Rezension zu "Tales of Hate and Passion: Eine leidenschaftliche Enemies-to-Lovers Dark Fantasy (Fires of Fury 1)" von Emma Richards
serenarosierDieses Buch war eine kleine Achterbahnfahrt – im positiven, aber auch im leicht chaotischen Sinne. Ich liebe Geschichten, in denen die Grenzen zwischen Hass und Liebe verschwimmen, und genau das bekommt man hier. Die Dynamik zwischen den Hauptfiguren ist elektrisierend, die Spannung knistert von der ersten Begegnung an. Ich konnte gar nicht anders, als immer weiterzulesen – auch wenn mich manche Entscheidungen fast zur Weißglut gebracht haben (auf eine herrlich frustrierende Art).
Tess ist als Protagonistin nicht unbedingt „liebenswert“ im klassischen Sinn – und das ist eine ihrer größten Stärken. Sie ist impulsiv, unberechenbar, macht Fehler, trifft fragwürdige Entscheidungen und hat eine Art, sich selbst im Weg zu stehen. Aber genau das macht sie glaubwürdig und greifbar. Sie wirkt roh, ungeschönt und dadurch umso menschlicher. Ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist subtil, aber spürbar – sie bleibt nicht stehen, sondern kämpft, stolpert, steht wieder auf.
Der männliche Protagonist hingegen hat mich zwischendurch etwas ratlos zurückgelassen. Seine Motivationen und sein Innenleben bleiben an manchen Stellen zu sehr im Schatten, was schade ist, weil da so viel Potenzial gewesen wäre. Ich hätte mir hier einfach ein bisschen mehr emotionale Tiefe oder ein paar Kapitel aus seiner Perspektive gewünscht, um sein Verhalten besser zu verstehen.
Stilistisch lässt sich die Autorin auf intensives Drama ein – manchmal vielleicht etwas zu viel des Guten. Einige Szenen wirken fast schon überzeichnet, aber wenn man sich auf den Tonfall der Geschichte einlässt, passt es letztlich ins Gesamtbild. Wer Dark Romance liebt und kein Problem mit einem hohen Drama-Anteil hat, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.
Kurz: Ich war emotional investiert, mal frustriert, mal berührt, aber nie gelangweilt. Dieses Buch lebt von seinen Ecken und Kanten – genau wie seine Figuren. Für Fans von Enemies to Lovers, toxisch-knisternder Spannung und explosiven Emotionen ist „Tales of Hate and Passion“ auf jeden Fall einen Blick wert.