Rezension zu "Das Tagebuch der Callie Snow - Drama, Baby!" von Emma Chastain
Inhalt:
Meine Meinung:
Callie Snow ist 15 und mit 15, naja fast 16, kann das Leben ganz schön kompliziert sein.
Nachdem ihre Mutter mit ihrem viel jüngeren Freund nach Mexiko gezogen ist, lebt sie nun allein bei ihrem Vater. Nun geht es also um die Scheidung, die Callie mehr mit nimmt, als gedacht. Gute Ablenkung bieten ihr nur der Job im Freibad mit ihrem Kumpel Mike und die Zeit mit ihren besten Freunden Hanna und Tris. Doch auch da beginnt sich jede Menge zu verändern, Mike gesteht Callie seine Liebe, Hanna verbringt neuerdings lieber mehr Zeit mit der Oberzicke Reese als mit Callie und Tris und dann ist da noch das neue Schuljahr, wo Katastrophen schon vorprogrammiert sind! In was ist Callie da nur wieder hinein geraten?
Callie ist eine sympathische und vor Leben sprühende Protagonistin, die dem Leser ehrlich und mit Wirz und Humor von ihrem Leben erzählt. Die dazu genutzte Tagebuchform hat sich für das Erzählen ihrer täglichen Gedanken und Erlebnisse gut geeignet, da man so als Leser das Gefühl bekam, ihre Vertraute zu sein. Somit wurde eine Nähe zu der Figur geschaffen und ein tieferer Bezug zu der Geschichte hergestellt.
Die Geschichte schließt an den ersten Teil von „Callie Snow“ an und natürlich macht es sich auf bestimmte Aspekte bezogen besser, wenn man den ersten steil gelesen hat, aber notwendig ist es nicht. Man kann diesen Teil auch als eigenständiges Buch lesen und trotzdem gut verstehen, da teilweise mit Rückblenden gearbeitet wurde und so vergangene Ereignisse aufgefrischt bzw. erzählt werden.
Was ich sehr gut finde, dass die Jugendliche Art und gewissermaßen auch die Dramatik, überzeugend dargestellt wurden. Besonders deutlich wurde das zum Einen an der Tatsache, dass Callie nicht jeden Tag ellenlange Einträge geschrieben hat, sondern nur dann und wann sie Lust hatte und zum Anderen mit ihrer überzeugten Art, mit der sie über andere Figuren urteilte. Sicher kann man einiges davon such als vorschnell geurteilt und naiv abstempeln, aber im wesentlichen spiegelt es unser Denken wieder.
Mit der Rollenverteilung war ich bei einigen nicht ganz glücklich, teilweise wurde sich hier doch an in der Gesellschaft vorherrschenden Klischees - á la die schöne und hinterhältige Oberzicke, die alles bekommt und den gutaussehenden Jungen, der mit ihr zusammen ist - orientiert. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass auch „modernere“ Aspekte miteinbezogen wurden, wie z.B. dass mal nicht der Vater die Familie für einen jüngeren Partner verlässt, sondern die Mutter und auch der beste Freund von Callie, der schwul ist.
Die in der Geschichte einbezogenen Themen waren vielseitig und auf das Alter zugeschnitten und reichten von dem typischen Schul- und Freundschaftsdrama, bis hin zur Familie und wie schwer es ist, das zu sagen und tun, was man eigentlich denkt.
Fazit:
Insgesamt eine gelungene Jugendgeschichte, die voller Witz und Energie ist und den Leser in Callie‘s chaotisches und normales Leben mitnimmt und sich nochmal „jung fühlen“ lässt.
Ich kann dieses Buch allen Lesern ab einem Mindestalter von etwa 12 Jahren empfehlen, aber auch allen „Älteren“, da man sich mit Hilfe von Callie, wunderbar in diese Zeit hineinversetzen kann.