Eines Morgens rennt die Tochter des Polizeichefs einer kleinen Gemeinde im Norden Englands den Hadrians Wall entlang und stößt auf 4 Leichen und einen schwerverletzten Jungen. Von dem Tag an ist nichts mehr wie es vorher war für alle Beteiligten.
20 Jahre später ist das Mädchen eine erwachsene Frau und forensische Psychologin. Sie untersucht die Gehirne von Serientätern. Endlich ist es soweit, sie wird das Gehirn von dem verurteilten Täter, der für die Morde in ihrem Ort verantwortlich war, untersuchen. Ihr Vater, der ihn überführte, kam dadurch zu Ruhm und Ehre. Er ist der große Eric Bell, der den Killer on the Wall überführte. Verheiratet ist Isla mit Ramsey, dem einzigen Überlebenden der Morde. Doch plötzlich gehen die Morde wieder los. Wie kann das sein, sitzt der Täter doch seit 20 Jahren in Haft. Gibt es einen Nachahmungstäter? Oder gab es gar einen zweiten KiIler, einen Gehilfen, der nun wieder anfängt.
„The Killer on the Wall“ ist ein düsterer Krimi. Alle, die mit dem Fall zu tun haben, sind in irgendeiner Weise traumatisiert. Isla hat sich auf diesen Moment, den Täter zu untersuchen, 20 Jahre lang vorbereitet. Sie will wissen, was diesen Menschen dazu trieb, diese Taten zu begehen, ihren Mann halb tot zu schlagen und einfach liegenzulassen. Als nun die Morde wieder beginnen, gerät alles was sie bisher glaubte zu wissen, aus dem Lot. Das ist recht eindrucksvoll geschildert. Aber trotzdem passiert über weite Strecken nicht viel in dem Buch. Mina, eine junge Polizistin, die sich vor kurzer Zeit aus privaten Gründen in den Norden Englands versetzen ließ, ist eine weitere Figur, aus deren Sicht wir die Geschichte erzählt bekommen. Sie repräsentiert die Seite der Polizei. Durch sie sind wir Zeuge, wie sie die Untersuchungen von damals noch einmal durchleuchtet. Das ist leidlich spannend. Wie gesagt, in weiten Teilen des Buches passiert nicht viel. Erst zum Ende zieht die Spannung an, wenn dann plötzlich Wendung um Wendung passiert und man von einem Verdächtigen zum Nächsten verwiesen wird.
Insgesamt ist die Story gut angelegt und auch originell. Zwar ist die Idee, das ein einem kleinen Ort, in dem jeder jeden kennt, eine Mordserie passiert, nicht ganz so neu, aber doch sind die Gegebenheiten und Charaktere ungewöhnlich genug. Leider ist es über weite Teile nicht wirklich spannend. Dies ist mein zweites Buch von dieser Autorin und ich hatte schon bei dem anderen Buch meine Schwierigkeiten mit ihrem Schreibstil. Irgendwie liegt mir ihre Art des Erzählens nicht. Sie schreibt sehr distanziert, kühl, baut Wiederholungen und viele Fragesätze ein. Ich habe mich zwischendurch dabei ertappt, das ich gedanklich abgedriftet bin während des Lesens. Irgendwie hat es mich diesmal auch nicht wirklich gepackt. Die Autorin kann mich nicht so ganz begeistern, ihr Stil liegt mir irgendwie nicht. Aber da das ein persönliches Problem ist, würde ich niemandem von dem Buch abraten. Es ist durchaus interessant und gut konzipiert, konnte mich persönlich aber in der Umsetzung nicht ganz überzeugen.