Cover des Buches Süß ist der Tod (ISBN: 9783839214862)
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Rezension zu Süß ist der Tod von Emma Conrad

Krimi mit Humor, viel Rätseln ist angesagt!

von Malibu vor 10 Jahren

Rezension

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Malibuvor 10 Jahren
Wenn man als Kolumnistin einer Morgenzeitung bei einem Interview eines wichtigen Steuerberaters in einen Mordfall stolpert, was dann? Würde man hier weiter ermitteln oder die Geschichte ad acta legen? Die Protagonistin in Emma Conrads Roman „Süß ist der Tod“ ermittelt weiter, entwickelt sich zur Privatdetektivin für die Zeitung.

Conny ist eigentlich zu Molitor gefahren, um das Interview mit ihm zu tätigen für die Morgenpost, was sie auch getan hat. Doch kaum ist sie aus der Tür raus, verstirbt ihr Interviewpartner – Giftmord! Unversehens sieht sie sich als private Ermittlerin in einem komplizierten Mordfall, in welchem selbst die Polizei im Dunkeln tappt. Die Verdächtigen kann man bald nicht mehr an einer Hand abzählen, als ein weiterer Mord geschieht. Und dann nimmt der Fall eine überraschende Wendung...

Die Autorin wirft den Leser direkt in Constanzes hektisches Leben hinein. Sie arbeitet für die Morgenpost, schreibt Kolumnen. Sie wird zu einem Interview geschickt und als sie dachte, dass sie fertig sei, geschieht ein Mord an ihrem Interviewpartner. Ab hier wird ihr Leben noch etwas hektischer, denn sie wird vom Chef der Zeitung dazu angestellt, hier Ermittlungen anzustellen.

Connys beste Freundin Judith arbeitet zufällig dort und füttert sie mit internen Informationen, was die Verdächtigungen etc. angeht. Auch der Polizist Kaiser tappt im Dunkeln, so ganz helle ist er scheinbar nicht, wie man vermutet. Connys Ehemann ist weitab vom Schuss – er ist in Ägypten, von ihm lesen wir einige E-Mails. Er macht sich dort etwas Sorgen um seine Liebste, was man herauslesen kann aus den Mails.

Die ganzen Personen, die man hier kennenlernt, spielen eine Rolle in der Geschichte. Man mag sie entweder sofort, wie Connys Tante Doro, die mit ihren Kochkünsten prahlt, sonst aber auch ein sehr neugieriger Mensch ist. Oder aber man mag die Personen gar nicht, wie der Sohn des verstorbenen Molitors – Udo. Er muss noch nicht mal groß auf der Bildfläche erschienen sein, allein die Erzählungen lassen einen unsympathischen Typ daraus hervorwachsen.

Wenn man die anderen Roman der Autorin kennt, welche sehr lustig gestaltet sind und in welchen die Protagonistinnen tolpatschige, lustige Frauen sind, die von einem ins andere Fettnäpfchen treten, so hat man hier eine ganz andere Protagonistin. Sie ist eine bodenständige Frau, die weit voraus mitdenkt und logische Schlüsse zieht. Sie hat ein geordnetes Leben und ist ein helles Köpfchen. Dennoch bleibt der einzigartige Humor der Autorin hier auch in diesem Krimi nicht auf der Strecke, es gibt einige Stellen, an welchen man schmunzeln muss. Die Zusammenhänge des ganzen Falls sind auch so gestrickt, dass man zwischendurch immer etwas lächeln muss, trotz dass es sich hier um Mord handelt.

Gerne begleitet man hier die selbsternannte Miss Marple auf ihren Streifzügen durch die Liste der Verdächtigen. Man fiebert mit ihr und rätselt mit. Leider sind oftmals so viele Personen in schnellem Wechsel, dass man doch etwas durcheinander kommt. Aber trotzdem plätschert der humorvolle Krimi einfach nur dahin und man kann sich kaum entziehen – man muss aber bei der Sache sein und gut aufpassen, denn es scheint, als werden hier scheinbar so viele verschiedenen Fährten gelegt, dass der Leser gar nicht mehr weiß, wo er steht. Das hat die Autorin sicher mit einem Hintergedanken gemacht und der Leser spekuliert und spekuliert und kommt doch nicht darauf.

Die Szenarien stellt man sich im Kopf fast vor wie eine Schnitzeljagd, mal hier ein Schnippselchen, da eins, dann war das die falsche Richtung und wieder von vorne – aber genau so muss ein guter Krimi sein, so dass man nicht derartig schnell auf den richtigen Riecher kommt!

Ein richtig gutes Unterhaltungsschmankerl ist das – für jedermann, der gerne rätseln möchte und abtauchen möchte in eine Ermittlung, die sogar noch mit viel Humor gesprenkelt ist. Ein Buch zum Abschalten und dennoch zum nachdenken – besonders die Kolumnen der Protagonistin sind zum schmunzeln, aber auch mit Nachdenkfaktor! Klare Leseempfehlung von mir!

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