Rezension
Die freiberufliche Journalistin Constanze Freitag erhält den Auftrag die Familie von Dietmar Molitor für ein Unternehmerporträt zu interviewen. Als sie den äußerst erfolgreichen Steuerberater befragt und er ohne ihr etwas anzubieten seine belgischen Edelpralinen vernascht, denkt man als Leser kurz oh wie dreist. Nur um kurz darauf froh zu sein, denn der Unternehmer stirbt an einer vergifteten Praline. Das Porträt wird natürlich von der Polizei auf Eis gelegt, aber nicht nur dem Chefredakteur ist daran gelegen, dass Constanze weiter ermittelt. Bald kann sie sich vor lohnenden Ermittlungsaufträgen nicht mehr retten, auch wenn sie am liebsten einfach nur weiter ihre Kolumnen schreiben würde. Die Angebote sind zu verlockend und was kann sie schon verlieren? Das Problem nur, wer könnte der Täter sein? Die Liste der Verdächtigen ist lang und Constanze tappt im Übrigen genau wie die Polizei im Dunkeln. Noch mehr als die Hauptverdächtige auch noch ums Leben kommt.
Das genial schöne Cover hält was es verspricht. Constanze, die Durchschnittsfrau, die es am liebsten bequem mag, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch ihre Tante Doro, die adrette Dame, die Constanze nicht nur mit gutem Essen sondern mit äußerster Leidenschaft bei den Ermittlungen zu Seite steht, gefällt mir super gut. Sehr gut hat mir gefallen, dass man auch etwas vom Familienleben erfährt ,bei dem wirklich Wohlfühl - Atmosphäre herrscht, abgesehen von der Sorge um Ehemann und Vater Olaf, der momentan bei Ausgrabungen in Ägypten weilt und hauptsächlich über Emails Kontakt hält. Der Kriminalfall ist äußerst verzwickt und es herrscht wirklich durchgehend hohe Spannung. Verstärkt wird diese Spannung noch durch kurze Abschnitte mit Perspektivenwechsel, sodass man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der fesselnde Schreibstil von Emma Conrad gefällt mir sehr gut und da sie auch immer wieder mit spitzer Zunge formuliert, gibt es ganz nebenbei auch noch genügend zu grinsen und lachen.
Anmerken möchte ich auch noch die eingestreuten Kolumnen aus Constanzes Feder. Diese sind wirklich sehr gelungen und ein mancher realer Kolumnist könnte sich ein Scheibchen abschneiden.
Volle Leseempfehlung von meiner Seite!