ihrer Klugheit, ihrem Temperament und ihrem Witz die Segel streichen lässt und er sich alsbald kein Leben mehr ohne sie vorstellen kann.

Während Drew noch nie jemanden hinterherlaufen musste, da sich die Frauen ihm ansonsten nur zu gerne an den Hals werfen und eine Nummer mit ihm schieben, ist diesmal er derjenige der langsam verrückt wird, weil er genau die Frau, die er unbedingt haben will, nicht bekommen kann. Einerseits weil sie verlobt ist, sie eine Arbeitskollegin ist und versucht ihm die Show zu stehlen und andererseits weil sie klug genug ist, um nicht auf seinen direkten und jungenhaften Charme hereinzufallen, auch wenn definitiv die Chemie zwischen ihnen stimmt.

Da Frauen normalerweise nur eine Kerbe in seinem Bettpfosten sind, hat er klare Regeln was Beziehungen am Arbeitsplatz betrifft, versucht aber dennoch bei Kate zu landen, da er sie ja schon zuvor kennengelernt hat. Obwohl er anfänglich ziemlich abgebrüht und selbstsicher gegenüber Frauen daherkommt, zeigt er, dass er auch anders kann und längst nicht so oberflächlich ist wie er scheint. Dies erfährt man besonders wenn er mit seiner kleinen Nichte Mackenzie spricht, der er versucht zu vermitteln, dass sie keinen Prinzen braucht und sie auch alleine erfolgreich und selbstbewusst sein kann, denn letztendlich hat ihr Geschlecht die Macht. Mackenzie selbst ist dabei herzallerliebst und sorgt mit ihrer Art und ihrem Schimpfglas, dass sich rasch füllt, dank der Ausdrucksweise ihres Onkels, für ein Lächeln beim Leser sorgt.

Natürlich gibt es auch noch ein paar echte Männerfreunde, den Verlobten, der Kate nach Andrews Meinung gar nicht verdient hat und „Die Zicke“, Andrews Schwester, vor der nicht nur er einen Heidenrespekt hat. Dennoch freut sie sich, dass ihr Bruder, den sie trotz aller Konflikte liebt, endlich erwachsen wird und sich verliebt hat. Weshalb sie ihm auch einen ordentlichen Arschtritt gibt, um sich seine Chance bei Kate nicht zu vertun und ehrlich um sie kämpft.

Letztendlich bläst Andrew zum Angriff und lässt nicht locker um Kate dazu zu bringen, ihm noch eine Chance zu geben, als er es scheinbar komplett vermasselt hat und greift sogar zu kitschigen Frauenfilmen um herauszufinden was er noch tun kann, denn bei einem ist er sich sicher, auch sie hat Gefühle für ihn und will es nur nicht zugeben, doch er der aufmerksame Beobachter, weiß genau wie sehr sie dagegen ankämpft, zumindest ist dies sein Standpunkt.

Obwohl er auch anfänglich kein schlechter Mensch ist und man ihm trotz seiner Arroganz nicht wirklich böse sein kann, zeigt er im Laufe des Buches immer mehr was für ein liebenswerter Kerl in ihm steckt und sobald er sein Herz erst einmal verloren hat, tut er alles dafür, um die Frau seines Lebens zu erobern, auch wenn die sexuelle Abstinenz ihn quasi um den Verstand bringt. Nach seiner Wandlung gibt er sich echt Mühe damit Kate umzustimmen, während diese eher genervt ist, doch Drew gibt nicht auf und mal ehrlich, es ist ihm wirklich schwer zu widerstehen, während er soviel Energie in diese Sache investiert, zeigt wie romantisch er sein kann und zugleich auch noch mit anzüglichem Humor punktet.

Was hier anfänglich etwas nervt ist, dass Drew immer mal wieder ein wenig abschweift vom Thema und versucht anschaulich zu erklären, was gerade passiert ist und warum Männer so gestrickt sind. Man gewöhnt sich allerdings daran und kann auch immer mehr darüber lächeln, denn er ist relativ ehrlich mit sich selbst und geradeheraus mit seiner Meinung über Männer und Frauen sowie deren Unterschiede und letztendlich ist es dann gerade das, was dieses Buch so besonders macht. Etwas schade ist es dann aber doch, dass man in Kate so gar keine Einblicke bekommt, aber gut diesmal ist eben der Mann an der Reihe seine Geschichte zu erzählen, auch wenn dies aus weiblicher Autorensicht passiert und hier natürlich sehr mit Klischees gearbeitet wird, dennoch ist es mal etwas anderes und herrlich erfrischend, wenn es darum geht, dass ein Mann eher sagt er hätte die Grippe als sich selbst eingesteht, dass er an Liebeskummer leidet.

Fazit: Ein etwas anderer Roman als man es erwartet, da hier Drew selbst seine Geschichte erzählt und dabei mit dem Leser auch immer wieder Zwiesprache hält. Anfänglich nervt es teilweise, aber irgendwann kann man sich seinem jungenhaften Charme und den Klischees über Männer die hier nur so überfließen, nicht mehr entziehen und kann von ihm, dem anfänglichen, stark von sich eingenommenen Playboy gar nicht mehr genug bekommen, besonders als er nach und nach sein Herz verliert ohne es zu merken und dann teils sehr unterhaltsam versucht seine Traumfrau für sich zu gewinnen. Kurzweilig und ein Buch mit viel Humor und tollen Nebenfiguren, die hier noch mehr Schwung in die Geschichte bringen. Eine klassische Was-sich-liebt-das-neckt-sich-Geschichte und trotz ihrer Vorhersehbarkeit nicht weniger unterhaltsam.
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