Meine Rezension enthält definitiv *Spoiler* des Buches.
Vom Schreibstil her fand ich das Buch wirklich gut. Leicht, verständlich und flüssig zu lesen, mit witzigen Sprüchen und allgemein bekannten Alltagssituationen.
Den Titel fand ich ebenfalls humorvoll und interesse-erweckend, weswegen ich mir das Buch dann schlussendlich auch besorgt habe.
Inzwischen habe ich es durchgelesen und muss sagen...Oh Mann.
Julia, der weibliche Hauptcharakter, war mir anfangs wirklich sympathisch, aber je weiter ich las, desto unnachvollziehbarer und nervtötender wurde sie für mich. Ich kann mich zwar sehr gut mit ihr vergleichen, wenn sie sagt, sie liebt Ordnung und Struktur im Leben, Formulare ausfüllen und dass sie stolz darauf ist, einen Job zu haben und damit Geld zu verdienen. Andererseits finde ich sie außerordentlich naiv, leichtgläubig und anstrengend. Kaum einem Mann zwei Sekunden in die Augen gestarrt, schon schläft sie in Gedanken bereits mit ihm, stellt sich eine Zukunft mit ihm vor oder sonst was.
Mir ist klar, dass wir alle, denke ich, diese Momente haben, in denen wir uns die unmöglichsten Dinge vorstellen, aber bei Julia tritt mir das einfach zu oft vor.
Und das man sich sofort in einen willkürlichen Kerl verliebt und sich auf eine Beziehung mit ihm einlässt, nur weil er so große, schöne, braune Augen hat, ist für mich inzwischen auch total unverständlich, vom Altersunterschied mal ganz abgesehen. Mein jüngeres Ich hätte die Sache mit den "schönen Augen" wahrscheinlich noch verstanden, denn mir ist mal so ziemlich dasselbe mit einem Klassenkameraden passiert.
Gegen Ende, als Ben plötzlich verschwand, war Julia auch sofort bereit, ihm bis nach Kanada zu folgen, was mich nur noch mehr gestört hat. Diese kaum ernst zu nehmende Beziehung, die sie da führen, scheint für Julia so überlebenswichtig zu sein, dass sie bereit ist, alles hinter sich zu lassen, um einem Kerl zu folgen, der es nicht mal für nötig hielt, ihr Bescheid zu geben, dass er sich aus dem Staub machen wird.
Höhepunkt war aber der Campingtrip mit ihren drei neuen Freunden, von dem sie das Gefühl hat, sie habe ihn einzig und allein Ben zu verdanken. Während des Trips erzählt sie den dreien ihre und Bens Geschichte und erwartet doch tatsächlich, sie würden ihr sagen wie romantisch, loyal und mutig die Aktion doch von ihr war und dass sie ihn ganz bestimmt finden wird...
Ben, männlicher Hauptcharakter und Penner, ist auch ein spezieller Fall. Ich kann weder nachvollziehen, warum er sich entschlossen hat, als Penner zu leben, noch, warum er sich auf einmal unsterblich in Julia verliebt hat. Seine Entscheidung, plötzlich zu gehen, kam auch total überraschend.
Insgesamt wirkt ihre ganze Liebesgeschichte eher wie eine Freundschaft+ Geschichte. Entweder, sie haben Sex oder halten die seltsamsten Gespräche, die einerseits witzig, andererseits konfus auf mich wirkten.
Ohneeinander geht bei ihnen nicht mehr, was dem ganzen die ohnehin schon geringe Logik entnimmt.
Den Schluss will ich nicht spoilern, ich sage nur...ich fand ihn verwirrend.
Fazit:
Im großen und ganzen eine witzige, nicht sonderlich romantische Geschichte zwischen zwei Menschen, die komplett unterschiedliche Leben führen.
Empfehlen würde ich es an die Leute, die eine leichte Lektüre zum mitnehmen brauchen und keine tiefsinnige, lebensverändernde Geschichte suchen.
2,5/5 Sterne und war nicht wirklich mein Fall, aber jedem das seine.